Vereine im FVM mit Handicap-Fußballaktivitäten

Best Practice FVM-Vereine

Nachfolgend stellen wir Ihnen einige interesssante Vereinsprojekte aus dem Bereich Handicap-Fußball vor:

  • GW Brauweiler (Kreis Rhein-Erft)

    GW Brauweiler (Kreis Rhein-Erft)

    Brauweiler feiert seine grün-weißen Handicap-Kicker

    Großer Tag für Grün-Weiß Brauweiler: Zum Heimspieltag der FVM-Liga Inklusiv feierten die Handicap-Kicker des Vereins ihr zehnjähriges Jubiläum. Zahlreiche Wegbegleiter waren an dem besonderen Tag im Abtei-Sportpark und verfolgten die Spiele gegen FC Viktoria Köln und Tabalingo Sport & Kultur. Für den FVM war Staffelleiter Jakob Wegener vor Ort.

    Vor zehn Jahren wurde der Inklusionsfußball in den größten Fußballverein des Rhein-Erft-Kreises eingebunden. Eine kleine Gruppe aus Menschen ergriffen die Initiative, um das erste grün-weiße Inklusionsteam zu bilden. Hans Wirtz, Vorsitzender von Grün-Weiß Brauweiler, der damalige Schulleiter der LVR-Donatus-Schule Armin Hellmich sowie Dennis Berk, Sportlicher Leiter Inklusionsfußball in Brauweiler und Schirmherr und Pulheimer Bürgermeister Frank Keppeler brachten die Gründung auf den Weg. Sie würdigten das grün-weiße Engagement und die gelebte Teilhabe aller Sportler*innen bei Grün-Weiß Brauweiler.

    Zwei Handicap-Kicker absolvieren Trainer-Ausbildung

    Durch die schnelle Findung von Trainer und Betreuerin konnte die neu gegründete sportliche Leitung das erste Handicap-Team vor zehn Jahren anmelden, das seitdem fest zum grün-weißen Vereinsleben gehört. Seit diesem Start-Moment hat sich im integrativem Sportangebot des Vereins viel bewegt. Grün-Weiß Brauweiler wurde für sein Engagement mit dem Sepp-Herberger-Preis ausgezeichnet und neben der ursprünglichen Handicap-Mannschaft kickt mit den U13-Mini-Dragons bereits das zweite Team im Abtei-Sportpark. Immer mittendrin im Geschehen: Trainer Francis Billard, der die Mannschaft mit viel Verve und Leidenschaft trainiert, was bei den Spielern offenbar nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

    Mittlerweile haben gleich zwei aktive Spieler aus dem grün-weißen Handicap-Team die Trainer-Ausbildung zum DFB-Junior-Coach abgeschlossen. Mimoun Chourak und Nils Ender absolvierten den offiziellen Trainer-Lehrgang mit Erfolg und springen nun immer dann ein, wenn in ihren Teams Hilfe auf dem Trainingsplatz benötigt wird. „Die Jungs haben am letztjährigen DFB-Trainerlehrgang in Brauweiler teilgenommen und diesen erfolgreich abgeschlossen. Wir freuen uns, dass die Beiden über diesen Weg Teil unseres Trainer-Teams geworden sind,“ so Dennis Berk, sportlicher Leiter Inklusionsfußball.

  • FC Germania Zündorf 1913 e.V. (Kreis Köln)

    FC Germania Zündorf 1913 e.V. (Kreis Köln)

    Bei der Kölner Inklusionsmannschaft Germania Zündorf 1913 ist es die Leidenschaft für Fußball, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt. Sie haben durch ein ganz besonderes Tor schon deutschlandweit auf sich aufmerksam gemacht.

  • SC Brück 07 e.V. (Kreis Köln)

    SC Brück 07 e.V. (Kreis Köln)

    „Es ist ein inklusives Turnier. Die Spieler haben geistige, körperliche oder psychische Behinderungen und leben im betreuten Wohnen“, so beschrieb Gerhard Ebers, der Koordinator und Trainer das erste Turnier um den „Brücker Social Cup“, den die BeWo Dellbrück zusammen mit dem SC Brück im Sommer 2013 aus der Taufe hoben. Die BeWo betreut junge Erwachsene mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen. „Das besondere am Turnier ist nicht nur, dass hier Menschen mit Behinderungen spielen, sondern dass sie sich für einen guten Zweck engagieren. Der Erlös geht nämlich ans Kinderkrankenhaus. Normalerweise sind unsere Klienten immer die Bedürftigen, aber jetzt können sie etwas für andere tun und das tun sie gerne“, so Gerhard Ebers. Der Erlös kommt zustande durch die Startgelder der teilnehmenden Mannschaften und den Getränke- und Imbissverkauf. Gespendet werden die Lebensmittel durch örtliche Getränkehändler, Metzgereien, Bäckereien etc.. Auch die Sparkassen sind mit der Partie. Vereinsvorsitzender Frank Jenniges rührt kräftig die Werbetrommel und stellt sich ganztägig als Schiedsrichter zur Verfügung. Der „Brücker Social Cup“ findet 2017 zum fünften Mal statt (26. August). Die BeWo-Teams aus Mülheim und Nippes sowie die Inklusiv-Teams aus Menden und Ommerborn-Sand gehören zu den „Stammgästen“ in der Flehbach-Arena. „Alle Teilnehmer haben Spaß, Fußball zu spielen. Meine Arbeit besteht darin, die Freude am Spiel zu fördern, hierdurch das Zutrauen zu eigenen Fähigkeiten zu steigern und sie spielerisch lernen zu lassen, mit eigenen und fremden Behinderungen besser umzugehen“, so der gute Geist des Teams und des Cups Gerhard Ebers. Trainiert wird im übrigen jeden Donnerstag ab 18.30 Uhr.

