Ökologische Nachhaltigkeit

Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind spätestens seit der Energiekrise zurecht in aller Munde. Der Fußball-Verband Mittelrhein und die Sportschule Hennef sind sich der Bedeutung von Energie- und Umweltthemen bewusst. Zusammen haben wir bereits verschiedenste ökologisch nachhaltige Maßnahmen durchgeführt und möchten dies in Zukunft weiter intensivieren. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können auch Vereine und Einzelpersonen nachhaltiger werden. Wir zeigen, wie Sie sich und Ihren Verein nachhaltiger aufstellen können, denn jede*r kann einen Beitrag leisten. Informationen zur ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit folgen demnächst.


Nachhaltigkeit: Tipps, Tricks und Infomaterial

  • Nachhaltigkeitstipps für Fußballvereine: Mit kleinen Schritten zum großen Ziel

    Nachhaltigkeitstipps für Fußballvereine: Mit kleinen Schritten zum großen Ziel

    Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind zurecht in aller Munde. Mit ein paar einfachen Maßnahme kann jede*r einen Beitrag leisten – auch Fußballvereine. Wir zeigen, was mit überschaubaren finanziellen Investitionen möglich ist.

    Viele Firmen handeln nachhaltiger, zahlreiche Lebensmittel werden nachhaltiger angebaut und Energie soll natürlich nachhaltiger erzeugt werden. Doch wie kann ein Fußballverein eigentlich nachhaltiger werden oder sein? Zunächst einmal muss die Frage beantwortet werden, was genau Nachhaltigkeit eigentlich meint. Häufig wird der Begriff mit ökologisch verantwortlichem Handel gleichgesetzt. Allerdings ist dies nur ein Aspekt. Die beiden anderen Ausprägungen sind die ökonomische und die soziale Nachhaltigkeit.
     

    Photovoltaik-Anlage oder eine Zisterne

    Für einen Fußballverein sind eine eigene Photovoltaik-Anlage oder eine Zisterne sicherlich unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten – und auch prospektiv finanziell – sinnvolle Maßnahmen. Sie sind jedoch eher mittel- bis langfristiger Natur. Kurzfristiger, und damit einfacher können dagegen andere Schritte umgesetzt werden.
     

    Lebensmittel aus regionaler Herkunft

    Ein Beispiel, um ökologisch nachhaltig zu werden, ist es, die Verpflegung von Gästen und Zuschauer*innen zu verändern. Dabei geht es nicht darum, dass zukünftig keine Würstchen und kein Bier mehr verkauft werden soll. Zu kontrollieren wäre jedoch, ob die Produkte regionaler Herkunft sind und das Tierwohl beachtet worden ist. Ergänzend könnten auch vegetarische Alternativen angeboten werden. Der Einkauf der Produkte mag dadurch etwas teurer werden. Aber die Erfahrung zeigt, dass die Gäste in diesem Fall meist gerne bereit sind, auch etwas mehr in die Lebensmittel zu investieren.
     

    Mehrweggeschirr und ökologisch abbaubare Spülmittel

    Eine weitere schnell umsetzbare Maßnahme ist, auf Einweggeschirr zu verzichten und stattdessen Mehrweggeschirr einzusetzen. In diesem Zusammenhang sollte auch überprüft werden, ob die eingesetzten Spül- und Reinigungsmittel ökologisch abbaubar sind. Auch hier wird es zunächst zu einer finanziellen Belastung kommen, mittelfristig werden die Kosten allerdings sinken. Dabei empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz sogar eher Mehrweggeschirr aus Plastik als Einweggeschirr aus Zuckerrohr oder Zuckerrohrzellstoff, Weizenkleie oder Laub, Pappelholz oder Palmblätter. Bei diesen Produkten wird insbesondere der Transport der Rohstoffe kritisiert, aber auch, dass dies eigentlich keine „Abfälle“ wären. In ihren Ursprungsländern würden diese zur Energieerzeugung oder als Viehfutter verwendet.
     

    Mülltrennung

    Auch die Mülltrennung ist ein wichtiges Thema. Während in jedem normalen Haushalt Mülltrennung mittlerweile Standard sein sollte, ist an den Sportplätzen zumeist nur ein Mülleimer vorhanden. Somit landen alle Abfälle im Restmüll und werden in Müllverbrennungsanlagen einfach verbrannt. Das muss nicht sein!
     

    LED-Beleuchtung

    Eine weitere schnelle und einfache Maßnahme ist der Austausch der Beleuchtung durch LED-Leuchtmittel. Sie haben eine 20-mal längere Lebensdauer als fluoreszierende Leuchtstofflampen oder normale Glühlampen. Außerdem enthalten sie keine giftigen Stoffe, wie Quecksilber und andere Metalle, die jedoch in den Energiesparlampen vorzufinden sind. Eine LED amortisiert sich in etwa einem Drittel ihrer Lebensdauer. Auch der Einsatz von Bewegungsmeldern spart Strom und damit bares Geld in den Kassen der Vereine.
     

    Fahrgemeinschaften

    Bei der Anreise zu Auswärtsspielen ist die Bildung von Fahrgemeinschaften häufig erfreulicherweise schon Standard. Es macht ja auch viel mehr Spaß, mit den Mannschaftskolleg*innen gemeinsam im einem Auto zu fahren, als alleine. Es mag banal klingen, aber eine Möglichkeit der Anfahrt bei Heimspielen oder zum Training ist, das Fahrrad zu nutzen. In Ballungszentren sind natürlich auch die öffentlichen Verkehrsmittel eine gute Alternative.
     

