Zwei FVM-Spieler beim ersten Futsal-Länderspiel dabei

Zwei FVM-Spieler beim ersten Futsal-Länderspiel dabei

Am Sonntag und Dienstag bestreitet die deutsche Futsal-Nationalmannschaft in Hamburg ihre ersten beiden offiziellen Länderspiele. Wenn in der Hamburger Inselparkhalle gegen die Auswahl Englands der Ball rollt, stehen auch zwei Kicker aus dem Verbandsgebiet des FVM auf dem Parkett.

 

Erst seit drei Jahren spielt Daniel Fredel aktiv Futsal. Der 26-Jährige kommt eigentlich aus Stuttgart und spielte in der Oberliga und der Regionalliga Süd für die Kickers, ehe er vor drei Jahren zum Studieren nach Köln zog. Hier schloss er sich den Futsal Panthers an, einem der Pionier-Teams der weltweit am häufigsten gespielten Variante des Hallenfußballs. Das Spiel mit dem kleineren und schwereren Ball, das ohne Bande gespielt wird und von den Akteuren viel technische Finesse verlangt, zog Fredel gleich in seinen Bann. „Innerhalb von nur drei Jahren dann zum Nationalspieler zu werden, ist natürlich ein Traum“, sagt der Sportstudent, der ab dem ersten Sichtungslehrgang zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf einen Platz im 18-er Kader für die beiden ersten Länderspiele der deutschen Futsal-Geschichte gehörte. „Wir haben die Möglichkeit, unseren Sport deutschlandweit zu präsentieren. Das ist eine riesige Chance“, weiß Fredel, der bis zum Sommer parallel auch noch im Mittelfeld des Bezirksligisten 1. FC Spich die Fäden zog.

 

Diese Doppelbelastung hat er mittlerweile aber aufgegeben. „Ich konzentriere mich jetzt voll auf Futsal und bin stolz, Nationalspieler zu sein. Man hat das ganze Leben davon geträumt, einmal die Nationalhymne auf dem Platz zu hören. Diesen Traum jetzt beim Futsal zu leben, ist eine tolle Bestätigung.“ Auch wenn Deutschland noch als Futsal-Entwicklungsland gilt, ist Fredel schon in den Genuss gekommen, sich mit Top-Nationen wie Spanien oder Brasilien zu messen. Im Juli nahm er mit der Studenten-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft in Brasilien teil und scheiterte im Viertelfinale nur knapp gegen das mit einigen Nationalspielern angetretene Team des Gastgebers. „Das waren tolle und lehrreiche Erfahrungen“, berichtet der beidfüßig starke Fredel. Erfahrungen, die ihm bei der Premiere in Hamburg zu Gute kommen sollen.

 

Über reichlich Erfahrung verfügt auch Timo Heinze, der zweite Panthers-Akteur, der in Hamburg mit von der Partie ist. Der 30-Jährige gehört nicht nur aufgrund seines Alters zu den erfahrensten Spielern im Team von Nationaltrainer Paul Schomann. Als Deutschem A-Jugendmeister mit dem FC Bayern und langjährigem Junioren-Nationalspieler schien dem Rosenheimer eine Profi-Karriere vorherbestimmt. Dafür sprach auch sein siebenminütiger Einsatz im Abschiedsspiel von Oliver Kahn vor 69.000 Zuschauern in der Allianz-Arena. Doch es kam anders. Heinze machten zahlreiche Verletzungen einen Strich durch den Traum vom Fußball-Profi. Er nahm eine Auszeit, schrieb seine Erfahrungen auf und veröffentlichte sie unter dem Titel „Nachspielzeit – eine unvollendete Fußballkarriere.“

 

Während des Sportstudiums in Köln geriet der Bayer dann eher zufällig mit Futsal in Kontakt: „Wir sind im ersten Semester mit ein paar Jungs zu einem Turnier nach Münster gefahren. Ich musste mir im Zug erst mal die Regeln durchlesen“, gesteht Heinze, den das schnelle und intensive Spiel dann aber schnell packte. Während das Ziel mit den Futsal Panthers Köln in der Regionalliga West in dieser Saison die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ist, ist Heinze davon überzeugt, dass die Gründung der Nationalmannschaft einen wichtigen Schritt zur Entwicklung des Futsal in Deutschland darstellt. Dabei will der Routinier gerne mithelfen: „Ich finde diesen Sport einfach wundervoll und möchte meinen bescheidenen Teil dazu beitragen, dass sich Futsal in Deutschland etabliert.“

 

Neben den beiden Aktiven ist mit Daniel Gerlach auch ein Trainer aus dem FVM-Gebiet im Kreis des Nationalteams dabei. Der 31-Jährige trainiert seit 2013 die Futsal-Auswahlmannschaft des FVM und ist seit 2015 auch wieder Trainer der Futsal Panthers Köln. In der neuformierten Nationalmannschaft fungiert Gerlach als Co-Trainer.

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