Bitburger-Pokal: Landet Pesch den zweiten Coup?

Während der Kölner Mittelrheinligist FC Pesch auf eine erneute Überraschung hofft, will Titelverteidiger und Regionalligist Alemannia Aachen seiner Favoritenrolle im Halbfinale des Bitburger-Pokals gerecht werden und mit einem Auswärtssieg erneut den Weg zum Finale in Bonn antreten.

Bitburger-Pokal: Landet Pesch den zweiten Coup?

Wie Überraschungen funktionieren, weiß man beim FC Pesch. In der ersten Runde des Bitburger-Pokals setzte sich der Mittelrheinligist aus dem Kölner Norden gegen einen deutlich bekannteren Rivalen aus der Rheinmetropole durch. Das Team von Coach Ali Meybodi schickte Fortuna Köln, immerhin Regionalligist und Vorjahresfinalist, mit einem 0:2 im Gepäck zurück in die Südstadt. „Dieses Spiel hat gezeigt, was bei einem einmaligen Duell möglich ist“, sagt der Pescher Trainer gleichermaßen zurück- wie vorausschauend. Denn vor seiner Mannschaft liegt eine Aufgabe, die nicht weniger anspruchsvoll als die vergangene sein dürfte: Im Halbfinale des Wettbewerbs geht es am Sonntag, den 16. August 2020 um 15.00 Uhr am Kunstrasenplatz der Helmut-Kusserow-Sportanlage gegen den Titelverteidiger Alemannia Aachen, der wie Fortuna Köln in der Regionalliga spielt.


Doch mit dem großen Namen des Gegners erschöpft sich die Motivation in den Reihen der Pescher noch lange nicht. „Wir können ins Finale einziehen. Das alleine wäre für uns alle das Spiel des Lebens. Wir können einen Titel gewinnen und würden im DFB-Pokal gegen Bayern München spielen. Mehr geht gar nicht“, sagt Meybodi. Schon der nächste Schritt sei allerdings ein gewaltiger, macht er klar: „Aus Sicht meiner Mannschaft ist Aachen eine Übermannschaft, es muss schon alles passen, damit wir als Sieger vom Feld gehen.“
Meybodis Pendant auf Seiten der Alemannia, Stefan Vollmershausen, verzichtet auf übertriebenes Understatement. „Wir sind vorgewarnt und treffen zweifellos auf einen starken Gegner, aber wir haben auch ein gutes Team“, sagt der Alemannia-Trainer. Die Frage nach dem Favoriten ist damit hinlänglich beantwortet. Es bleibt der ewige Reiz des Pokals, das Hoffen des Kleinen auf den Coup und das Bangen des Großen vor der Blamage.


In Pesch stärkt der Glaube an eine eingespielte Mannschaft die Zuversicht. Der Klub, der beim vorzeitigen Ende der Saison Platz drei belegte, hielt seine Leistungsträger. Man sei sogar noch etwas besser aufgestellt als zuvor, betont der 43-jährige Pescher Coach. Dies liegt nicht zuletzt an der Rückkehr eines Schlüsselspielers: Tolga Kiracti läuft nach einem halben Jahr bei Fortuna Köln nun wieder im Pescher Dress an der Seite seines Bruders Ugur auf. „Wir haben ihn vermisst. Er ist als Sechser unglaublich wichtig für unseren Spielaufbau“, sagt Meybodi. Zudem hat er bei der Besetzung der ohnehin starken Offensive um Finn-Lukas Springer, Miron Wessels und Iskender Papazoglu nun noch eine weitere Option: Kai Burger, der schon bei vielen Klubs der Region seine Torgefährlichkeit unter Beweis gestellt hat, kam von der Reserve des FC Viktoria Köln. „Ich kenne ihn gut. Er ist ein echter Neuner“, so Meybodi über den Zugang. Mit Burger sei man noch weniger berechenbar, glaubt er.


Vollmershausen ist dennoch davon überzeugt, die Qualitäten des Gegners recht gut zu kennen. „Wir haben Pesch mehrfach beobachtet“, sagt er. Die Erkenntnisse behält er allerdings für sich. Man selbst habe in den zurückliegenden Testspielen noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt. Das jüngste 1:1 gegen den Oberligisten TVD Velbert sei ohnehin von begrenzter Aussagekraft. Denn die Vorbereitung habe man von Beginn an auf den Fixpunkt Bitburger-Pokal ausgerichtet. „Und ich bin zuversichtlich, dass wir dann auch voll da sein werden“, erklärt der neue Aachener Trainer, der die Nachfolge von Fuat Kilic angetreten hat und nun vor seinem ersten Pflichtspiel auf der Alemannia-Bank steht. Der 47-Jährige, der zuvor die C-Junioren von Bayer 04 Leverkusen und den Regionalligisten Wuppertaler SV coachte, kann auf einen weitgehend unveränderten Kader zurückgreifen. Weiterhin sind also die Abwehrspieler Peter Hackenberg und Alexander Heinze, die Mittelfeldakteure Stipe Batarilo und Marco Müller sowie Stürmer Vincent Boesen die Säulen des Teams. Während der FC Pesch voraussichtlich ohne Ausfälle in das Spiel gehen kann, muss Aachen auf die verletzten Sebastian Schmitt, Youngster Leon Gädicke und wohl auch auf Muja Arifi verzichten. Dennoch ist Vollmershausen optimistisch. Wenn seine Mannschaft ihre Sache ordentlich mache, meint er, dann stünden die Chancen auf den Einzug ins Finale des Bitburger-Pokals in Bonn am 22. August 2020 um 16.45 Uhr alles andere als schlecht.

Der Vorbericht zum ersten Halbfinale im Bitburger-Pokal ist hier zu finden.

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