    Nachhaltige Trikots und Bälle

    Schwierig gestaltet sich dagegen zurzeit noch die Ausstattung von Mannschaften mit nachhaltig produzierten Trikots und Bällen. Während in der Bundesliga immer mehr Trikots aus nachhaltigen Komponenten hergestellt werden, sind diese Trikots in der Regel nicht für den eigenen Klub auf Amateurniveau erwerbbar. Hier sind eher kleinere Firmen zu finden, die sich auf den Weg zu nachhaltigeren Trikots gemacht haben. Eine andere einfache Methode ist zum Beispiel im Jugendbereich, wenn man aus Trikots herausgewachsen ist, einem nachfolgenden Jahrgang die Shirts zur Verfügung zu stellen. Dabei wäre es insbesondere sinnvoll, im Verein auf die identischen und auf nachkaufbare Trikots zu setzen. Bei den Fußbällen ist es nicht so einfach, nachhaltig zu handeln. Aber auch hier bietet etwa Derbystar einen Ball aus recycelten PET-Flaschen und Naturlatex an, was die Umweltbelastung reduzieren soll.

     

    FVM mit gutem Beispiel voran

    Mit einfachen Mitteln bei der eigenen Veranstaltung schauen, wie man noch umweltbewusster agieren kann: Das hatte sich der FVM auch für seine Pokalfinalspiele auf die Fahne geschrieben. So wurden alle Endspiele mit dem nachhaltigen Spielball von DERBYSTAR gespielt. Der FVM nutzte als Veranstalter zudem wiederverwendbare Akkreditierungshüllen und beim Bitburger-Pokalfinale wurde darauf geachtet, mit der Umstellung auf Mehrwegbecher, Onlinetickets sowie mit dem Verzicht auf Stadionheft und gedruckte Mannschaftaufstellungen (stattdessen konnten QR-Codes gescannt werden) einen Teil zum Umweltschutz beizutragen.

     

    Stand: 11. Juli 2023 - Hier geht es zur News.

  • Tipps: Energieeinsparung für Vereine

    Tipps: Energieeinsparung für Vereine

    Die Kosten für Gas, Öl und Strom steigen stark an, die Inflationsrate liegt bei über sieben Prozent. Dies hat erhebliche Konsequenzen für die Vereinsfinanzen. Bislang wurdenselbst kleine Vereine aufgrund der Inanspruchnahme von Ressourcen wie Strom, Wärme und Wasser mit Betriebskosten in Höhe von 3.000 bis 6.000 Euro belastet, die refinanziert werden wollen. Diese Beträge haben oder werden sich zukünftig noch einmal deutlich erhöhen.

    Da die gestiegenen Energiekosten nicht (alleine) durch höhere Mitgliedsbeiträge gedeckt werden können, müssen Vereine alternative Maßnahmen ergreifen. Dabei steht das Einsparen von Energie im Fokus. Aber auch die Umstellung auf andere Energieträger ist eine Option. Häufig müssen jedoch Investitionen getätigt werden, die sich in der Regel erst langfristig auszahlen.
     

    Tipps für Einsparungen

    Es gibt eine Vielzahl an Energiesparmaßnahmen – nicht alle passen zu jedem Verein. Einige Anregungen: So können alte und überdimensionierte Heizkesseldurch moderne Alternativen, wie beispielsweise Brennwertkessel, Wärmepumpen oder Holzpelletheizungen ersetzt werden. Über Solarthermie kann die Erwärmungvon Dusch- und Heizungswasser durch Sonnenwärme geschehen. Auch mit Hilfe einer verbesserten Dämmung von Dächern oder das Ersetzen von alten Fenstern durch Wärmeschutzgläsern kann Energie eingespart werden. Ebenfalls kann durch den Einsatz von Energiesparlampen oder LED anstelle von Glühbirnen oder Energiesparlampen bares Geld gespart werden. Eine einfache Methode ist zum Beispiel auch das Licht mit Hilfe von Bewegungsmeldern ein- und auszuschalten. Bei Dusch- und Wasserhähnen kann der Wasserverbrauch durch den Einbau von Durchflusskonstanthalter um die Hälfte reduziert werden. Selbstschlussarmaturen stoppen das Wasser nach 30 Sekunden, WC-Kästen mit Spartaste verbrauchen bis 75 Prozent weniger Wasser. Darüber hinaus fallen durch das Sammeln von Regenwasser sowie Bewässern der Außenflächen und des Fußballplatzes weniger kommunaler Abgaben an.

    Lesen Sie hier 87 Energie-Tipps für Vereine.

     

    Öko-Check-Berater*innen

    Welche Maßnahmen und in welcher Reihenfolge sinnvoll sind, ist nicht trivial. Wer aber investiert, ohne sich vorher beraten zu lassen, läuft Gefahr, dass die Anlagen nicht wirtschaftlich sind oder falsche Technik eingesetzt wird. Öko-Check-Berater, die in einigen Landessportbünden oder Partnerorganisationen der Verbände zur Verfügung stehen, wissen, welche spezifischen Probleme Fußballvereine haben und richten ihre Beratung danach aus. Sie kennen die geeigneten Techniken und haben einen Überblick über die entsprechenden Fördermöglichkeiten. Ansprechpartner für die Vereine aus dem FVM-Gebiet ist der Landessportbund NRW.

    Um als Verein das Angebot des Öko-Checks nutzen zu können, ist es Voraussetzung, dass sich die Sportanlage im Eigenbesitz des Vereins befindet oder der Verein einen langfristigen Miet- oder Pachtvertrag hat.

    Das Vorgehen beim Öko-Check ist in Bezug auf seinen Ablauf in drei Punkte zusammenzufassen: Zunächst stellt der Verein dem Gutachter alle relevanten Daten zusammen, insbesondere die Verbrauchsdaten der letzten Jahre. Es erfolgt eine Ist-Aufnahme durch den Gutachter bei einem abgestimmten Termin vor Ort. Im Anschluss erhält der Verein einen Bericht, der die Schwachstellen aufzeigt und kurz-, mittel- und langfristige Optimierungs- und Einsparmöglichkeiten empfiehlt.

