Die Fußballerinnen des SV Grün-Weiß Welldorf-Güsten betreten am Dienstag, 3. Oktober, 13 Uhr, Neuland. Erstmals in der Vereinsgeschichte steht der A-Ligist aus Jülich im Dürener Frauen-Kreispokal-Endspiel.
„So weit sind wir noch nie gekommen. Es ist ein Novum in unserer Historie“, sagt SV-Trainerin Christina Reb. „Und zwar eines, das beflügelt“, fährt sie fort. Ihre Mannschaft werde mit vollem Engagement spielen und selbstbewusst auf den Platz gehen, verspricht sie. Doch alle guten Vorsätze machen den A-Ligisten noch nicht zum Favoriten in diesem Duell. Das weiß auch Reb.
Denn mit dem SC Alemannia Straß steht den Grün-Weißen ein starker Kontrahent gegenüber. Die Mannschaft aus der Gemeinde Hürtgenwald tritt in der Meisterschaft in der Landesliga an, also zwei Spielklasse höher, und im bisherigen Verlauf des Autoteile Reinartz-Pokal bewies das Team seine Klasse. In der ersten Runde feierte die Elf des Alemannia-Trainerduos Giuseppe Fina und Jesse Muambay einen deutlichen 3:0-Seg beim Bezirksligisten SV Merken und dann folgte ein wahrer Coup: Im Elfmeterschießen (6:5) warf Alemannia Straß den ambitionierten Mittelrheinligisten TuS Jüngersdorf-Stütgerloch aus dem Wettbewerb.
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Trainer verspricht „Vollgas von Anfang an“
„Wir wissen, wie es im Pokal geht“, sagt Alemannia-Coach Muambay. Daher sei ihm auch bewusst, wie es einem Favoriten ergehen könne, wenn die Einstellung nicht stimme. „Man muss selbstbewusst sein, aber der Schuss kann nach hinten losgehen. Daher werden wir voll konzentriert sein und keine Experimente wagen“, sagt er. Die beste Elf werde zu Beginn des Finals auf dem Platz stehen und diese werde von Anfang an Vollgas geben, kündigt er an. Die Zügel in die Hand nehmen soll allen voran Regina Buller im zentralen Mittelfeld. Und für die nötigen Treffer könnten Lynn Küpper, die auch schon im Semifinale gegen Jüngersdorf getroffen hat und die junge Lina Jörres sorgen.
Welldorf-Güsten-Trainerin Reb will das verhindern. Und für die 30-Jährige wird es nicht dabei bleiben, ihre Mannschaft vorzubereiten, anzufeuern und mit den richtigen Tipps zu versorgen. „Ich werde wohl auch selbst auflaufen“, sagt sie. Sie wolle der Innenverteidigung die nötige Stabilität verleihen. Auch Co-Trainerin Nadine Spranger muss vermutlich ran. „Sie spielt im Tor oder im Feld. Das werden wir kurzfristig entscheiden“, so Reb. Einen Nachteil sieht sie darin nicht. Im Gegenteil. „Ich glaube, manchmal ist es vom Feld aus einfacher, die anderen Mädels zu erreichen“, meint sie.
Underdog vertraut auf junges Team
Die eigentliche Marschroute hat sie ohnehin schon festgelegt. „Gegen so einen starken Gegner heißt es kämpfen“, betont sie. Selbst aus einer Niederlage könne man einiges mitnehmen. „In so einem Spiel können wir sehr viel lernen. Und Druck haben wir nicht. Denn schon vom Finaleinzug ist bei uns niemand ausgegangen.“
Reb vertraut auf ihre junge Mannschaft um Kapitänin Tracy Danz in der Defensive und Stürmerin Liz Samans. Zweimal hat diese Elf schließlich schon überzeugt. In der ersten Runde gegen den A-Liga-Rivalen SC Salingia Barmen (4:1) und dann gegen Bezirksligisten Borussia Derichsweiler, den man mit 3:1 n.V. bezwang.
Deutzer Trainerin voller Optimismus
Große Taten hat man auch bei der SV Deutz 05 vor. Der Frauen-Mittelrheinligist um Trainerin Cornelia Reese trifft nach dem Halbfinal-Erfolg gegen den Landesligisten Casa de Espana (5:1) im Kölner Kreispokal-Endspiel auf den Landesligisten Blau-Weiß Köln, der seine Teilnahme mit einem 5:1 im Semifinale bei SuS Nippes (Bezirksliga) perfekt gemacht hat. Die Partie am 3. Oktober, 13 Uhr, Kunstrasenplatz am Fühlinger Weg, hat noch eine besondere Note. Denn anschließend kämpfen die Deutzer Männer gegen den SV Bergfried Leverkusen um den Titel. „Wir wollen den Jungs mit einem Sieg ein bisschen Druck machen“, scherzt Reese. Klar sei schon jetzt, dass man in Volkhoven bleiben werde, um die Männer des Klubs anzufeuern. „Und wenn nur eine Deutzer Mannschaft gewinnt, feiern wir eben den Sieg der anderen“, so Reese.
Eine zentrale Rolle in ihrem Team soll einmal mehr Stefanie Bleffert einnehmen. Die 32-jährige Offensivspielerin zählte bereits vor neun Jahren zur ersten Deutzer Frauen-Mannschaft „und sie befindet sich in guter Form“, betont Reese. Ziel sei ohne Wenn und Aber der Pokalsieg, auch wenn Gegner Blau-Weiß über eine gute Spielanlage verfüge und nicht zu unterschätzen sei.
Vize-Pokalsieger bestreiten Playoffs
Im anschließenden Ford-Pokal der Frauen setzt sich die erste Runde weiterhin aus 16 Teams zusammen. Dies sind die neun Kreispokalsieger sowie die Regionalligisten aus dem FVM-Gebiet (ohne zweite Mannschaften von Bundesligisten). Derzeit gibt es mit dem S.C. Fortuna Köln, Vorwärts SpoHo Köln und dem TSV Alemannia Aachen drei teilnahmeberechtigte Regionalligisten.
Die übrigen vier Startplätze werden künftig in einer Playoff-Runde ermittelt. An dieser nehmen die acht Vize-Kreispokalsieger teil, die aus jenen acht Kreisen mit der größten Beteiligung am Kreispokal stammen. Letztere Reihenfolge wird über eine Quotientenregelung ermittelt. Ausschlaggebend ist das Verhältnis von gemeldeten Mannschaften im Ligabetrieb zur Teilnehmerzahl im Kreispokal. Bislang war diese Quotientenregelung für die Besetzung aller Startplätze verantwortlich, die nicht von Kreissiegern und Regionalligisten belegt waren. Durch die Playoffs gewinnen sportliche Ergebnisse an Bedeutung und ein Großteil der Zweitplatzierten im Kreispokal kann am Ford-Pokal der Frauen teilnehmen.
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