    Im Juni 2017 erhielt der SC Brück von der Sepp-Herberger-Stiftung eine Belobigung in Form einer Urkunde. In dieser wird die Integration/Inklusion junger Menschen mit Handicap als besonders gelungenes Beispiel betont.

    Internet: www.sc-brueck07.de

  • SC Borussia Lindenthal-Hohenlind e.V. (Kreis Köln)

    SC Borussia Lindenthal-Hohenlind e.V. (Kreis Köln)

    Aus einer Elterninitiative der Förderschule Belvederestraße, deren Kinder und Jugendliche über die Schule und den Schulsport hinaus am Trainings- und Spielbetrieb eines Fußballvereins teilnehmen wollten, erwuchs ab dem Jahre 2003 eine der mitgliederstärksten Abteilungen von jungen Menschen mit Behinderungen. Sie bezeichneten sich selbst als „erste Körperbehindertenmannschaft im Deutschen Fußballbund“ unter dem Motto „Können mit Begeisterung“.

    Die Abteilung ist mittlerweile auf über 50 aktive Spieler angewachsen, die in insgesamt 5 Mannschaften spielen und von 6 ehrenamtlichen Trainern/Betreuern gecoacht werden. Die Mannschaften nehmen alle am Spielbetrieb des BRSNW mit bis zu 4 Vorrunden- und einem Endturnier pro Jahr teil. Weitere Turniere und Freundschaftsbegegnungen runden das umfangreiche Jahresprogramm ab. Seit Sommer 2018 nimmt eine inklusive Mannschaft an der FVM-Liga inklusiv, Staffel Ü 17, teil. Zahlreiche Verwandte und Freunde absolvieren den umfangreichen Fahrdienst, um die Mannschaften an den Start zu bringen. Spiritus rector dieses Vereinsvölkchens ist Gerhard Soujon, von allen nur „Gerri“ genannt. Unterstützt wird er von seinem Sohn Marcel und einigen Getreuen. Siege gehören nicht zum ersten Ziel des umtriebigen Gerri S. Dieses besteht vielmehr darin, Spielfreude und somit Lebensfreude zu vermitteln, halt „Spass an d’r Freud!“ wie der Kölner gerne formuliert. Einen Höhepunkt erlebten die Handicap-Fußballer im Oktober 2018. Dank großzügiger Unterstützung der Siemens AG und der PSD Bank Köln (Crowdfunding Plattform) unternahm man eine Reise an die Costa Brava in Spanien. Neben dem Besuch zahlreicher Events in Callela und Barcelona (Ironman B., Oktoberfest C., Camp Nou B.) nahm man an einem zweitägigen internationalen Fußballturnier für Menschen mit Behinderung teil. Alle drei Teams des SC Borussia waren erfolgreich und belegten die ersten Plätze. Wieder zurück in der Heimat ging es zum Finaltag der BRSNW-Meisterschaft 2018 nach Bottrop. Drei der fünf Teams des SC Borussia hatten sich hierfür qualifiziert. Mit zwei ersten Plätzen und einem zweiten Platz kehrte man freudestrahlend zurück nach Köln. Auch in 2019 war man erfolgreich. Beim Finale in Kamen-Kaiserau erreichte das Team 1 den ersten Platz in der RL 1. 

    Foto: Die siegreichen Teams in Bottrop
     

  • SC Borussia 05 Köln-Kalk e.V. (Kreis Köln)

    SC Borussia 05 Köln-Kalk e.V. (Kreis Köln)

    Seit 2014 gibt es aufgrund einer Initiative der Jugendgeschäftsführerin Ute Wilke die „Kick-Mit-Gruppe“, eine Fußballgruppe für behinderte Kinder und Jugendliche, auch Kinder, die in ihrer Altersklasse aufgrund von körperlichen Defiziten nicht mitkommen, aber auch Freunde/Freundinnen dieser Kinder. Die Trainer Heinz-Joachim und Christian Schmitz üben und spielen mit den Kindern jeden Freitag von 18.00 bis 19.00 Uhr auf dem Kunstrasenplatz Lilienthalstraße. Ziele sind u.a. die Integration in den Vereinssport, die Förderung des sozialen Umgangs, die Teilnahme am öffentlichen Leben, die Förderung des Selbstbewusstseins, die Lebensfreude und Kompetenz im Team, die Förderung der Bewegung als Bestandteil eines guten Körpergefühls, die Entwicklung zum leistungsfähigen Teammitglied. Das Team hat sehr erfolgreich an diversen Turnieren teilgenommen, u.a. dem FußballFreunde-Cup 2017 (Sieger) und 2018 (Zweiter) am FC-Geißbockheim. Der Trainingsbetrieb der Gruppe steht im Mittelpunkt des neuen FVM-Videos über den inklusiven Fußball (siehe auch "Service"). 

    Internet: www.borussia-kalk.de

    Kontakt: ute.wilke(at)unitybox.de

    Foto: Das Team bei der Siegerehrung 2017
     

  • FC Germania Zündorf 1913 e.V. (Kreis Köln)

    FC Germania Zündorf 1913 e.V. (Kreis Köln)

    Das Projekt „Inklusion“ begann im Jahr 2016 mit zwei behinderten Fußballern. Circa zwei Jahre nach diesem Start besteht die Inklusionsmannschaft aus gut einem Dutzend Spielern und Spielerinnen. Sie sind zwischen 16 und 40 Jahre alt. Vier ehrenamtliche Trainer/Betreuer kümmern sich rührend um das Team. Sie alle teilen die gleiche Leidenschaft: Fußball. Dabei spielt es keine Rolle, welche Einschränkung bzw. welches Handicap vorliegt. Mit Freundschaft-Spielen und Turnieren wird das wöchentliche Training (Montag, 17.45 – 19.00 Uhr, Kunstrasenplatz Heerstraße in Zündorf) angereichert. Ziel ist die Teilnahme am FVM-Liga-inklusiv-Spielbetrieb. Der benachbarte Flughafen Köln/Bonn hat die Mannschaft mit einem kompletten Trikotsatz ausgestattet. Wer Interesse hat, Teil des inklusiven Teams zu werden, meldet sich einfach bei Co-Trainer Gökhan Erdek (01783343166) .