    Für die Durchführung des Öko-Checks sind je nach Größe der Sportanlage zunächst 500 Euro zu zahlen. Damit wird die Untersuchung bereits mit dem gleichen Betrag durch den LSB gefördert, denn die tatsächlichen Kosten für den Öko-Berater belaufen sich auf rund 1.000 Euro. Darüber hinaus erhält der Verein 1.000 Euro „zurück“, wenn er die dabei empfohlenen Maßnahmen (zumindest teilweise) umsetzt – sozusagen ein doppelter Gewinn.

    Grundsätzlich ist der Öko-Check der erste und sinnvollste Schritt, um den Ist-Zustand aufzunehmen und Möglichkeiten aufgezeigt zu bekommen, wie man zukünftig Geld sparen und somit gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun kann. Allerdings ist es dann auch erst einmal notwendig, Geld in die Hand zu nehmen, um einzelne oder mehrere Maßnahmen durchführen zu können und langfristig zu sparen.

     

    Darlehen und Zuschüsse für gemeinnützige Einrichtungen

    Darüber hinaus kann über zwei verschiedene Wege auf Bundesmittel zurückgriffen werden. So bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Darlehen für gemeinnützige Einrichtungen, also auch Fußballvereine an. Die Darlehensaufnahme erfolgt dabei über einen Finanzierungspartner. Dies kann eine Geschäftsbank, Sparkasse, Genossenschafts bank, Direktbank, Bausparkasse, Versicherung oder ein Finanzvermittler sein. Die KfW-Bank gewährt z.B. den „Investitionskredit für kommunale und soziale Unternehmen“ (148). Hierbei ist eine Kreditlaufzeit von bis zu 30 Jahren mit einer Zinsbindung für 10 oder 20 Jahre möglich. Die Kombination mit anderen Fördermitteln ist grundsätzlich möglich.

    Zuschüsse statt Darlehen bietet eine Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Außenkontrolle (BAFA). Insbesondere sind Zuschüsse für das Heizen mit erneuerbaren Energiequellen vorhanden sowie für Heizungsoptimierung. So werden bei der Heizungsoptimierung vor allem der Einbau hocheffizienter Heizungsumwälzpumpen sowie der Einbau hocheffizienter Warmwasser-Zirkulationspumpen in Höhe von 30 % der förderfähigen Nettokosten (Material und Installation) gefördert. Beim Heizen mit erneuerbaren Energien wird sowohl die Solarthermie, Heizen mit Biomasse, z.B. Pellets, und Wärmepumpen begünstigt. Auch der Einsatz von LED in den Flutlichtmasten wird gefördert. Die Förderung beträgt 20 % für die Anschaffungs- und Einbaukosten. Die Baubegleitung und/oder eine Fachplanung werdenmit 50 % gefördert. Für jeden Förderbestand werden eine Zuschussförderung, aber auch eine Kreditförderung angeboten.

    Aber aufgepasst: Eine gemeinsame Förderung von KfW-Darlehen und BAFA-Zuschuss ist nicht möglich. Und es könnte einen weiteren Knackpunkt geben. „Grundsätzlich ist die Kombination mehrerer Förderprogramme auch bei Inanspruchnahme einer Förderung möglich. Jedoch kann diesje nach Förderhöhezur Kürzung von Zuschüssen führen“, so Nadine Richter vom Referat für Erneuerbare Energien des BAFA.

    Darüber hinaus wird aktuell ein Bundesprogramm für die "Sanierung kommunaler Einrichtung in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" ausgeschrieben. Gefördert werden investive Projekte mit besonders sozialer und integrativer Wirkung. Für das Programm antragsberechtigt und dementsprechend Förderempfänger sind grundsätzlich Städte und Gemeinden (Kommunen), in deren Gebiet sich das zu fördernde Projekt befindet. Sportvereine sind nicht direkt antragsberechtigt, können aber zusammen mit ihrer Kommune einen gemeinsamen Förderantrag stellen. Wie bereits in der E-Postfach-Nachricht Anfang August hinterlegt, empfiehlt der FVM dringend eine kurzfristige Kontaktaufnahme mit der entsprechenden Kommune.

     

    Stand: 25. September 2022 - Hier geht es zur News.

  • Best Practice: Wie FVM-Vereine nachhaltig Energie sparen

    Best Practice: Wie FVM-Vereine nachhaltig Energie sparen

    Vorwärts Spoho 98 ist der zweite deutsche Amateurverein, der vom TÜV Rheinland erfolgreich auf Nachhaltigkeit nach dem ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften geprüft und zertifiziert wurde. Der FC Hertha Bonn hat den Heimatpreis NRW erhalten und wird nun beim Bau seines energieeffizienten Vereinsheims durch die Stadt Bonn finanziell unterstützt. Wie haben die Verantwortlichen das geschafft?

    „Vorwärts Spoho 98 als innovativen und nachhaltigen Fußballverein in Köln positionieren und das Thema Nachhaltigkeit in der Vereins-DNA verankern. Wir möchten einen Beitrag zur Agenda 2030 der UN leisten und weitere Vereine und Verbände motivieren, das Thema anzugehen.“

    Das ist erklärte Ziel von Vorwärts Spoho. Der Verein aus dem Kölner Westen lebt das Thema Nachhaltigkeit mit vielen verschiedenen Maßnahmen – beispielsweise kommen nur fair produzierte Fußbälle und Trikots zum Einsatz. Beim Catering wird darauf geachtet, dass die Produkte Bio sind oder regional angebaut wurden. Natürlich ist auch das Thema Energiesparen ein ganz wichtiges. Der Verein hat die Beleuchtung komplett auf LED umgestellt. Außerdem gibt es überall auf der Anlage Bewegungssensoren, die dafür sorgen, dass die Beleuchtung nur aktiv ist, wenn Personen in der Nähe sind. Eine weitere Maßnahme ist die Reduzierung der Helligkeit des Flutlichts. Dieses kann zudem so genau gesteuert werden, dass beispielsweise bei einem Torwarttraining alle Masten deaktiviert werden können – außer denjenigen, die den Strafraum beleuchten. Dazu kommen viele weitere kleine Maßnahmen, die am Ende aber etwas Großes bewirken.

