An Emotionen und Brisanz dürfte es den Partien des Semifinales im Bitburger-Pokal nicht fehlen. Denn die Begegnungen werden zum Kräftemessen benachbarter Vereine.
Regionalligist Fortuna Köln erwartet am Mittwoch (19 Uhr) den Drittligisten Viktoria Köln im Südstadion. Um 19.30 Uhr wird dann in Aachen das zweite Halbfinale angepfiffen. Dabei treffen mit dem Regionalligisten Alemannia Aachen und dessen Ligarivalen FC Wegberg-Beeck zwei Mannschaften aus dem äußersten Westen des Verbandsgebiets aufeinander.
„Es ist mal wieder Derby-Zeit. Wir freuen uns darauf“, sagt Mark Zeh, Coach des FC Wegberg-Beeck. Das anstehende Duell berge noch ein wenig mehr Spannung als der Vergleich in der Liga, findet er. Anders als beim 1:1 vor rund einem Monat gehe es nun nicht nur um Meisterschaftspunkte, sondern um die Chance, ins Finale einzuziehen und somit den ersten Schritt zum Gewinn eines Titels zu absolvieren. Die Zuversicht schürt der jüngste, überraschende 2:1-Erfolg gegen Preußen Münster, den Yannik Leersmacher mit seinem Treffer in der 90. Minute perfekt machte. „Wir haben unsere Niederlagenserie beendet. Die Abstiegsangst ist nun weg“, erklärt Zeh. Damit seien die Köpfe frei für die Pokalpartie. Der Tabellendreizehnte aus Aachen, sagt der Coach, sei zwar immer noch Favorit, aber sicherlich nicht unschlagbar. Ob Offensivspieler Marc Kleefisch (Knieblessur) dabei sein kann, entscheidet sich kurzfristig.
Vorfreude in Aachen
Bei der Alemannia blickt man dem Spiel ebenfalls voller Vorfreude entgegen. Der Bitburger-Pokal sei die perfekte Gelegenheit, eine durchwachsene Spielzeit doch noch versöhnlich zu beenden, erklärt Alemannia-Trainer Kristoffer Andersen. Während Wegberg dank eines Freiloses direkt ins Halbfinale einzog, machte seine Mannschaft es beim 2:1-Sieg beim Regionalligisten SV Bergisch Gladbach 09 äußerst spannend. Erst nach 120 Minuten stand der einstige Europapokal-Teilnehmer als Halbfinalist fest. Beide Treffer glückten gewissermaßen im letzten Moment: In der 90. Minute glich Marco Müller zum 1:1 aus und rettete Aachen in die Verlängerung, ehe in der 120. Minute Oluwabori Falaye für die späte Entscheidung sorgte. „Wir haben eine gute Mentalität gezeigt“, so Andersen, nun warte erneut ein „Vollgas-Spiel“. Andersen sagt: „Wir können 90 - oder wenn es sein muss – 120 Minuten kämpfen. Das haben wir bewiesen.“
„Derby pur“ im Kölner Südstadion
Eine äußerst anspruchsvolle Partie erwartet auch Olaf Janßen. „Das wird Derby pur“, sagt der Trainer des FC Viktoria Köln vor dem Spiel bei Fortuna Köln. Um das zu wissen, genüge ein Blick in die Historie. Immer wieder habe es packende Spiele zwischen den beiden Klubs, die nur der Rhein trenne, gegeben. Einen wirklichen Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften sieht er nicht. „Wir stehen im Mittelfeld der Dritten Liga, Fortuna ist ein Spitzenteam der Regionalliga. Viel trennt uns also nicht“, findet Janßen. Und die Chance, ins Finale einziehen zu können und dort um einen Titel zu spielen, verleihe der Partie zusätzliche Spannung.
Auch Fortuna-Trainer Alexander Ende muss seinen Spielern nichts über die Bedeutung der Partie sagen. „Wenn ich meine Jungs für so ein Match motivieren müsste, hätten wir bei der Kaderzusammenstellung einiges falsch gemacht“, sagt er. Spätestens seit dem 3:2 (3:0)-Erfolg seiner Elf im Viertelfinale gegen den Regionalliga-Rivalen Bonner SC stehe der Vergleich mit der Viktoria im Fokus. Der Gegner bringe zwar enorme Qualität auf den Platz, doch er habe volles Vertrauen in das Können und den Zusammenhalt seiner Mannschaft. Daher glaube er an den Einzug ins Finale des Bitburger-Pokals, das am 29. Mai im Rahmen des Finaltags der Amateure im Bonner Sportpark Nord steigen wird. Der dortige Sieger ist für die erste Runde des DFB-Pokals qualifiziert. Titelverteidiger ist Mittelrheinligist 1. FC Düren.
Hier gibt es mehr Informationen zum Bitburger-Pokal.
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Alemannia Aachen bietet die Partie gegen FC Wegberg-Beeck hier im eigenen kostenpflichtigen Livestream an.