    Internet: https://www.teamlr.de/FC-Germania-Zuendorf-Inklusion

     

  • FC Hertha Bonn 1918 e.V. (Kreis Bonn)

    FC Hertha Bonn 1918 e.V. (Kreis Bonn)

    Hertha Bonn erhält Sepp-Herberger-Urkunde

    Als einziger Fußballverein im Kreis Bonn bietet der FC Hertha Bonn inklusiven Fußball an. Unter dem Motto "Zusammen einfach Spaß haben" wird ein Fußballangebot für Kinder mit und ohne Behinderung im Grundschulalter bereitgestellt, dessen Fokus auf der Freude am Sport, statt auf Leistungsorientierung liegt. Das Programm nennt die Hertha "inklusives Kicken".

    In Kooperation mit der Lebenshilfe Bonn qualifiziert der Verein seine Trainer durch spezielle Schulungen für das Training mit behinderten Kindern. Die Mannschaft wird von drei FSJlern der Hertha trainiert, die wiederum von einem Assistenten der Lebenshilfe Bonn unterstützt werden. Dieser leistet Unterstützung bei inklusionsspezifischen und organisatorischen Fragen.  

    Angeregt wurde das Engagement durch die Mutter eines Jugendspielers, der im beruflichen Kontext aufgefallen war, wie stark die Nachfrage nach einem solchen Angebot in Bonn ist. Das "inklusive Kicken" startete der Verein am 25. August 2019 mit einem Schnuppertag. Seit September wird einmal wöchentlich Training angeboten. Die Mannschaft besteht aktuell aus acht Jungs und zwei Mädchen, acht der zehn Kinder haben eine Behinderung. 

    Die Hertha hat sich zum Ziel gemacht, das Programm dauerhaft als festes Trainingsangebot im Verein zu etablieren. Perspektivisch soll es auch für ältere Jahrgänge angeboten werden.

    Die DFB-Stiftung Sepp Herberger hat die Hertha nun für ihr tolles Engagement ausgezeichnet. Zur Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden in Berlin haben sich in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft Vertreter sozial besonderes engagierter Vereine und Persönlichkeiten aus der Welt des Fußballs zu einer Feierstunde der Extraklasse getroffen. Der FC Hertha Bonn erhielt die Sepp-Herberger-Urkunde für den dritten Platz 2020 im Bereich Behindertenfußball.

    Neben weiteren prominenten Namen war auch DFB-Präsident Fritz Keller vor Ort: "Heute Abend kommen einem fast die Tränen. Das ist der Fußball, über den zu wenig berichtet wird. Wir haben 25.000 Vereine, da sind so viele Heldinnen und Helden versteckt. Das ist die Essenz des Fußballs", sagte der 62-Jährige. Die Ehrung sei eine grandiose Veranstaltung, in dessen Zuge er die wahren Helden und Heldinnen der Sportart kennenlerne. Außerdem betonte Keller die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballsports im Allgemeinen: "Fußball bringt Leute zusammen und ist das letzte Lagerfeuer dieser Gesellschaft."

    Hertha Bonn versteht sich als Breitensport-orientierter Verein, bei dem alle „mit Herz und Fuß am Ball“ mitspielen können. Die Hertha möchte allen Menschen Freude am, und einen Zugang zum Fußball geben, statt schon in der Jugendarbeit nur auf Ergebnisse zu setzen. Der Verein ist überzeugt, dass er einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt liefern kann.

    Obwohl die Hertha auf einem der letzten drei Ascheplätze im Stadtgebiet spielt, hat sie sich in den letzten Jahren herausragend entwickelt. Ende 2007 hatte der Verein rund 50 Mitglieder und keine Jugendabteilung. Der damalige Vorstand entschloss sich, Kinder- und Jugendfußball wieder aufzubauen. Mittlerweile hat Hertha Bonn über 500 Mitglieder, davon fast 400 in den Kinder- und Jugendmannschaften.

    Mehr über den FC Hertha Bonn und das "inklusive Kicken" erfahren Sie hier.

  • SV Menden 1912 e.V. (Kreis Sieg)

    SV Menden 1912 e.V. (Kreis Sieg)

    Über ein schmuckes Vereinshaus, einen modernen Kunstrasenplatz und ein Kunstrasen-Trainingsfeld verfügt der SV Menden nach einer Grundmodernisierung, die vor einigen Jahren mit Unterstützung von über 100 Sponsoren realisiert wurde. Der Verein investiert bewusst in die Infrastruktur, wie der Vereinsvorsitzende Roland Podlech betont, und so kommt das Geld allen 25 Mannschaften (Herren-/ Frauen-, Alte-Herren-, Jugend- und der Inklusionsmannschaft) zugute. Das Inklusionsteam entstand 2014 auf Initiative von Thomas Averbeck, der zweimal pro Woche das Training leitet und von seiner Ehefrau Sylvia, seiner Tochter Monique und der B-Auswahlspielerin Lea Bindseil unterstützt wird. Sein behinderter Sohn spielt im Tor des Teams, das mittlerweile auf über 25 behinderte und nicht behinderte Teilnehmer auch aus dem Raum Bonn und Köln angewachsen ist.