    Vorwärts Spoho ist nach dem FC Internationale aus Berlin der zweite Klub in Deutschland, der vom TÜV eine Zertifizierung im Bereich Nachhaltigkeit erhalten hat. In dem Audit ging es darum, die Kompetenz des Vereins in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales glaubhaft unter Beweis zu stellen und messbare Ziele zu definieren. Das Zertifikat ist drei Jahre gültig und wird jährlich überprüft. „Wir sind unglaublich stolz, dass wir das geschafft haben, weil die Vorbereitung auf das Audit viel Zeit in Anspruch genommen hat. Jetzt werden wir jedes Jahr unsere Ziele und Maßnahmen überprüfen und das Thema Nachhaltigkeit weiter verankern“, sagt die Nachhaltigkeitsbeauftrage Lea Wippermann. „Gleichzeitig wollen wir andere Vereine ermutigen, diesen Schritt ebenfalls zu gehen. Es lohnt sich!“

    Auch die Verantwortlichen von Hertha Bonn haben schon viel Zeit und Mühe in das Vorzeigeprojekt gesteckt, das unter dem Motto „Mission Vereinsheim – Bau eines Vereinsheims unter Aspekten der Nachhaltigkeit“ läuft. Es soll ein Sport- und Begegnungszentrum für alle Vereinsmitglieder sowie für Freunde und Gäste werden. Um den Verein grundsätzlich nachhaltiger auszustellen, wurde die Arbeitsgemeinschaft „Hertha wird nachhaltiger“ gegründet, das nun laufende Projekt ist ein wichtiger Teil der AG.

    „Im Moment sind neben mir vier weitere Ehrenamtliche in dieser Gruppe tätig“, sagt Jörg Michael, 2. Vorsitzender des FC Hertha Bonn. „Nachhaltigkeit ist in unserer Vereinsarbeit ein elementares Thema, weil es weit über wichtige Aspekts wie Energie sparen und Umweltschutz hinausgeht. Auch die soziale Komponente ist uns in diesem Zusammenhang ganz wichtig. Unser neues Klubs soll der zentrale Treffpunkt für unsere Sportlerinnen und Sportler werden. Aber auch Zuschauerinnen und Zuschauer und Anwohnerinnen und Anwohner aus der Nachbarschaft sind herzlich willkommen.

    “Auf dem Dach des neuen Klubhauses wird eine Photovoltaikanlage entstehen, über die der Verein im besten Fall einen großen Teil seines Energiebedarfs abdecken kann. Aber auch mit vielen weiteren Ansätzen versuchen die Verantwortlichen, Energie zu sparen und nachhaltig zu wirken. Die Verantwortlichen haben zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn das Thema Mülltrennung vorangetrieben. Das Sammeln und Spenden von Sportsachen oder die Wahl von fair produzierten Fußbällen sind weitere Maßnahmen.

     

    Stand: 16. September 2022 - Hier geht es zur News.

  • Im Gespräch mit dem Sportschulleiter: „Wir wollen den CO2-Fußabdruck reduzieren“

    Im Gespräch mit dem Sportschulleiter: „Wir wollen den CO2-Fußabdruck reduzieren“

    „Wir wollen den CO2-Fußabdruck so weit wie möglich reduzieren.“

    In der Sportschule Hennef wird das Thema Umwelt- und Energiebewusstsein seit vielen Jahren groß geschrieben.

    Das Ziel, den CO2-Fußabdruck des Unternehmens zu reduzieren und irgendwann klimaneutral agieren zu können, spiegelt sich in den verschiedensten Maßnahmen der letzten Jahre wider. EINSZUEINS-Redakteur Markus Altmann aus der FVM-Kommission für gesellschaftspolitische Fragen hat mit Sportschulleiter Sascha Hendrich-Bächer gesprochen.

    Welche ökologischen nachhaltigen Maßnahmen hat die Sportschule ergriffen? Warum verfolgt die Sportschule einen ökologisch nachhaltigen Weg?

    Das „Warum“ ist bildlich schnell erklärt: Wir liegen im Grünen und wollen auch, dass es um uns herum grün bleibt. Mit unserer Größe und den knapp 60.000 Gästen pro Jahr haben wir eine Vorbildfunktion, der wir gerecht werden wollen. Photovoltaik auf den Dächern, Solarthermie für die Unterstützung der Beheizung des Hallenbades, die Nutzung von Regenwasser für die Platzbewässerung, E-Fahrzeuge, moderne Lüftungs-, Heizungs- und Beleuchtungsanlagen und unser Blockheizkraftwerk sind nur einige der vielen Maßnahmen, die wir in den letzten 15 Jahren ergriffen haben, um unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Eine der beiden Photovoltaikanlagen der Sportschule Hennef befindet sich auf der Kunstrasenhalle – grüner Strom im Gründen also.“

    Mit welcher Maßnahme wurde bei der Sportschule als erstes begonnen und warum?

