Aufruf zur Teilnahme am Projekt VOICE

Aufruf zur Teilnahme am Projekt VOICE

VOICES FOR TRUTH & DIGNITY – AUFARBEITUNG VON SEXUALISIERTER GEWALT IM SPORT DURCH DIE STIMMEN DER BETROFFENEN

Das Projekt VOICE verfolgt das Ziel, sexualisierte Gewalt aufzuarbeiten und den Betroffenen im Sport eine Stimme zu geben. Sexualisierte Gewalt wurde lange Zeit tabuisiert – auch im Sport. Nun sollen die Berichte von Betroffenen gehört und aufgearbeitet werden. 

Wie entsteht im Sport sexualisierte Gewalt? Welche Bedingungen und Strukturen erschweren es, sexualisierte Gewalt aufzudecken und welche Folgen hat sexualisierte Gewalt für die Betroffenen, Sportverbände und -vereine? Diese und weitere Fragen sollen durch das von der EU geförderte Projekt VOICE beantwortet werden, um Empfehlungen und konkrete Informationsmaterialien zu entwickeln, die europaweit zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt im Sport genutzt werden können.

Das Sprechen über Gewalterfahrungen ist eine große Herausforderung und ggf. sogar Belastung. Daher wird allen Teilnehmer/-innen ein geschützter Rahmen mit einem fachlich geschulten Team, Vertraulichkeit und Anonymität sichergestellt. Die Teilnahme geschieht auf freiwilliger Basis und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen und ohne Konsequenzen wieder abgebrochen werden. Im Projekt VOICE werden unter „sexualisierter Gewalt“ verschiedene Formen verstanden. Dazu zählen sexuelle Belästigungen und Übergriffe mit und ohne Körperkontakt, verbal oder non-verbal, gegenüber Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, sowie homophobe Gewalt. 

Das Projekt VOICE verläuft in zwei Modulen. Die Teilnehmer/-innen können an beiden aufbauend oder nur an dem ersten Modul teilnehmen: 

1. Interviewstudie 

Die Teilnehmer/innen berichten ihre Erfahrungen in einem Interview. Die Interviews werden in einem vertraulichen Rahmen und mit maximal zwei erfahrenen Interviewerinnen geführt. Die Teilnehmer/innen entscheiden selber, was und wie sie erzählen und wen sie ggf. dabei haben möchten. Das Interview wird aufgezeichnet, anonymisiert und mit Zustimmung der Beteiligten für den wissenschaftlichen Bericht verwendet.

2. Hearing 

Im weiteren Verlauf des Projektes besteht die Möglichkeit, persönlich oder auch in schriftlicher Form an einem Hearing teilzunehmen, um die Berichte von Betroffenen vorzustellen, sie anzuhören und Verantwortliche in Sportorganisationen und Sportpolitik für das Thema zu sensibilisieren. Das Hearing wird nicht öffentlich sein, sondern mit ausgewählten Personen von Opferschutz- und Sportorganisationen stattfinden. Die teilnehmenden Personen behandeln alle Aussagen vertraulich und haben ein Interesse daran, die Berichte zu hören, um daraus zu lernen und Schutzkonzepte im Sport weiterzuentwickeln. 

Die Leitung des Projektes liegt beim Institut für Soziologie und Genderforschung der Deutschen Sporthoch-schule (DSHS) Köln. Darüber hinaus wird das Projekt von Universitäten in sieben weiteren Ländern durchgeführt. Vier europäische Sportverbände und eine Opferschutzorganisation sind ebenfalls an dem Projekt beteiligt. In Deutschland wird das Projekt unterstützt von der Deutschen Sportjugend, als Dachverband der Jugendorganisationen im Sport, und dem Deutschen Kinderschutzbund Bundesverband e.V.. 

Wenn Sie Fragen zum Projekt haben und/oder daran teilnehmen möchten, kontaktieren Sie bitte: 

Dr. Bettina Rulofs/ Gitta Axmann 

Deutsche Sporthochschule, Institut für Soziologie und Genderforschung 

E-Mail: voice(at)dshs-koeln.de 
Tel.: +49 221 4982-7230

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