    Diverse Turnierteilnahmen schaffen die gewünschte Abwechslung mit Blick auf einen zukünftigen Inklusiv-Spielbetrieb des FVM. Möglicherweise wäre die Teilnehmerzahl noch höher, wenn nicht die Fahrdienstleistungen der Behinderteneinrichtungen dem Sparzwang zum Opfer gefallen wären. In den letzten beiden Jahren trat das Inklusionsteam (Alter: 17-63 Jahre) auch beim Handicap-Turnier des WDFV in Duisburg an. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass uns das Trainings- und Spielangebot für Menschen mit Handicap viele neue Mitglieder gebracht und unseren Verein insgesamt bereichert hat. Alle werden in die Vereinsaktionen eingebunden und nehmen aktiv am Vereinsleben teil“, erklärte Averbeck Nico Kempf von der SeppHerberger-Stiftung bei dessen Besuch. 

    Kontaktdaten

    thomas.avi(at)gmx.de
    Tel.: 02241/9056375.

  • SV Leuscheid 1920 e.V. (Kreis Sieg)

    SV Leuscheid 1920 e.V. (Kreis Sieg)

    Nachhaltiges Förderprojekt des SV Leuscheid

    Leuscheid ist eine Ortschaft auf den „Vorwesterwälder“ Höhen der Gemeinde Windeck im östlichen Teil des Rhein-Sieg-Kreises. Der heimische SV ist ein gut geführter Breitensportverein mit den Abteilungen Fußball, Turnen, Tischtennis, Aerobic und Volleyball. Im Fußball unterhält der SV drei Senioren- und sieben Jugendmannschaften. Durch großzügige öffentliche Unterstützung wurde 2009 ein neuer Kunstrasenplatz eingeweiht. Aus Dankbarkeit wollten die Verantwortlichen des SV, allen voran der 1. Vorsitzende Udo Barth, dem Gemeinwesen etwas zurückgeben. Und zwar denjenigen, die nicht den spontanen Zugang in die Vereine finden: behinderten Kindern. Nach einem Kontakt mit der Förderschule Rossel, Schwerpunkt geistige Entwicklung, bot man der Schulleitung und dem Sportlehrer die Mitnutzung des neuen Platzes an. Auch ein Sponsor für den Transport der Schüler/innen wurde schnell gefunden. Aus diesen Anfängen erwuchs die Idee zu Vergleichsspielen gegen andere Förderschulen und schließlich zur Organisation eines Landessportfestes für Förderschulen. Im Jahre 2010 fand nach tiefem Einstieg in die Schulbürokratie, die im Bereich der Förderschulen besonders facettenreich zu sein scheint, das erste Landessportfest für Förderschulen im Rhein-Sieg-Kreis statt. Die Leuscheider erwiesen sich als „Vorwesterwälder“ einmal mehr als sehr hartnäckig im Verfolgen ihrer Ziele. Förderschulen aus dem Kreisgebiet, aus Bonn und aus dem Oberbergischen Kreis nahmen teil. Der SV Leuscheid übernahm die komplette Organisation: Abstimmung mit den Schulbehörden, PR-Arbeit mit den regionalen Medien, Spielpläne, Schiedsrichter, Bewirtung etc. etc. Es blieb aber nicht bei dieser einmaligen Kraftanstrengung. Bis heute wurden acht (!) Landessportfeste Fußball und sechs Landessportfeste Leichtathletik veranstaltet. 

    Internet: www.sv-leuscheid.de

    Ansprechpartner: Jürgen Gansauer (juergen.gansauer@t-online.de)

  • ASV St. Augustin 1956 e.V. (Kreis Sieg)

    ASV St. Augustin 1956 e.V. (Kreis Sieg)

    Zum internationalen Tag des Ehrenamtes verleiht die Stadt Augustin das Prädikat „Beispiel Ehrenamt“. Im Jahr 2014 wurde der ASV St. Augustin für sein nachahmenswertes, ehrenamtliches Engagement im Breitensport, insbesondere im Bereich der Inklusion ausgezeichnet.

    Der ASV ist der mitgliederstärkste Breitensport-Verein in Sankt Augustin. Er zählt 1.500 Mitglieder in 8 Sparten. Inklusionsgruppen gab es schon immer im Verein, manchmal zufällig, jedoch immer erfolgreich. Derzeit bestehen inklusive Gruppen in der Gymnastik- und Turnabteilung sowie in der Volleyball- und Schwimmabteilung. Im Herbst 2014 wurde die Inklusion auf die Sparte Fußball ausgedehnt, insbesondere auf die Jugendabteilung. Mit Finanzhilfen der Aktion Mensch bietet der Verein ein wöchentliches Training für Kids von 8-14 Jahren an. Die Kooperation mit 3 Förderschulen im Stadtgebiet werden helfen, die Teilnehmerzahl kontinuierlich zu vergrößern. Das Projekt wird von einem Sonderpädagogen und einem Fußballtrainer geleitet. Der Wunsch ist groß, im Städtedreieck Sankt Augustin, Siegburg, Troisdorf einen kleinen inklusiven Spielbetrieb mit mehreren Turnieren im Jahr einzurichten. Gabriele Wiskemann, die 1. Vorsitzende, hat die innovative Maßnahme mit großer Begeisterung ins Leben gerufen. Schwierigkeiten bereiten dem Verein aber die vorhandene Platznot. Es steht lediglich ein Kunstrasenplatz für 15 Mannschaften zur Verfügung. Und dieser muss noch mit Hockeyspielern, Leichtathleten und den Studenten der benachbarten Hochschule Bonn-Rhein-Sieg geteilt werden. Ein zweiter Platz, zumindest ein ausreichend dimensioniertes Zweitspielfeld für Trainingszwecke, Kinder- und Alte Herren-Mannschaften wäre dringend nötig. Die agile Vereinsvorsitzende, gut vernetzt mit Stadt und diversen Ausschüssen sowie mit dem Stadtsportverband, wird für diese Erweiterung vehement werben.

