Deutsche Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen: Hephata Mönchengladbach triumphiert

Deutsche Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen: Hephata Mönchengladbach triumphiert

Premiere beim DFB-Pokalfinale der Frauen: Erstmals fand im Rahmenprogramm des Endspiels zwischen dem SC Freiburg und dem VfL Wolfsburg ein NRW-Ausscheid für Frauenmannschaften aus Werkstätten für behinderte Menschen statt. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der DFB-Stiftung Sepp Herberger, dem Fußball-Verband Mittelrhein sowie der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Nordrhein-Westfalen.

Die Mannschaften der SG Bottrop Bocholt, der ISG Eben-Ezer Lemgo, von Hephata Mönchengladbach und Integra Bielefeld traten auf den Vorwiesen des RheinEnergieStadions gegeneinander an. Die Siegertrophäe konnten FVM-Präsident Alfred Vianden und Tina Theune, Botschafterin der Sepp-Herberger-Stiftung, später dem Team von Hephata Mönchengladbach überreichen, das sich damit für die Deutsche Meisterschaft am 16. September 2019 in der Sportschule Duisburg-Wedau qualifiziert hat.

Einmalige Atmosphäre genießen

„Wir freuen uns riesig über den Erfolg. Die Spielerinnen haben wochenlang diesem Tag entgegengefiebert. Es ist für uns eine große Ehre, im Rahmenprogramm des DFB-Pokalfinals der Frauen dabei sein zu können“, sagte Mönchengladbachs Trainerin Sarah Splinter und gab auch direkt das nächste Ziel aus: „Wir waren schon mehrfach bei der Endrunde dabei, einmal sogar im Finale. Dieses Jahr wollen wir den Titel holen.“

Dass die Mönchengladbacherinnen am Ende den Siegerpokal in Empfang nehmen durften, war allerdings nur ein Aspekt eines ereignisreichen Tages. Viel mehr ging es für alle Teams darum, diese einmalige Atmosphäre zu genießen. „Man muss nur mal in die Augen der Spielerinnen schauen. Dann sieht man direkt, wie riesig die Freude bei allen ist. Das macht mich glücklich, das ist großartig“, betonte Tina Theune, die als Bundestrainerin mit der DFB-Auswahl unter anderem sechs Europameisterschaften gewann.

Mit großer Begeisterung dabei

Auch FVM-Präsident Alfred Vianden hatte sich ausgiebig Zeit genommen, um die Begegnungen zu verfolgen. „Es wird immer viel über Inklusion gesprochen, aber im Sport und speziell im Fußball wird Inklusion aktiv gelebt. Das konnte man heute wieder einmal ganz deutlich erkennen“, so Vianden. „Am Ende ist es gar nicht wichtig, wer gewonnen hat. Viel entscheidender ist, dass alle mit großer Begeisterung dabei waren. Wir sind stolz, dass der FVM mit starken Partnern dieses Turnier in diesem Rahmen auf die Beine stellen konnte.“

Bisher war es im Frauenbereich so, dass sich alle Mannschaften automatisch für die Endrunde in Duisburg qualifizierten. „In diesem Jahr hatten wir in Nordrhein-Westfalen erstmals die Situation, dass wir tatsächlich ein Ausscheidungsturnier anbieten konnten. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärte Nico Kempf, stellvertretender Geschäftsführer und Projektleiter bei der DFB-Stiftung Sepp Herberger. „Wir freuen uns über die wachsende Fußballbegeisterung in den Werkstätten. Es ist gut, dass es uns nach und nach gelingt, auch Frauen mit Handicaps die Teilnahme an der Meisterschaft und somit das aktive Sporttreiben zu ermöglichen.“ Für alle war später klar: Auf die Premiere sollen viele weitere Turniere folgen.

Fotos: Gettyimages

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