    Begonnen wurde vor über 15 Jahren im Rahmen von Gebäudesanierungen mit Verbesserungen der Wärmedämmungen der Gebäude, besseren Fenstern, der Installation von Photovoltaikanlagen und schließlich der Solarthermieanlage am Hallenbad. Immer dann, wenn wir uns mit der Ertüchtigung von Gebäuden oder technischen Anlagen beschäftigt haben, spielten Effizienzsteigerungen eine wichtige Rolle.

    Wie nachhaltig ist aktuell, z.B. ein Wochenende für eine Fußball-Mannschaft in der Sportschule? Bemerken die Gäste diesen eingeschlagenen Weg?

    Nun ja, sicher nachhaltiger als vor 15 oder 20 Jahren – letztlich aber noch nicht nachhaltig genug. Wir sind stolz auf die bereits ergriffenen Maßnahmen und denken den Umwelt- und Klimaschutz bei unserem Handeln immer mit. Ziel muss es sein, dass wir möglichst zügig Klimaneutralität erreichen – und dann wäre ein Wochenende für eine Fußball-Mannschaft wirklich nachhaltig.

    In der Eingangshalle der Sportschule ist eine Anzeige, die zeigt, wie viel Sonnenenergie in Strom umgewandelt wird.Wie viel KWh Strom werden im Jahr erzeugt und wieviel wurden bisher insgesamt produziert?

    Die beiden Photovoltaik-Anlagen erzeugen etwas mehr als 150.000 kWh Strom pro Jahr, was dem Verbrauch von knapp 50 Haushalten und einer CO2-Einsparung von ca. 63 Tonnen pro Jahr entspricht.“ (Anmerkung: 3.106 kWh Stromverbrauch pro Haushalt pro Jahr lt. Statistischem Bundesamt 2019).

    Wurde die Photovoltaikanlage gefördert? Welcher zeitliche Aufwand ist grundsätzlich für die Beantragung von Förderung von Nöten? Wie läuft der Prozess von der Idee bis zur Umsetzung?

    Die beiden Photovoltaik-Anlagen wurden, was die Errichtung angeht, nicht gefördert. Wir profitieren aber von der über das Erneuerbare-Energien-Gesetz garantierten Abnahme und Vergütung des produzierten Stroms – eine fortlaufende Förderung der Anlagen, wenn man so will. Erfahrung mit der Förderung energetischer Maßnahmen haben wir aus zahlreichen anderen Projekten. Der damit einhergehende Aufwand ist abhängig von den Anforderungen teils recht hoch und die verschiedenen Förderverfahren sind recht unterschiedlich. Im Grunde steht am Anfang aber immer eine gute Planung unter Berücksichtigung der Förderkriterien, die Antragstellung, die Ausschreibung der Gewerke und schließlich ein Verwendungsnachweis mit eventuellen Nachweisen zur Erreichung der Ziele. Diese verknappte Darstellung des Ablaufs kann zeitlich schon mal ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Nicht zuletzt deswegen gilt es, den Klima- und Umweltschutz immer bei jeder geplanten Maßnahme von Anfang an mitzudenken und keine Zeit zu verlieren. Und: Auch wenn die Programme teils mit hoher Anforderung versehen sind, Anträge und Nachweise teils nur unter Zuhilfenahme von Experten und Expertinnen zu meistern sind: Es lohnt sich immer, etwas für die Umwelt zu tun!

    Auf welcher Grundlage werden Maßnahmen in der Sportschule durchgeführt und welchen Aspekt spielt dabei ein nachhaltiges Handeln bei einem gleichzeitigen ökonomischen Aspekt. Inwieweit sind hierbei Fördermittel entscheidend?

    Fördermittel sind nicht ausschließlich entscheidend, helfen bei Investitionsentscheidungen aber natürlich ungemein – letztlich müssen unsere Entscheidungen wirtschaftlich tragbar sein, so dass es immer sorgfältig auszuloten gilt, was ökologisch und ökonomisch sinnvoll und vor allem machbar ist. Letztlich können es aber auch kleine Maßnahmen sein, die weder etwas mit Gebäuden, Anlagen oder Förderungen zu tun haben. In unserem Foyer befindet sich beispielsweise eine Kaffeemaschine mit To-Go-Bechern. Die Standardbecher haben innen einen Kunststoffüberzug. Es gibt Alternativen, die kompostierbar sind, frei von Kunststoff und letztlich nicht viel teurer als der Standardbecher. Für mich ein gutes Beispiel, dass nachhaltiges Handeln in alle noch so vermeintlich kleinen Entscheidungen einfließen kann und muss – schließlich verbrauchen wir rund 30.000 Becher pro Jahr. Eine ganze Menge also.

    Welche Ratschläge lassen sich aus den bisherigen Maßnahmen für Vereine ableiten? Welche Maß-nahme sollte ein Verein als erstes angehen?

    Pauschal ist schwer zu sagen, was ein Verein als erstes angehen sollte. Die Bedingungen sind überall unterschiedlich, die Sportanlage nicht immer im Eigentum der Vereine. Ich bin wirklich davon überzeugt, dass, wenn jeder Verein nachhaltiges Handeln in seine Grundsätze aufnimmt, sich für jede individuelle Situation vor Ort Maßnahmen ableiten lassen. Vereine haben in ihren Reihen immer irgendwo jemanden, der für das Thema brennt oder sogar beruflich damit zu tun hat. Diese Expertise sollte, nein muss man auftun und nutzen. Und letztlich sollte jeder Verein seine Maßnahmen auch sichtbar und publik machen. Einerseits um auch einen Wettbewerb zwischen Vereinen jenseits des Spielfeldes „anzuzetteln“ und andererseits Mitgliedern und Besucher*innen von Sportanlagen als Ideengeber zu dienen und möglichst viele Nachahmer zu generieren.