    Internet: www.asv-sankt-augustin.de

  • BSV Viktoria Bielstein 1920 e.V. (Kreis Berg)

    BSV Viktoria Bielstein 1920 e.V. (Kreis Berg)

    100 Jahre BSV Viktoria Bielstein 1920 e.V.

    BEREICHERUNG DURCH INKLUSIONS-TEAM

    Das 100-jährige Vereinsjubiläum soll im Spätsommer 2021 mit mehreren Veranstaltungen nachgefeiert werden. An diesen nehmen die Handicap-Fußballer wie selbstverständlich teil - inklusiv eben.

    Nahezu 600 Mitglieder stark ist der BSV. 18 Mannschaften werden von 38 Trainer*innen gecoacht. Das jüngste Vereinsteam ist eine inklusive Fußballmannschaft für Menschen mit einer Beeinträchtigung.

    Im April 2019 reifte bei Vereinsgeschäftsführer Christopher Pethe und einem kleinen Kreis engagierter Vereinsmitglieder der Gedanke, eine solche Mannschaft ins Leben zu rufen. Im Oberbergischen Kreis existierte bisher kein derartiges Angebot. Zwar gab und gibt es in Wiehl, zu dem Bielstein verwaltungstechnisch gehört, diverse Einrichtungen und Institutionen, welche sich um das Wohl, die Bildung, Arbeit und den Wohnraum für behinderte Menschen kümmern. Angebote im Bereich Sport und Kultur sind gering bzw. nicht inklusiv.

    Nach Meinung von GF Pethe scheinen viele Vereine immer noch Berührungsängste zu haben. Nach Kontaktaufnahme zum Haus für Menschen mit Behinderung Wiehl GmbH (HBW), den Behindertenwerkstätten Oberberg GmbH (BWO), dem Verein NO BIENEEN und dem Verein DJK SSV Ommerborn-Sand im benachbarten Rheinisch-Bergischen Kreis sowie dem Inklusionsbeauftragten des FVM entschlossen sich die Bielsteiner, diese Lücke zu schließen. Pethe und seine Freunde möchten mit ihrem Pilotprojekt zeigen, dass Ängste unbegründet sind. Nach ihrer Wunschvorstellung sollten sich auch weitere Vereine im Fußballkreis Berg zutrauen, Trainings- und Spielangebote für Menschen mit Handicap zu unterbreiten.

    Von den zahlreichen Gesprächspartnern ließ man sich überzeugen, dass die Handicapper keine behütete Isolation brauchen, sondern vielmehr die aktive Teilnahme an einem normalen Vereinsleben. Die Vereinsmitglieder haben sich auf die "Neuen" gefreut, es sind Bekanntschaften und Freundschaften entstanden, die "Neuen" besuchen die Spiele der anderen Mannschaften im Verein, sie helfen bei der Bewirtung und dem Verkauf im Vereinsheim, sie helfen bei Verschönerungsarbeiten, sie gestalten die Vereinsfeiern mit und nehmen an internen Turnieren teil. Für die Mitgliedschaft entrichten sie einen geringen Beitrag, ihr Versicherungsschutz ist über die Sporthilfe gewährleistet.

    Jeden Samstag ab 10.00 Uhr empfangen Trainer Mohamed Rezgui und Co-Trainer Alexander Lindt zwischen 15 und 20 Spieler - jedenfalls solange und soweit es die Schutzverordnungen zulassen. Das Mindestalter beträgt 14 Jahre, die Art der Behinderung spielt keine Rolle. Rollstuhlfahrer müssen zunächst außen vor bleiben. Die Dr. Kind-Arena ist - noch - nicht behindertengerecht nutzbar. Inzwischen sind auch die Weichen gestellt, am Spielbetrieb der FVM-Liga inklusiv sowie der BRSNW-Regionalliga teilzunehmen.

    Natürlich haben die beiden längeren Lockdown-Phasen im Frühjahr 2020 und 2021 den Spiel- und Trainingsbetrieb stark beeinträchtigt. Die Spieler waren und sind sehr enttäuscht. Zur Motivation hat man andere Dinge geplant und umgesetzt: Anschaffung neuer Trainingsmaterialien, neuer Spiel- und Trainingsbekleidung (Ausgabe November 2020), Mannschafts-Familienfest im September 2020 unter Beachtung strikter Hygienemaßnahmen.

    Die Freude der Spieler war bei jedem erlaubten Zusammentreffen riesengroß. Schließlich waren sie nie zuvor Mitglied in einem Verein, hatten noch nie einen Spielerpass, hatten noch nie eine eigene Ausstattung. GF Pethe hat sich stets bedankt, wenn er Kontakt mit dem Autor dieses Artikels hatte und mit zahlreichen Tipps und Hinweisen, u.a. auf die breitgefächerte FVM-Homepage, versorgt wurde.

    Er ist jedenfalls hocherfreut über die erfolgreiche Startphase, die nach Ende des Lockdowns fortgesetzt werden soll.

    (hwz)

     

    Kontakt:

    Mohamed Rezgui, mohamedrezgui(at)bsv-bielstein.de
    Christopher Pethe, christopherpethe(at)bsv-bielstein.de

  • DJK SSV Ommerborn-Sand e.V. (Kreis Berg)

    DJK SSV Ommerborn-Sand e.V. (Kreis Berg)

