Timeout: ja oder nein? Umfrage unter den Fußballtrainern im FVM-Gebiet

Timeout: ja oder nein? Umfrage unter den Fußballtrainern im FVM-Gebiet

Ob beim Handball, Basketball oder Eishockey – schon lange ist das Timeout in vielen Sportarten etabliert. Gemeinsam mit dem Institut für Sportmanagement (ISS) führte der Fußball-Verband Mittelrhein eine Umfrage zum Timeout im Fußball durch, um zu schauen, wie groß das Interesse unter den Fußballtrainern am Mittelrhein ist.

Im Herbst 2016 befragte der FVM gemeinsam mit dem ISS der Hochschule Koblenz alle Trainer im FVM-Verbandsgebiet nach ihrer Meinung zum Thema Timeout – also nach der Möglichkeit, das Spiel aus verschiedenen Gründen für eine kurze Mannschaftsbesprechung unterbrechen zu können.

Knapp zwei Drittel für Einführung

Sehr erfreulich ist die hohe Resonanz auf die Umfrage: Insgesamt 299 Trainer aus allen Spielklassen – von der Kreisliga D bis zur Regionalliga West – nutzten die Gelegenheit, sich einzubringen, und stimmten ab. 195 von ihnen – und damit knapp zwei Drittel – beantworteten die Eingangsfrage, ob die Einführung des Timeouts vorstellbar ist, mit „Ja“. Nicht nur das Ergebnis, auch die hohe Teilnehmerzahl kann als Indiz für die Bedeutung dieser Thematik angesehen werden.

Die Vermutung, dass die Befürworter bestimmten Alters- oder Spielklassen zuzuordnen sind, ließ sich nicht bestätigen. „Unsere Projektgruppe konnte eindeutig kennzeichnen, dass Trainer aller Leistungsstärken und jeden Alters das Timeout gerne nutzen würden“, erläutert Prof. Dr. Dirk Mazurkiewicz, der die Umfrage zum Timeout wissenschaftlich geleitet hat, die Ergebnisse.

Taktische Einflussnahme und Verhaltenssteuerung

Die Möglichkeit, taktische Anpassungen vorzunehmen, scheint für viele Trainer besonders verlockend. Daneben erhoffen sich einige Trainer, dass sie aktiv das Spiel und vor allem einzelne Spieler beruhigen und so eine Eskalation frühzeitig vermeiden können.

35% der Trainer lehnt das Timeout ab, vor allem weil sie eine mögliche Unterbrechung des Spielflusses befürchten, sie halten die Halbzeitpause als Besprechungszeitraum für ausreichend. Neben den Motiven für oder gegen das Timeout erfragte die Untersuchungsgruppe der Hochschule Koblenz auch die Gestaltungsmöglichkeiten eines Timeouts.

Neben den Fragen zum Timeout hatten die Trainer auch die Möglichkeit, dem Fußball-Verband Mittelrhein Fragen, Anregungen und Kritik zu den unterschiedlichsten Themen mitzuteilen. Von mehr Auswechselmöglichkeiten in höheren Kreisspielklassen über die Einführung von Zeitstrafen bis hin zur Verbesserung der Schiedsrichterausbildung: Der FVM nimmt auch aus diesem Fragenblock viele interessante Ideen und Aspekte mit.

Die Antworten der Trainer, klassifiziert nach Altersklassen

 

AlterJaNeinGesamt
0-19 Jahre101
20-29 Jahre20929
30-39 Jahre7143114
40-49 Jahre542882
50-59 Jahre452267
60-69 Jahre426
Gesamt195104299

 

 

Zentrale Ergebnisse: Gestaltungsmerkmale zum Timeout

  • Jedes Team 1x pro Halbzeit
  • 90 Sekunden Zeitdauer des Timeouts
  • Die Zeit wird nachgespielt
  • Anmeldung des Timeouts beim Schiedsrichter durch den Trainer
  • Spielunterbrechung mit eigener Spielfortsetzung
  • Anspruch auf Timeout von Spielbeginn bis Spielende
  • Einführung des Timeouts von Kreisliga bis zum Profibereich
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