Best Practice: Wie FVM-Vereine nachhaltig Energie sparen

Best Practice: Wie FVM-Vereine nachhaltig Energie sparen

Vorwärts Spoho 98 ist der zweite deutsche Amateurverein, der vom TÜV Rheinland erfolgreich auf Nachhaltigkeit nach dem ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften geprüft und zertifiziert wurde. Der FC Hertha Bonn hat den Heimatpreis NRW erhalten und wird nun beim Bau seines energieeffizienten Vereinsheims durch die Stadt Bonn finanziell unterstützt. Wie haben die Verantwortlichen das geschafft?

„Vorwärts Spoho 98 als innovativen und nachhaltigen Fußballverein in Köln positionieren und das Thema Nachhaltigkeit in der Vereins-DNA verankern. Wir möchten einen Beitrag zur Agenda 2030 der UN leisten und weitere Vereine und Verbände motivieren, das Thema anzugehen.“

Das ist erklärte Ziel von Vorwärts Spoho. Der Verein aus dem Kölner Westen lebt das Thema Nachhaltigkeit mit vielen verschiedenen Maßnahmen – beispielsweise kommen nur fair produzierte Fußbälle und Trikots zum Einsatz. Beim Catering wird darauf geachtet, dass die Produkte Bio sind oder regional angebaut wurden. Natürlich ist auch das Thema Energiesparen ein ganz wichtiges. Der Verein hat die Beleuchtung komplett auf LED umgestellt. Außerdem gibt es überall auf der Anlage Bewegungssensoren, die dafür sorgen, dass die Beleuchtung nur aktiv ist, wenn Personen in der Nähe sind. Eine weitere Maßnahme ist die Reduzierung der Helligkeit des Flutlichts. Dieses kann zudem so genau gesteuert werden, dass beispielsweise bei einem Torwarttraining alle Masten deaktiviert werden können – außer denjenigen, die den Strafraum beleuchten. Dazu kommen viele weitere kleine Maßnahmen, die am Ende aber etwas Großes bewirken.

Vorwärts Spoho ist nach dem FC Internationale aus Berlin der zweite Klub in Deutschland, der vom TÜV eine Zertifizierung im Bereich Nachhaltigkeit erhalten hat. In dem Audit ging es darum, die Kompetenz des Vereins in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales glaubhaft unter Beweis zu stellen und messbare Ziele zu definieren. Das Zertifikat ist drei Jahre gültig und wird jährlich überprüft. „Wir sind unglaublich stolz, dass wir das geschafft haben, weil die Vorbereitung auf das Audit viel Zeit in Anspruch genommen hat. Jetzt werden wir jedes Jahr unsere Ziele und Maßnahmen überprüfen und das Thema Nachhaltigkeit weiter verankern“, sagt die Nachhaltigkeitsbeauftrage Lea Wippermann. „Gleichzeitig wollen wir andere Vereine ermutigen, diesen Schritt ebenfalls zu gehen. Es lohnt sich!“

Auch die Verantwortlichen von Hertha Bonn haben schon viel Zeit und Mühe in das Vorzeigeprojekt gesteckt, das unter dem Motto „Mission Vereinsheim – Bau eines Vereinsheims unter Aspekten der Nachhaltigkeit“ läuft. Es soll ein Sport- und Begegnungszentrum für alle Vereinsmitglieder sowie für Freunde und Gäste werden. Um den Verein grundsätzlich nachhaltiger auszustellen, wurde die Arbeitsgemeinschaft „Hertha wird nachhaltiger“ gegründet, das nun laufende Projekt ist ein wichtiger Teil der AG.

„Im Moment sind neben mir vier weitere Ehrenamtliche in dieser Gruppe tätig“, sagt Jörg Michael, 2. Vorsitzender des FC Hertha Bonn. „Nachhaltigkeit ist in unserer Vereinsarbeit ein elementares Thema, weil es weit über wichtige Aspekts wie Energie sparen und Umweltschutz hinausgeht. Auch die soziale Komponente ist uns in diesem Zusammenhang ganz wichtig. Unser neues Klubs soll der zentrale Treffpunkt für unsere Sportlerinnen und Sportler werden. Aber auch Zuschauerinnen und Zuschauer und Anwohnerinnen und Anwohner aus der Nachbarschaft sind herzlich willkommen.

“Auf dem Dach des neuen Klubhauses wird eine Photovoltaikanlage entstehen, über die der Verein im besten Fall einen großen Teil seines Energiebedarfs abdecken kann. Aber auch mit vielen weiteren Ansätzen versuchen die Verantwortlichen, Energie zu sparen und nachhaltig zu wirken. Die Verantwortlichen haben zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn das Thema Mülltrennung vorangetrieben. Das Sammeln und Spenden von Sportsachen oder die Wahl von fair produzierten Fußbällen sind weitere Maßnahmen.

 

Mehr zum Thema:

Die FVM-Unterseite, die sich mit dem Thema „Energie sparen im Fußballverein“ beschäftigt, finden Sie hier.

Hertha Bonn ist im Wettbewerb „WestDerby Zukunft“ des LSB NRW für nachhaltige Sportvereine für die Auszeichnung für "mittelgroße Vereine" nominiert. Hier geht's zur News.

Vorwärts Spoho lädt zum Netzwerktreffen zum Thema "Nachhaltigkeit im Sportverein" am 22. September. Die Informationen gibt es im Facebook-Beitrag des Vereins.

 

Foto: Getty Images I Jörg Halisch
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