    Im Jahr 2009 hat der Verein – am Rande von Bergisch Gladbach – Bensberg  sportlich beheimatet – eine Fußballmannschaft für Menschen mit Behinderungen gegründet und „Spezialteam“ genannt. Nach mehrjähriger Trainingsphase hat sich ein festes Team von ca. 25 Spielern und Spielerinnen im Alter von 16 – 50 Jahren gebildet. Seit 2011 nehmen zwei Mannschaften am Spielbetrieb des BRSNW teilt (Regionalligen 2 und 4). Der Vereinsvorstand ist dem Mentor und Trainer Jürgen Münsterteicher sehr dankbar. Er hat das Spezialteam fest in die Seniorenabteilung des Vereins integriert. Sie spielen regelmäßig gegen Herren- Frauen- und Jugendmannschaften des Vereins, und sind – im besten Inklusionssinne – am sportlichen und außersportlichen Vereinsleben beteiligt. So besuchen sie z.B. Fußball-Bundesligaspiele in Köln und Leverkusen, nehmen an Segelflugwochenenden oder am Karnevalsumzug im Ortsteil Sand teil. Die „Spezialteamer“ entstammen Förderschulen im Bergisch Gladbacher Raum, arbeiten in Werkstätten in Bürrig, Refrath und Köln und haben neben geistigen auch motorische, sprachliche und teils auch Mehrfachbehinderungen. Die allermeisten dieser Menschen werden zeitlebens auf Hilfe anderer angewiesen sein. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie von Sozialhilfe in Form von Grundsicherungen. Gerade darum wollen die Vereins- und Team-Verantwortlichen diesem Personenkreis Spiel- und Sportmöglichkeiten bieten, um sie größtmöglich zu fördern. Durch das regelmäßige Fußballspielen wird die Motorik stetig verbessert, das Sozialverhalten gestärkt. Der kleine Verein gibt ein wunderbares Zeugnis gelebter Inklusionsarbeit wieder – zur Nachahmung empfohlen“

    Internet: www.ommerbornsand.de

  • TuS Blau-Weiß Königsdorf 1900 e.V. (Kreis Rhein-Erft)

    TuS Blau-Weiß Königsdorf 1900 e.V. (Kreis Rhein-Erft)

    Der Mehrspartenverein (Fußball, Badminton, Basketball, Handball, Volleyball, Turnen) vor den Toren der Stadt Köln zählt mit mehreren tausend Mitgliedern zu den mitgliederstärksten Vereinen im FVM. Die Fußballabteilung unterhält 26 Mannschaften. Unter ihnen ist seit 2017 eine inklusive Herrenmannschaft (3.Herren), die seit der Spielzeit 2017/18 an der Meisterschaft in der Kreisliga D des Fußballkreises Rhein-Erft teilnimmt. Diese dritte Mannschaft ist inzwischen vollständig in das Vereinsleben integriert. Ihr Stammtorwart ist zugleich 2.Torwart der 1.Mannschaft (Kreisliga A). Am Training (jeden Donnerstag) nehmen Spieler der zweiten Mannschaft und Jugendspieler teil. Die Trainer Ohme und Schmidt sorgen neben dem Spiel- und Trainingsbetrieb mit Grillen, Besuchen von Bundesliga- und Länderspielen, Schwimmen für viel Abwechslung. Die 3.Mannschaft, in der z.Zt. 7 Spieler aus dem benachbarten Fußball-Leistungszentrum für geistig behinderte Menschen kicken, wird u.a. von der Gold-Kraemer-Stiftung durch Minibusse für Auswärtsspiele unterstützt. Für die Spieler mit Förderbedarf ist es wichtig, die alltäglichen Dinge – wie Pünktlichkeit, Disziplin, Kommunikation – eigenständig zu erleben und zu regeln. Alle sind sich einig, dass das Vereinsleben durch diese 3.Mannschaft bereichert wurde. In Anerkennung dieser inklusiven Bemühungen wurde der Verein im Herbst 2018 von der Sepp-Herberger-Stiftung belobigt.

    (www.tuskoenigsdorffussball.de)
     

  • SV Grün Weiß Brauweiler 1961 e.V. (Kreis Rhein-Erft)

    SV Grün Weiß Brauweiler 1961 e.V. (Kreis Rhein-Erft)

    Mit Grün Weiß Brauweiler verbinden viele Fußballfreunde weit über die Verbandsgrenzen hinaus die Geburtsstätte vieler Nationalspielerinnen und großartige Erfolge im Frauenfußball. Seine Innovationsbereitschaft hat der Verein um den Vorsitzenden Hans Wirtz und den Jugendkoordinator Dennis Berk im Mai 2015 wieder unter Beweis gestellt. In Kooperation mit der LVR-Donatusschule, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, bietet der Verein ein wöchentliches Training für Jungen und Mädchen mit Behinderung auf dem Naturrasenplatz an der Donatusstraße (Sommer) oder in der Turnhalle der Donatus-Schule (Winter) an. Geleitet wird dieses Training von Diplom-Sportlehrer Klaus Köster (Sportlehrer Donatus-Schule). Die Zahl der Teilnehmer liegt kontinuierlich über 20. Für Schulleiter Armin Hellmich stellt die Integration in das Vereinsleben einen bereichernden Nebeneffekt dar. Die Bedingungen für seine gehandicapten Schüler und Schülerinnen sind ideal, liegt doch das Vereinsgebäude in der Nachbarschaft zur Schule. Die Türen stehen weit offen für behinderte Kinder im Alter zwischen 7 und 17 Jahren. „Wir wollen durch das Training zu einer Mannschaft zusammen wachsen und Fußballspiele gegen andere Mannschaften mit und ohne Handicap austragen“, formulieren die Kinder ein Nahziel. Wie fleißig sie trainiert haben, beweist der Sieg bei der „Hallenkreismeisterschaft“ im November 2015 in der Lövenicher-Soccer-Halle. Erste Turnierteilnahme – 5 Spiele – 5 Siege. Beeindruckend!