    Die Sportschule betreibt das Blockheizkraftwerk mit Erdgas. Wie belastet dies die Sportschule und kann die Sportschule auf die aktuelle Entwicklung reagieren?

    Die aktuell hohen Preise für Gas treffen natürlich auch uns hart. Im Fall des Blockheizkraftwerkes ist es so, dass die kombinierte Produktion von Wärme und Strom das Gas deutlich effektiver verwertet als beispielsweise bei einer reinen Nutzung zur Wärmeerzeugung. Und weil neben dem Gaspreis auch der Preis für Strom deutlich gestiegen ist, lohnt sich der Betrieb des Blockheizkraftwerkes nach wie vor. Auf die aktuellen Entwicklungen können wir nur bedingt reagieren. Schließlich können wir beispielsweise das Hallenbad – das ja kein Spaßbad ist, sondern dem Schul- und Vereinssport und damit der Gesundheitsförderung dient – nicht unbeheizt lassen. Gleichwohl sind wir fortlaufend auf der Suche nach Einsparpotenzialen und werden diese auch nutzen. Entscheidend wird dabei auch sein, wie unsere Gäste mit der Nutzung von Heizung, Warmwasser und Strom umgehen. Wenn alle Gäste ihre heimischen Sparmaßnahmen auch in ihre Aufenthalte bei uns einfließen lassen, wäre das schon ein sehr guter Beitrag.

    Gibt es Pläne für die Zukunft, wie sich die Sportschule sich ökologisch nachhaltig positionieren will? Gibt es weitere Maßnahmen, die anstehen?

    Wie eingangs erwähnt, muss es unser Ziel sein, unseren CO2-Fußabdruck stetig zu reduzieren und letztlich klimaneutral zu werden. Ein hoch gestecktes Ziel, das wir nicht in Kürze erreichen werden, auf das wir aber all unsere Anstrengungen und Entscheidungen ausrichten werden. Konkret haben wir erst kürzlich eine Untersuchung der Liegenschaft in Auftrag gegeben, die konkrete Ergebnisse liefern wird, wie wir optimieren und welche Maßnahmen wir dann kurz bis mittelfristig ergreifen können. Sobald uns die Ergebnisse vorliegen, werden wir umgehend prüfen, wie wir sie umsetzen können.

     

    Stand: 18. September 2022 - Hier geht es zur News.

  • Vorwärts Spoho im DFB-Podcast über Nachhaltigkeit: Vorleben statt vorgeben

    Vorwärts Spoho im DFB-Podcast über Nachhaltigkeit: Vorleben statt vorgeben

    Das Jahr geht zu Ende. Die WM, die für so viele Diskussionen gesorgt hat, ist vorbei. Das neue Jahr beginnt in wenigen Tagen. Zeit, um kurz innezuhalten, zurückzublicken – aber vor allem, um einen Blick nach vorne zu werfen!

    Denn die Zukunft des Fußballs steht mehr denn je zur Diskussion. Wie geht es mit dem Profisport weiter? Und noch wichtiger: Wo steht der Amateursport? Wo findet er seinen Platz? Und wie können wir unseren Sport so gestalten, dass er auch in Zukunft nachhaltig positiv wirkt?

    Energiesparlampen und Mikroplastikfilter

    All diese Fragen hat Moderator Nils Straatmann seinen Gästen gestellt – und sie haben zum Teil kritische Antworten gefunden. Lea Wippermann und Antje Blumhagen von Vorwärts Spoho 1998 aus Köln geben Tipps, wie man sich im Verein um die Ecke engagieren und schon mit wenig Geld und einfachem Einsatz den eigenen Club grüner, nachhaltiger und vor allem zukunftsfähiger gestalten kann. Von Energiesparlampen über Mikroplastikfilter, Fair-Trade-Kleidung und Bewusstseinsbildung ist alles dabei. Klingt sperrig, ist aber gar nicht so schwer. Das sagen die Expertinnen, die selbst zu den Vorbildern, zu den Leuchttürmen in diesem Bereich zählen: Neben vier weiteren Vereinen wurde Vorwärts Spoho neulich mit dem Zukunftspreis des "Fußball stiftet Zukunft e.V.“ ausgezeichnet. Das Stiftungsnetzwerk, dem auch die drei DFB-Stiftungen angehören, vergab den Preis für besonders zukunftsweisende Initiativen aus deutschen Amateur-Fußballvereinen in diesem Jahr zum ersten Mal.

    Neben Tipps und Tricks sprechen die beiden über den jüngst vom DFB vorgestellten Nachhaltigkeitsplan "Gutes Spiel" und die EM 2024, bei der Nachhaltigkeit zu den Kernthemen gehören soll.

    Eine neue Folge "Mehr als ein Spiel“, die zum Nachdenken – und vor allem zum Nachahmen anregt.

     

    Stand: 22.Dezember 2022 - Hier geht es zur News.


Energiekrise: Die Forderungen des organisierten Sports

Die Energiekrise betrifft auch den Fußball. In Politik und Gesellschaft wird bereits über Einsparmaßnahmen im Profi- und Amateursport debattiert. Aber: Einen pauschalen und flächendeckenden Sport-Lockdown darf es nicht wieder geben, denn der Sport im Allgemeinen und der Fußball im Besonderen sind wesentlich mehr als eine reine Freizeitaktivität. Sie sind unverzichtbarer Teil der Gesellschaft und erfüllen wichtige soziale und gesundheitsfördernde Funktionen.

  • Service: Energiepreise - So werden Vereine entlastet

    Service: Energiepreise - So werden Vereine entlastet

    Die Preisbremsen für Erdgas, Fernwärme und Strom kommen auch den rund 24.500 Fußballvereinen in Deutschland zugute. Die neuen gesetzlichen Vorschriften betreffen alle natürlichen und juristischen Personen, die Energie für den eigenen Verbrauch kaufen. Dazu zählen auch gemeinnützige Vereine und Verbände. Dafür haben sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) gemeinsam eingesetzt. Wir fassen gemeinsam mit dem DFB die wichtigsten Informationen zum Thema zusammen.
     

