Wie sich EM-Fieber anfühlt, konnten am Wochenende Hunderte Fußballfans am Mittelrhein erleben. Rund zwei Monate vor Beginn der UEFA EURO 2024 am 14. Juni startete die Trophy Tour durch die Host City Köln und ihr Umland. Mädchen, Jungen, Frauen und Männer hatten an mehreren Stationen die Chance, den „Coupe Henri Delaunay“, also den originalen EM-Pokal, aus nächster Nähe zu sehen und sich mit dem begehrten Cup ablichten zu lassen. „Gerade für unsere jüngsten Spielerinnen und Spieler war die EM vorher noch weit weg. Das hat sich nun geändert. Das Turnier ist auf einmal zum Greifen nah“, beschrieb Burak Tasdemir, Jugendleiter des VfL Sindorf, seine Eindrücke.
Der Verein aus Kerpen zählte zu jenen Klubs, die sich erfolgreich um die Teilnahme an der Trophy Tour beworben hatten. Die Idee, auf diese Weise das Feuer für die UEFA EURO 2024 zu entfachen, ging auf. VfL-Geschäftsführer Horst Jansen schätzte die Zahl der Besucher*innen auf der Anlage des Klubs auf weit über 300. Darunter jede Menge Nachwuchskicker*innen. „Für die Kinder war es toll, dass auch das EM-Maskottchen Albärt dabei war“, fand Jansen. Viele Eltern zückten ihre Handys, um den Nachwuchs mit Maskottchen und Trophäe zu fotografieren.
Gute Organisation findet Anklang
In Sindorf hatte man die Trophy Tour mit einem Osterferien-Festival verbunden. „Es gab Waffeln und Hotdogs. Jeder hatte Spaß“, so Jugendleiter Tasdemir. Er lobte die gelungene Organisation: „Alles hat geklappt. Jeder, der wollte, und auch alle Mannschaften konnten sich mit dem Pokal fotografieren lassen. Jetzt muss im Sommer nur noch die deutsche Mannschaft das Ding am Ende der EM in den Händen halten.“
Thomas Wiedenbrück, Koordinator Grundlagenbereich beim SC Borussia Lindenthal-Hohenlind, sieht durchaus Chancen. „Das Viertelfinale sollte für Deutschland mindestens drin sein“, meinte er. Auch bei dem Kölner Verein machte der „Coupe Henri Delaunay“ am Samstag für eine Stunde Halt und hinterließ pure Begeisterung. „Das war eine sehr gelungene Aktion“, freute sich Wiedenbrück, dessen Verein mit einem Leistungsvergleich von U 11-Mannschaften einen schönen Rahmen gesetzt hatte. Mit dem SC Wiedenbrück war sogar ein Team aus Westfalen gekommen, „die waren megahappy und nehmen eine besondere Erinnerung mit nach Hause“, so der Koordinator, der die Zahl der großen und kleinen Fußballfans auf der Anlage auf 400 bis 500 schätzte. „Die Trophy Tour ist für uns und den gesamten ehrenamtlich getragenen Vereinsfußball eine tolle Aktion. Sie schafft eine fast greifbare Verbindung zur Basis und trägt dazu bei, die Faszination der Europameisterschaft hautnah zu erleben“, erklärte Borussia-Geschäftsführer Wolfram Schmidl.
Hans-Christian Olpen verspricht Fußballfest für alle
Davon ist auch FVM-Vizepräsident, Hans-Christian Olpen überzeugt: „Es war schön, die Begeisterung zu sehen. Vor allem bei den Kindern. Die Trophy Tour war aber auch ein Zeichen der Wertschätzung für den Amateurfußball. Zum Fußball gehören eben alle, nicht nur Bundesliga und Nationalmannschaft, sondern auch die vielen Amateurvereine. Wenn wir im Sommer mit der EURO ein Fußballfest feiern, dann tun wir das alle gemeinsam.“
Olpen hatte die Tour begleitet. Ihren Ausgang hatte diese am Freitagabend im Deutschen Sport & Olympia Museum genommen hatte, wo in besonderem Rahmen insgesamt acht Vereine aus dem Verbandsgebiet für das Erreichen des Gold-Status beim DFB-Punktespiel geehrt wurden. Mit dabei waren auch Turnierdirektor Philipp Lahm und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Tags darauf machte die Trophy Tour mehrmals Station im Amateurfußballs, aber auch auf dem Kölner Alter Markt im Herzen der Altstadt.
Toni Schumacher begleitete die Tour
Dass EM-Botschafter und Torwartlegende Toni Schumacher und Maskottchen „Albärt“ den Pokal begleiteten, empfand Friederike Albrecht, Jugendleiterin SC Blau-Weiß Köln, als Highlight. „Es war ein megaschöner Fußball-Samstag“, meinte sie. Sie hatte mit anderen Ehrenamtlern eine Mini-EM auf die Beine gestellt. 20 Teams von der U 7 bis zur vierten Herrenmannschaft trugen Matches aus, „bei denen der Spaß im Vordergrund stand“, wie Albrecht betonte. Neben den 150 Teilnehmenden hätten mindestens weitere 150 die Chance genutzt, um sich die Trophäe aus der Nähe anzuschauen und Fotos zu machen. „Es war eine rundum gelungene Aktion. Es gab viele positive Rückmeldungen von Eltern“, sagte sie.
Gute Laune herrschte am frühen Samstagabend auch zum Abschluss der Trophy Tour beim Erftstädter Verein SV Erfa 09 Gymnich. „Hier sind alle zufrieden“, erklärte der Klubvorsitzende Burkhard Möller. Die rund 400 Besucher*innen hatten fleißig Fotos gemacht, von denen man einige im Schaukasten am Vereinsheim zeigen will. Auch Möller ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Das Bild sei ein Erinnerungsstück und werde sicherlich in einem besonderen Album Platz finden, so der Vereinschef. Dem Pokal so nahe zu sein, sei schließlich etwas Einmaliges gewesen.
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