    Internet: www.gwbrauweiler.de

  • Gold-Kraemer-Stiftung (Kreis Rhein-Erft)

    Gold-Kraemer-Stiftung (Kreis Rhein-Erft)

    Die Gold-Kraemer-Stiftung (GKS) wurde vom Unternehmerehepaar Paul R. und Katharina Kraemer im Jahr 1972 gegründet. Sie unterstützt geistig und körperlich behinderte kranke, arme und alte Menschen. Unter ihrem Dach befinden sich diverse gemeinnützige Gesellschaften. Diese unterbreiten der beschriebenen Klientel vielfältige Angebote. Im Sommer 2013 hat die GKS in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland, der Bundesagentur für Arbeit und den Gemeinnützigen Werkstätten Köln ein neuartiges Bildungsangebot auf den Weg gebracht, das Menschen mit kognitivem Förderbedarf eine Alternative zu ihrer Werkstattbeschäftigung bietet: Fußball-Leistungszentrum Frechen (FLZ)

    Seit dem September 2019 haben die GKS und ihre Partner das Angebot mit Judosport erweitert. Fünf Judoka (3 Frauen, 2 Männer) haben ihren Lebensmittelpunkt wie die 18 Fußballer in Frechen. Diese Erweiterung führt zu Strukturanpassungen in Sachen Leitung, Training und Betreuung. Dem trägt auch eine Namenänderung Rechnung: Zentrum für Arbeit durch Bildung und Sport (ZABS). Langfristiges und nachhaltiges Ziel bleibt es, die Teilnehmer(innen) über den Sport und die vielfältigen Bildungsmaßnahmen einem eigenständigen Leben zuzuführen sowie ihnen die Teilhabe am Vereinssport und am allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die ersten Fußballer haben dies in 2019 geschafft und sind aus dem FLZ in den ersten Arbeitsmarkt gewechselt, haben aber durch den Fußball noch sehr enge Verbindungen zu den ehemaligen Kollegen und Freunden.

    Internet:
    www.gold-kraemer-stiftung.de/angebote/sport-bewegung/fussball-leistungszentrum-frechen

     

  • Tabalingo Sport & Kultur integrativ e.V. (Kreis Aachen)

    Tabalingo Sport & Kultur integrativ e.V. (Kreis Aachen)

    TABALINGO ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 2010 seinen mittlerweile mehr als 400 Mitgliedern/Teilnehmern zwischen drei und siebzig Jahren sportliche und kulturelle Freizeitaktivitäten bietet: integrativ-inklusiv für Menschen mit und ohne Behinderung bzw. Förderbedarf. Der Verein gehört dem FVM seit 2014 an. Dank dem großartigen Engagement der Familie Espeter ist auf ihrem 6.000 qm großen Privatgelände eine Sportanlage mit zwei Kleinspielfeldern (Kunstrasen), eine Kleinfeldhalle mit Umkleiden sowie ein Gemeinschaftshaus mit Kleinküche entstanden. Die Sportangebote umfassen Fußball, Ballspaß, Basketball, Handball, Reiten, Voltigieren, Yoga, Taichi, Taekwondo, Capoeira, Bogenschießen, Bouldern, Darts und Stockkampfkunst. Seit Januar 2016 unterstützt Tabalingo drei Vereine in Stolberg und Aachen beim Angebot eines inklusiven Trainings und beim Aufbau inklusiver Strukturen. Dies war die Basis für eine inklusive Fußball-Liga auf FVM-Ebene, die alle aktiven Mitglieder von Tabalingo herbeigesehnt haben und die seit Sommer 2018 unter Federführung des FVM-Verbandsjugendausschusses gestartet ist. Tabalingo stellt jeweils drei Mannschaften für die Ligen U 17 und Ü 17. Das kulturelle Angebot umfasst kreatives Tanzen und Schwarzlichttheater. Für seine Arbeit ist der Verein mehrfach ausgezeichnet worden.

  • SV Falke Bergrath 1924 e.V. (Kreis Aachen)

    SV Falke Bergrath 1924 e.V. (Kreis Aachen)

    „Wachstum ist nicht unser vorrangiges Ziel, sondern das „Hineinwachsen“ in unseren Verein“, formuliert der ambitionierte Jugendleiter Norbert Wergen eines der Handlungsmaxime im Verein Bergrath, einem Stadtteil Eschweilers. Als im Frühjahr 2015 die Initiative von Arni und Markus Muhr, den Eltern des an Hirnsklerose leidenden Maximilian, umgesetzt und im Verein ein wöchentliches Training für Kinder mit und ohne Behinderungen im Alter bis 16 Jahren angeboten wurde, wurde nicht nur die lokale Presse, sondern auch die Bevölkerung in und um Eschweiler einmal mehr von der Integrationskraft des Fußballs überrascht. Nun kickt Maximilian jeden Freitagnachmittag (15.00 bis 16.30 Uhr) auf dem Bergrather Kunstrasenplatz mit bis zu 14 Kindern unter der Anleitung seiner Eltern. Seine beiden Schwestern bei den D-Juniorinnen, weitere Verwandte bei den A-Junioren, die Eltern als Trainer – die gesamte Familie hat ihren Lebensmittelpunkt gefunden. „Wir haben uns im Verein bewusst dafür entschieden, nicht unsere gesamte Kraft und unsere mühevoll erwirtschafteten Finanzmittel in die 1. Mannschaft zu investieren, um mit dieser höhere Ligen zu erreichen; wir investieren lieber in die Breite und halten die Nachhaltigkeit im Blick“. Norbert Wergen beschreibt die klaren, umsichtigen Zielsetzungen des Vereins, der nun ca. 270 Kinder und Jugendliche in seinen Reihen hat. Mit den Nachbarn von Tabalingo e.V. tauscht man sich regelmäßig aus und lässt sich von dessen Tatkraft und Erfolg motivieren, wenn man auch deren „Kursgebührfinanzierung“ nicht übernehmen, sondern beim überschaubaren Monats- bzw. Jahresbeitrag in echter Vereinstradition verbleiben möchte. Inzwischen nimmt das „H-Team“ auch an der „FVM-Liga-inklusiv“, Staffel U 17, teil und übernimmt auch regelmäßig die Gastgeberrolle in der Turnierserie. Die Kinder fühlen sich im Verein sehr wohl und sind mit Begeisterung bei Vereinsaktivitäten dabei. (www.falke-bergrath.de)

