Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind zurecht in aller Munde. Mit ein paar einfachen Maßnahme kann jede*r einen Beitrag leisten – auch Fußballvereine. Wir zeigen, was mit überschaubaren finanziellen Investitionen möglich ist.
Viele Firmen handeln nachhaltiger, zahlreiche Lebensmittel werden nachhaltiger angebaut und Energie soll natürlich nachhaltiger erzeugt werden. Doch wie kann ein Fußballverein eigentlich nachhaltiger werden oder sein? Zunächst einmal muss die Frage beantwortet werden, was genau Nachhaltigkeit eigentlich meint. Häufig wird der Begriff mit ökologisch verantwortlichem Handel gleichgesetzt. Allerdings ist dies nur ein Aspekt. Die beiden anderen Ausprägungen sind die ökonomische und die soziale Nachhaltigkeit.
Photovoltaik-Anlage oder eine Zisterne
Für einen Fußballverein sind eine eigene Photovoltaik-Anlage oder eine Zisterne sicherlich unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten – und auch prospektiv finanziell – sinnvolle Maßnahmen. Sie sind jedoch eher mittel- bis langfristiger Natur. Kurzfristiger, und damit einfacher können dagegen andere Schritte umgesetzt werden.
Lebensmittel aus regionaler Herkunft
Ein Beispiel, um ökologisch nachhaltig zu werden, ist es, die Verpflegung von Gästen und Zuschauer*innen zu verändern. Dabei geht es nicht darum, dass zukünftig keine Würstchen und kein Bier mehr verkauft werden soll. Zu kontrollieren wäre jedoch, ob die Produkte regionaler Herkunft sind und das Tierwohl beachtet worden ist. Ergänzend könnten auch vegetarische Alternativen angeboten werden. Der Einkauf der Produkte mag dadurch etwas teurer werden. Aber die Erfahrung zeigt, dass die Gäste in diesem Fall meist gerne bereit sind, auch etwas mehr in die Lebensmittel zu investieren.
Mehrweggeschirr und ökologisch abbaubare Spülmittel
Eine weitere schnell umsetzbare Maßnahme ist, auf Einweggeschirr zu verzichten und stattdessen Mehrweggeschirr einzusetzen. In diesem Zusammenhang sollte auch überprüft werden, ob die eingesetzten Spül- und Reinigungsmittel ökologisch abbaubar sind. Auch hier wird es zunächst zu einer finanziellen Belastung kommen, mittelfristig werden die Kosten allerdings sinken. Dabei empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz sogar eher Mehrweggeschirr aus Plastik als Einweggeschirr aus Zuckerrohr oder Zuckerrohrzellstoff, Weizenkleie oder Laub, Pappelholz oder Palmblätter. Bei diesen Produkten wird insbesondere der Transport der Rohstoffe kritisiert, aber auch, dass dies eigentlich keine „Abfälle“ wären. In ihren Ursprungsländern würden diese zur Energieerzeugung oder als Viehfutter verwendet.
Mülltrennung
Auch die Mülltrennung ist ein wichtiges Thema. Während in jedem normalen Haushalt Mülltrennung mittlerweile Standard sein sollte, ist an den Sportplätzen zumeist nur ein Mülleimer vorhanden. Somit landen alle Abfälle im Restmüll und werden in Müllverbrennungsanlagen einfach verbrannt. Das muss nicht sein!
LED-Beleuchtung
Eine weitere schnelle und einfache Maßnahme ist der Austausch der Beleuchtung durch LED-Leuchtmittel. Sie haben eine 20-mal längere Lebensdauer als fluoreszierende Leuchtstofflampen oder normale Glühlampen. Außerdem enthalten sie keine giftigen Stoffe, wie Quecksilber und andere Metalle, die jedoch in den Energiesparlampen vorzufinden sind. Eine LED amortisiert sich in etwa einem Drittel ihrer Lebensdauer. Auch der Einsatz von Bewegungsmeldern spart Strom und damit bares Geld in den Kassen der Vereine.
Fahrgemeinschaften
Bei der Anreise zu Auswärtsspielen ist die Bildung von Fahrgemeinschaften häufig erfreulicherweise schon Standard. Es macht ja auch viel mehr Spaß, mit den Mannschaftskolleg*innen gemeinsam im einem Auto zu fahren, als alleine. Es mag banal klingen, aber eine Möglichkeit der Anfahrt bei Heimspielen oder zum Training ist, das Fahrrad zu nutzen. In Ballungszentren sind natürlich auch die öffentlichen Verkehrsmittel eine gute Alternative.
Nachhaltige Trikots und Bälle
Schwierig gestaltet sich dagegen zurzeit noch die Ausstattung von Mannschaften mit nachhaltig produzierten Trikots und Bällen. Während in der Bundesliga immer mehr Trikots aus nachhaltigen Komponenten hergestellt werden, sind diese Trikots in der Regel nicht für den eigenen Klub auf Amateurniveau erwerbbar. Hier sind eher kleinere Firmen zu finden, die sich auf den Weg zu nachhaltigeren Trikots gemacht haben. Eine andere einfache Methode ist zum Beispiel im Jugendbereich, wenn man aus Trikots herausgewachsen ist, einem nachfolgenden Jahrgang die Shirts zur Verfügung zu stellen. Dabei wäre es insbesondere sinnvoll, im Verein auf die identischen und auf nachkaufbare Trikots zu setzen. Bei den Fußbällen ist es nicht so einfach, nachhaltig zu handeln. Aber auch hier bietet etwa Derbystar einen Ball aus recycelten PET-Flaschen und Naturlatex an, was die Umweltbelastung reduzieren soll.
FVM mit gutem Beispiel voran
Mit einfachen Mitteln bei der eigenen Veranstaltung schauen, wie man noch umweltbewusster agieren kann: Das hatte sich der FVM auch für seine Pokalfinalspiele auf die Fahne geschrieben. So wurden alle Endspiele mit dem nachhaltigen Spielball von DERBYSTAR gespielt. Der FVM nutzte als Veranstalter zudem wiederverwendbare Akkreditierungshüllen und beim Bitburger-Pokalfinale wurde darauf geachtet, mit der Umstellung auf Mehrwegbecher, Onlinetickets sowie mit dem Verzicht auf Stadionheft und gedruckte Mannschaftaufstellungen (stattdessen konnten QR-Codes gescannt werden) einen Teil zum Umweltschutz beizutragen.
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