    Soforthilfen im Dezember 2022

    Am 19. November 2022 ist das "Gesetz über eine Soforthilfe für Letztverbraucher von leitungsgebundenem Erdgas und Kunden von Wärme" beschlossen worden. Durch die Soforthilfen übernimmt der Bund die Kosten für den monatlichen Abschlag für Gas und Wärme im Monat Dezember 2022. Ziel ist es, die Erdgas- und Wärmekunden spürbar zu entlasten, um den Zeitraum bis zur Geltung der Strom- und Gaspreisbremse zu überbrücken. Auch Sportvereine sind hierbei ausdrücklich eingeschlossen.

    Für die Bezieher von Erdgas entfällt die Pflicht, die vertraglich vereinbarten Voraus- und Abschlagszahlungen zu leisten. Dennoch gezahlte Beiträge müssen von den Erdgaslieferanten in der nächsten Rechnung berücksichtigt werden. Wärmeversorgungsunternehmen müssen ihre Kund*innen für deren Dezember-Zahlungen finanziell entschädigen – entweder durch einen Verzicht auf eine im Dezember fällige Voraus- oder Abschlagszahlung oder durch eine direkte Zahlung an ihre Kund*innen. Auch eine Kombination aus beiden Elementen ist möglich.
     

    Gas- und Wärmepreisbremse (ab Januar 2023)

    Die Gas- und Wärmepreisbremse tritt ab dem 1. Januar 2023 in Kraft und gilt bis zum 30. April 2024. Durch das "Gesetz zur Einführung von Preisbremsen für leitungsgebundenes Erdgas und Wärme und zur Änderung weiterer Vorschriften" sollen private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen mit einem Gasverbrauch von weniger als 1,5 Millionen Kilowattstunden profitieren. Dies gilt auch für Vereine. Sie erhalten 80 Prozent ihres im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauches zu einem garantierten Gas-Bruttopreis von zwölf Cent pro kWh. Verbraucht man mehr, fällt für jede weitere Kilowattstunde der neue hohe Preis im Liefervertrag an.

    Bei Fernwärme gilt ein garantierter Bruttoarbeitspreis von 9,5 Cent pro kWh ebenfalls für 80 Prozent des im September 2022 prognostizierten Verbrauchs. Dabei soll der staatlich subventionierte Entlastungsbeitrag den Verbraucher*innen in jedem Fall zugutekommen, unabhängig davon, wie viel sie verbrauchen.

    Der Versorger ist verpflichtet, den Entlastungsbetrag ab dem 1. März 2023 in einer mit dem Letztverbraucher vertraglich vereinbarten Abschlagszahlung oder Vorauszahlung unmittelbar und gleichmäßig zu berücksichtigen. Die Entlastung erfolgt unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch, damit sich Gaseinsparungen lohnen.
     

    Strompreisbremse (ab Januar 2023)

    Die Strompreisbremse greift ab dem 1. Januar 2023 und gilt bis zum 30. April 2024. Mit dem "Gesetz zur Einführung einer Strompreisbremse und zur Änderung weiterer energierechtlicher Bestimmungen" sollen Verbraucher*innen - auch Sportvereine -, die weniger als 30.000 kWh Strom im Jahr verbrauchen, 80 Prozent des bisherigen Stromverbrauchs zu einem garantierten Bruttopreis von 40 Cent pro kWh erhalten. Für den Verbrauch, der über dieses Basis-Kontingent hinaus geht, gilt der vertraglich vereinbarte Preis.

    Verbraucher*innen und Unternehmen mit einem prognostizierten Stromverbrauch von mehr als 30.000 kWh sollen im Jahr einen Garantiepreis von 13 ct/kWh (netto) für 70 Prozent ihrer bisherigen Verbrauchsmenge erhalten. Als Grundlage wird der Verbrauch im Jahr 2021 herangezogen.

    Die gesetzlichen Regelungen gelten für alle "Letztverbraucher", d.h. alle privaten, gewerblichen oder gemeinnützigen Verbraucher von Erdgas, Fernwärme und Strom. Darunter fallen auch ausdrücklich gemeinnützige Vereine. Sie sollten jetzt mit ihren Versorgungsunternehmen in Kontakt treten, um die entsprechende Abwicklung (z.B. Anpassung des monatlichen Abschlags oder Berücksichtigung in der Jahresabrechnung) zu vereinbaren.

    Die Prognose errechnet sich in der Regel aus dem Verbrauch im September 2022. Die Entlastungsbeträge für Januar und Februar 2023 werden erst im März 2023 ausgezahlt.
     

    Härtefallregelung für Heizöl, Pellets und Holz (geplant)

    Die Bundesregierung hat sich am 13. Dezember 2022 für Heizöl, Pellets und Holz auf eine Härtefallregelung geeinigt, die eine Zahlung von maximal 2.000 Euro pro betroffenem Haushalt vorsieht. Dies ist allerdings noch nicht offiziell beschlossen. Offen ist darüber hinaus, ob die geplanten Regelungen in Bezug auf Heizöl, Pellets und andere Energieträger auch für Vereine und Verbände gelten werden.

    Grundsätzlich gilt: Um die Entlastung zu erhalten, muss sich der Preis im Vergleich zu einem Indexwert mehr als verdoppelt haben und der Zuwachs bei der Heizrechnung mindestens 100 Euro betragen. Antragstellung und Abwicklung sollen durch die Bundesländer umgesetzt werden. Die exakte Höhe des Referenzpreises, der zum Abgleich mit den aktuellen Preisen dienen soll, ist noch nicht festgelegt. Beschlossen ist aber bereits der Zeitrahmen, auf den sich die Entlastungen beziehen: 1. Januar 2022 bis 1. Dezember 2022.

