Klausurtagung der Jugend

Klausurtagung der Jugend

Am 7. und 8. Dezember trafen sich 14 ehren- und hauptamtliche Mitglieder des Verbandsjugendausschusses (VJA) zur zweiten Klausurtagung in dieser Legislaturperiode in Bonn. Ziel der Veranstaltung war neben der Reflektion über vergangene Projekte auch der intensive Austausch über aktuelle und bevorstehende Themen im Jugendfußball. Wie bereits bei der letzten Klausurtagung 2016 wurden auch in diesem Jahr wieder Gastreferenten außerhalb des Verbandsgebiets eingeladen. Dadurch wollten die VJA-Mitglieder über ihre Arbeit hinaus offen für neue Themen sein und den Blick über den Tellerrand hinaus wagen.

„Entwicklung braucht Freiraum…“ Mit diesem Satz traf Christoph Henkel (Generaldirektor des belgischen Fußballvereins KAS Eupen) ein für den VJA wichtiges Thema. Die Kinder sollen befreit Fußballspielen, ohne den Leistungsdruck durch Tabellen oder ehrgeizige Trainer/Eltern. „Entwicklung braucht Zeit“. An diesem Punkt muss angesetzt und überprüft werden, wie der Verband die Vereine unterstützen kann, damit sie ihren Spielern die Zeit geben, die sie für ihre Entwicklung benötigen. Christoph Henkel kennt die Bestimmungen deutscher Fußballverbände aus seiner früheren Arbeit als Jugendgeschäftsführer des 1. FC Köln sehr gut und kann somit die belgischen und deutschen Rahmenbedingungen bestens vergleichen.


Gemeinsam mit dem Jugendleiter des KAS Eupen Mario Kohnen, gab Henkel genauere Einblicke in den belgischen Kinder- und Jugendfußball. Einige Themen stießen bei den anwesenden Mitgliedern auf großes Interesse und wurden daraufhin intensiv diskutiert. Zur Förderung des Kinderfußballs und zur Entwicklung der einzelnen Spieler/innen, wird in Belgien in kleinen Spielformen (2vs2-  5vs5) gespielt. Im Bambini-Alter (U6) spielen die Mannschaften „Festifoot“. Dabei werden die Kinder aller Vereine gemischt und spielen im 2vs2 auf kleine Felder und kleine Tore. Dadurch will der belgische Fußballverband sicherstellen, dass die Kinder individuell gefördert werden.

Bei den Mitgliedern des VJA wurde besonders ein Thema interessiert aufgenommen: Keine Tabellen und Ergebnisse bis zur U14. In Belgien werden bis zur U12 ausschließlich Freundschaftsspiele gespielt. Dadurch sollen die Kinder befreiter, ohne Leistungsdruck von außen, spielen dürfen. Damit dies gelingt, betonte Mario Kohnen, sei es wichtig, alle Parteien mit ins Boot zu holen. Neben den Trainern, die eine Kurzschulung von ca. 15 Lerneinheiten zum Thema Kinderfußball machen müssen, werden die Eltern auf dieses Konzept hingewiesen. Durch das Projekt „Parent Fair Play“, werden die Eltern zu einem fairen Verhalten untereinander aufgerufen und sollen dieses auch auf die Kinder übertragen.
Die Gastreferenten bestätigten aber auch kulturelle Unterschiede zwischen Belgien und Deutschland und dass sich nicht alle Projekte und Themen eins zu eins übertragen ließen. Für die VJA-Mitglieder waren die Einblicke in den belgischen Fußball dennoch sehr hilfreich und interessant.        

Rudi Rheinstädtler zog nach der Klausurtagung ein positives Fazit: „Wir haben intensiv gearbeitet und Ideen entwickelt. Jetzt gilt es, diese in den nächsten Monaten weiterzuentwickeln, um sie dann mit Kreisvertretern auf Umsetzbarkeit zu prüfen, bevor sie ggf. in Pilotmaßnahmen getestet werden. Wir freuen uns, einige Vorschläge auf dem kommenden Verbandsjugendtag vorzustellen und dadurch zu einer Vereinfachung im Kinder- und Jugendfußball beizutragen.“ 

Nach oben scrollen