  • Jugendsport Wenau 1957 e.V. (Kreis Düren)

    Jugendsport Wenau 1957 e.V. (Kreis Düren)

    Die „Handicapper“ bei Jugendsport Wenau

    Im Magazin 5/2013 berichtete der FVM-Inklusionsbeauftragte Hans Willy Zolper wir über das Angebot des Vereins TuS 08 Jüngersdorf-Stütgerloch junge Menschen mit gesundheitlichen Handicaps unter fachlicher Anleitung Fußball spielen zu lassen. Initiatoren waren der damalige 2. Vorsitzende Stephan Wenn und die Abteilungsleiterin Fußball Katrin Ruhnau. Das von der regionalen Presse begleitete Projekt wurde schnell im Raum Düren/Aachen bekannt und anerkannt. Schon bald trafen sich „Am Königsbusch“ 25 Jugendliche und junge Erwachsene Samstag für Samstag.

    Das Jahr 2016 brachte eine organisatorische Veränderung, nämlich den Wechsel des kompletten Handicap-Teams einschließlich der vorgenannten Initiatoren zum Verein Jugendsport Wenau. Nun haben die „Handicapper“ eine neue Heimat „An der Dostel 2“ in Langerwehe gefunden, auf einer der schönsten Fußballanlagen im Verbandsgebiet. Der Spielerinnen- und Spielerstamm ist mittlerweile auf über 30 angewachsen.

    Aus den Worten des Vereinsvorsitzenden Rainer Bartz und des Vorstandsmitglieds Markus Kohlhaas sprudelt eine sprichwörtliche Begeisterung: „Wir dürfen jede Woche anhand von Kleinigkeiten wie einer Tüte Gummibärchen erleben, wie viel Dankbarkeit uns diese Menschen zurückgeben. Die ersten gesponserten T-Shirts lösten regelrechte Begeisterungsstürme und Freudentränen aus. Mittlerweilen konnte das gesamte Team dank zahlreicher Unterstützer mit Trainingsanzügen und Trainingsshirts ausgestattet werden. Es ist schön zu sehen, wie bei unseren Turnierteilnahmen oder den Trainingseinheiten Freude und Ausgelassenheit bei einem Tor oder einem gewonnenen Spiel herrschen. Wie einfühlsam und verständnisvoll die Spielerinnen und Spieler sich untereinander motivieren. Die Herzlichkeit, die uns allen, die sich um das „Funktionieren“ kümmern, entgegengebracht wird – dafür lohnt sich jeder Samstag.“

    Trainingszeit ist übrigens immer von 9.30 bis 11.00 Uhr. Die Verantwortlichen von Jugendsport Wenau haben den Begriff „Inklusion“ nicht nur verinnerlicht, sie haben ihn umgesetzt, in den Verein integriert. „Uns geht es um die Menschen, die hinter dem Wort stecken. Inklusionsbedarf entsteht durch den Wunsch unserer behinderten Mitmenschen und deren Angehörigen nach Teilhabe am Lebensalltag. Die Teilhabe am Vereinsleben, am Fußballalltag ist gar nicht so selbstverständlich, wenn man eine Behinderung hat. Betroffene berichten von frustrierenden Erlebnissen, denn im leistungsorientierten Spielbetrieb ist oft kein Platz im Mannschaftsgefüge, selbst nicht in unteren Jugendmannschaften. Hier wollten wir gegensteuern und haben daher das komplette Team mit offenen Armen empfangen.“

  • FC Concordia Birgelen 1924 e.V., TuS Rheinland Dremmen 1909 e.V. (Kreis Heinsberg)

    FC Concordia Birgelen 1924 e.V., TuS Rheinland Dremmen 1909 e.V. (Kreis Heinsberg)

    Seit dem Jahre 2009 kooperiert der FC Concordia Birgelen mit der Lebenshilfe Heinsberg. Im Rahmen des FuD (Familien unterstützender Dienst) hat die Lebenshilfe dem Verein beim Aufbau zweier Jugendmannschaften (U12 und Ü12) mit gehandicapten Kindern unterstützt. Sie wirbt in den Förderschulen des Kreises Heinsberg, unterstützt die Vereinsangebote und finanziert die Trainingsstunden. Trainerin ist zurzeit Melanie Deibl. Trainiert wird jeden Donnerstag ab 17.15 Uhr, entweder auf dem Sportplatz oder in der benachbarten Halle. Der Jugendleiter Peter Küppers freut sich über die Anerkennung der beiden Teams mit insgesamt 25 Kindern im gesamten Verein und über die gelungene Inklusion. Seit dem Sommer 2013 wird jedes Jahr ein großes integratives Fußballturnier (Breuer-Raiba-Cup) mit wachsenden Teilnehmerzahlen und Mannschaften mit behinderten Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus ganz NRW.

    Internet: www.concordia-birgelen.de

    Im Sommer 2012 hat sich der Verein TuS Rheinland Dremmen der Kooperation angeschlossen. Im Laufe der letzten Jahre sind ebenfalls zwei Mannschaften entstanden. Die Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen besuchen ebenfalls Förderschulen im Kreis Heinsberg. Sie sind in die Altersklassen U16 und Ü16 eingeteilt. Die Spieler werden in viele Aktionen der Jugendabteilung eingebunden und werden wie die „Regelkinder“ mit Trainingskleidung, Shirts etc. ausgestattet. Ansprechpartner und Trainer ist Marcel Schreiner.

    Internet: www.rheinland-dremmen.de

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