     

    Stand: 19. Dezember 2022 - Hier geht es zur News.

  • Amateurfußball-Barometer zur Energiekrise: Große Eigenverantwortung und Appell an die Politik

    Amateurfußball-Barometer zur Energiekrise: Große Eigenverantwortung und Appell an die Politik

    Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat zu starken Preissteigerungen bei Strom und Heizmaterialien geführt. Um die Mehrbelastung abfangen zu können, wünschen sich Deutschlands Amateurvereine Unterstützung durch die Politik, sehen sich beim Energiesparen jedoch auch selbst in der Verantwortung. Das und weitere interessante Aspekte zeigen die Ergebnisse der jüngsten Umfrage im Amateurfußball-Barometer auf, das regelmäßig Menschen aus dem Amateurfußball zu ihrer Meinung befragt.

    Mehr als 3.800 Personen aus den Vereinen im DFB haben sich daran beteiligt, davon bekleiden 82 Prozent ein Amt in ihrem Verein, zum Beispiel als Vorsitzende*r, Trainer*in oder Abteilungsleiter*in.

    82 Prozent der befragten Personen gaben an, dass sie sich angesichts der hohen Mehrkosten im Verein Unterstützung durch die Politik wünschten. 93,8 Prozent fordern bei der Umsetzung von energiesparenden Maßnahmen Unterstützung durch öffentliche Institutionen.

    Kurzfristige Finanzhilfen für Vereine und Kommunen hatte erst kürzlich auch Bernd Neuendorf als eines von drei zentralen Handlungsfelder der Politik ausgemacht. Im Bundeskanzleramt wird der DFB-Präsident mit Wolfgang Schmidt, dem Bundesminister für besondere Aufgaben, am 23. August darüber sprechen, wie sich Schließungen von Sportstätten vermeiden lassen und wie eine langfristige Investitionsoffensive für Sportstätten realisiert werden kann. Diese befinden sich laut der Befragten im Amateurfußball-Barometer zu 43,4 Prozent im Eigentum der Kommune. 25,9 Prozent geben an, dass der Verein seine Sportstätte von der Kommune pachtet. 27 Prozent der Sportanlagen sind im Eigentum des Vereins.
     

    Energiesparende Maßnahmen bereits umgesetzt

    Wie groß ist die Sorge vor finanziellen Engpässen bei den Klubs in Deutschland? 56,4 Prozent der Umfrage-Teilnehmer*innen befürchten durch die gestiegenen Energiekosten eine finanzielle Gefährdung ihres Vereins, 43,6 Prozent verneinen dies. Die Umfrage im Amateurfußball-Barometer macht zudem deutlich, dass die Vereine ein hohes Maß an Eigenverantwortung auszeichnet. 93,5 Prozent unterstreichen ihre Bereitschaft, energiesparende Maßnahmen umzusetzen, 40,8 Prozent haben dies bereits getan.

    Als häufigste Maßnahme geben die Vereinsvertreter*innen die Umrüstung auf eine LED-Lichttechnik an (68,2 Prozent), gefolgt von der Wartung von Fenstern und Türen (31,2 Prozent) und der Umrüstung auf regenerative Energieträger (25,5 Prozent).


    Mehrbelastung für Mitglieder vermeiden

    Bei der Bewältigung der erhöhten Energiekosten versuchen die Vereine finanzielle Mehrbelastungen für ihre Mitglieder zu vermeiden: Nur 26,7 Prozent der Befragten können sich eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge vorstellen, 15 Prozent denken über eine Sonderumlage für Mitglieder nach, 12 Prozent sehen die Möglichkeit, die Eintrittspreise für ihre Zuschauer*innen zu erhöhen.

    Vielmehr begegnen die Vereine den Mehrkosten hingegen mit eigenen Maßnahmen für einen geringeren Verbrauch (71,6 Prozent). Kurzfristige Umstellungen, die etwa die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer*innen durchgeführt haben, sind ein bedarfsgerechter Betrieb von Flutlichtanlagen (53,7 Prozent), die Sensibilisierung der Mitglieder über Energieverbräuche und das Aufzeigen von Einsparpotentialen (46,5 Prozent) sowie das Einstellen der Nutzung von verzichtbaren Elektrogeräten (46,4 Prozent).
     

    „Klare Erwartung an die Politik“

    „Die Umfrage zeigt eindrucksvoll, dass unsere Vereine sich bereits jetzt sehr verantwortungsbewusst und aktiv um Energieeinsparungen bemühen. Es ist toll, dass bereits zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 40 Prozent der Vereine Maßnahmen zur Energieeinsparung eigenständig umsetzen. Insgesamt sind sogar fast 94 Prozent der Befragten grundsätzlich bereit, energiesparende Maßnahmen im Verein durchzuführen. Mit Hertha Bonn haben wir auch einen Verein im FVM-Gebiet, der gerade in dieser Woche den Heimatpreis des Landes NRW für nachhaltiges Bauen/Sanieren erhalten hat. Ich unterstütze die nachvollziehbare Forderung der Vereine, die eine Unterstützung der Politik und der öffentlichen Institutionen erwarten. Und ich habe die klare Erwartung, dass die Kommunen auf ihre Vereine zugehen, um Lösungen zu finden. Ein Lockdown darf keine Option sein, weil Sport und Bewegung unerlässlich für die körperliche und psychische Gesundheit von Menschen sind“, erklärt FVM-Präsident Christos Katzidis.

     

    Stand: 19. August 2022 - Hier geht es zur News.

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