Bitburger-Pokal: Bonn fest im Blick

Am Samstag um 17.00 Uhr erwartet der Mittelrheinligist 1. FC Düren Viktoria Arnoldsweiler zum Halbfinal-Derby im Bitburger-Pokal. Beide Mannschaften glauben fest an einen Sieg und die Teilnahme am Finale in der Bundesstadt.

Bitburger-Pokal: Bonn fest im Blick

Bevor es auf die Zielgerade der Vorbereitung ging, durften die Spieler des Mittelrheinligisten 1. FC Düren noch einmal Kraft tanken. Trainer Giuseppe Brunetto gönnte ihnen zum Wochenstart zwei freie Tage. „Sie sollten mal an etwas anderes denken als an Fußball“, sagt er. Inzwischen gelten Konzentration und Augenmerk aber wieder den sportlichen Ambitionen. Und die sind zumindest kurzfristig mit wenigen Worten treffend beschrieben: Der 1. FC Düren will mit einem Sieg gegen den Ligarivalen Viktoria Arnoldsweiler den Einzug ins Finale des Bitburger-Pokals perfekt machen.

Link

Liveübertragung bei Sporttotal.TV

„Das wäre eine Riesensache“, sagt Brunetto, ein Ereignis, das das Umfeld elektrisieren und den Klub, in dem erst 2018 die Fußballabteilungen des FC Düren-Niederau und der SG GFC Düren 99 zusammenfanden, noch tiefer im Bewusstsein der Dürener verankern würde. „Schon vor der Corona-Pause kamen immer mehr Zuschauer zu unseren Spielen, eine Teilnahme am Endspiel in Bonn, mit der Liveübertragung im Fernsehen, wäre der nächste Schritt für uns“, ist er überzeugt.


Aber ihm ist auch bewusst, dass der Gast aus der eigenen Stadt die kurze Fahrt von Arnoldsweiler zur Westkampfbahn an der Mariaweilerstraße nicht antreten will, um dort als freundlicher Gratulant aufzutreten. „Es wird ein 50:50-Spiel, auch wenn wir von den Namen her sicherlich favorisiert sind“, sagt der Brunetto, der mit dem 1. FC in die zweite Saison geht. Tatsächlich wartet der Kader der Dürener für einen Mittelrheinligisten mit einigen großen Namen auf. Erst am Montag, den 10. August 2020 wurde die Verpflichtung eines weiteren regionalligaerfahrenen Spielers bekannt gegeben: Markus Wipperfürth kommt vom Bonner SC nach Düren. Er sei sich sicher, mit seinem neuen Team am Saisonende aufzusteigen, ließ der 24-Jährige via Vereinshomepage verlauten. Und auch sein neuer Trainer widerspricht dieser Zielsetzung nicht. „Wir wollen hoch. Etwas anderes zu sagen, wäre unglaubwürdig“, sagt Brunetto, der mit David Bors und David Pütz (beide Alemannia Aachen), Mario Weber (Bonner SC), Keeper Patrick Bade (RW Oberhausen) und Marc Brasnic (Berliner AK), einst im Dress von Bayer 04 Leverkusen Torschützenkönig der A-Junioren-Bundesliga, fünf weitere Akteure in seinem Team begrüßen konnte, die bereits in der vierthöchsten Spielklasse Erfahrung gesammelt haben. „Wir sind in der Breite sehr gut besetzt. Jeder kann jeden ersetzen. Das sorgt für vollen Einsatz im Training“, macht Brunetto deutlich.


Sein Trainerkollege in Arnoldsweiler weiß um den namhaft besetzten Kader des Kontrahenten. Dennoch gibt sich Thomas Virnich zuversichtlich. „Düren ist Favorit. Das ist klar. Aber beide Mannschaften kommen aus der Vorbereitung. Es wird sich also zeigen, wer bis jetzt mehr richtig gemacht hat“, sagt der 50-Jährige. Er hat in seinem Team eine Leistungssteigerung ausgemacht. Vor allem, sagt er, sei seine Equipe reifer geworden. Dazu beigetragen hat unter anderem die Rückkehr von Yunus Kocak ausgerechnet vom 1. FC Düren. „Für ihn war es ein echtes Nachhause kommen“, sagt Virnich, der auf die Routine des 30-Jährigen Mittelfeldspielers setzt. Aber auch die Erfahrungen des bisherigen Wettbewerbs im Bitburger-Pokal hätten seine Mannschaft vorangebracht, findet der Trainer.


Er meint vor allem das Viertelfinale beim Landesligisten TSV Germania Windeck. Im Februar feierte Arnoldsweiler nach torloser regulärer Spielzeit noch einen 6:0-Erfolg in der Verlängerung. „Das war sicherlich kurios, aber meine Mannschaft hat die Ruhe bewahrt. Das war ein Spiel zum erwachsen werden“, glaubt Virnich. Nach wie vor gehöre dieser Reifeprozess auch zur Philosophie seines Vereins. Man wolle Talente fördern, sagt der Viktoria-Trainer. Mit Joel Saengersdorf (1. FC Düren U 19) und Davis Mungomba (Alemannia Aachen U 19) hat man daher auch wieder vielversprechende Youngster verpflichtet. Offensivkraft Jannis Steltzner und Defensivspieler Jumpei Ebisu (beide 1. FC Düren) sorgen aber auch für zusätzliche Routine im Team. Insgesamt habe man eine gute Mischung gefunden, meint Virnich. Außerdem spreche der starke Teamgeist für seine Mannschaft. An den möglichen Titelgewinn und das anschließende Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München verschwendet er allerdings trotz aller Zuversicht keinen Gedanken. „Das ist noch weit weg und wir haben kein Fernglas im Vereinsheim“, sagt er. An das Finale in Bonn am 22. August 2020 um 16.45 Uhr dürfe man aber denken. Denn das sei nun ohne Wenn und Aber das große Ziel.

Links

 

(Foto: 1. FC Düren/Kevin Teichmann)

Nach oben scrollen