Kreispokal-Endspiele elektrisieren Vereine und Fans

Kreispokal-Endspiele elektrisieren Vereine und Fans

Es ist inzwischen ein Stück äußerst lebendige Tradition, dass am Tag der Deutschen Einheit ein Großteil der Entscheidungen in den Kreispokal-Wettbewerben am Mittelrhein fällt. Der SV Bergfried Leverkusen musste sich bislang zumeist mit der Zuschauerrolle begnügen. In diesem Jahr steht der Klub jedoch im Rampenlicht, wenn der Titel des Fußballkreises Köln am 3. Oktober, 15.30 Uhr, auf dem Kunstrasenplatz am Fühlinger Weg vergeben wird.
„Für uns ist das eine Riesensache“, macht mit Alfred Rekus der Sportliche Leiter des SV Bergfried klar. „Wir stehen zum ersten Mal im Pokalfinale und sind stolz darauf, so weit gekommen zu sein“, so Rekus. Als A-Ligist, daraus macht auch er keinen Hehl, gehe die eigene Mannschaft jedoch als Außenseiter in das Match gegen den Landesligisten SV Deutz 05.

„Aber der Außenseiter zu sein, hat ja nicht nur Nachteile“, meint er. Im Gegensatz zum Gegner könne man befreit aufspielen, denn zu verlieren habe man nichts. Zudem ist der Sprung in den Bitburger-Pokal-Wettbewerb auf Verbandsebene den Leverkusenern nicht mehr zu nehmen.
Der SV Bergfried setzt auf eine junge Mannschaft. Viele der Spieler stammen aus dem eigenen Nachwuchs, was die Identifikation mit dem Klub stärkt. Rekus ist davon überzeugt, dass es ausreichend Akteure gibt, die vorangehen können, wenn es darauf ankommt. Kapitän Tim Schmitz etwa, der im defensiven Mittelfeld die Fäden zieht oder Abwehrchef Tobias Zahn. Und mit René Rekus und Till Juber verfügt das Team nach Überzeugung des Sportlichen Leiters über Stürmer, die auch gegen einen Landesligisten Akzente setzen können.

Alle weiteren Partien der Kreispokal-Endspiele am Tag der Deutschen Einheit finden sie in der Übersicht.

SV Bergfried absolvierte langen Weg bis ins Finale

Verdient haben sich die Leverkusener den großen Auftritt im Endspiel mit einem langen, erfolgreichen Weg durch den Kreispokal-Wettbewerb. Einem 11:0 beim D-Ligisten VfB Köln rrh. ließen sie ein 7:0 beim C-Ligisten Germania Ossendorf, ein 5:4 nach Elfmeterschießen gegen den Bezirksligisten Germania Zündorf, ein 2:1 beim B-Ligisten SC Leverkusen und schließlich einen 3:2-Halbfinalsieg gegen den Landesligisten FC Pesch folgen. Nun soll der nächste Sechstligist ins Straucheln gebracht werden.

SV Deutz 05 peilt ungewöhnliches Double an

In Deutz ist man jedoch gewarnt. Nachdem die Elf im Semifinale mit 3:1 bei A-Ligisten Schwarz-Weiß Köln gewonnen hat, will man sich auch von dem Underdog aus der Nachbarstadt nicht überraschen lassen. Zumal der 3. Oktober 2023 das Zeug hat, zu einem besonderen Datum für den Verein zu werden. Denn nicht nur die Spieler um Coach Raoul Dia haben das Finale erreicht, auch die Frauenmannschaft von Trainerin Cornelia Reese könnte den Titel gewinnen.
Der Frauen-Mittelrheinligist trifft an gleicher Stelle bereits um 13 Uhr auf den Landesligisten Blau-Weiß Köln. „Das wäre einmalig und eine super Geschichte für den gesamten Verein“, erklärt der Deutzer Vereinsvorsitzende Sascha Schatterjan. Das ungewöhnliche Double wäre zudem die Steilvorlage für eine große Party in Volkhoven. An Unterstützung wird es aus seiner Sicht nicht fehlen. Denn die Finals elektrisieren Verantwortliche und Fans. „Uns werden sicherlich viele Leute zu den Endspielen begleiten“, sagt Schatterjan.

Auf eine große Party hofft auch Torsten Reisewitz. Der Coach trifft mit dem Landesligisten SSV Homburg-Nümbrecht am 3. Oktober, 15.30 Uhr, im Finale des Kreises Berg auf dem Kunstrasenplatz an der Leppestraße in Engelskirchen auf dem Mittelrheinligisten SV Eintracht Hohkeppel. „Ein einfacheres Finale kann man sich nicht vorstellen“, sagt Reisewitz und meint das keineswegs als Scherz. „Wir haben den Bitburger-Pokal auf Verbandsebene schon erreicht und gegen so ein hochkarätig besetztes Team wie Hohkeppel nichts zu verlieren, also freuen wir uns auf das Spiel und werden Spaß haben“, erklärt er.
Reisewitz blickt dem Duell „David gegen Goliath“ also voller Vorfreude entgegen und selbstverständlich würde er dem Favoriten gerne ein Bein stellen. Zumal es zuletzt äußerst eng zuging. 3:5 nach Verlängerung hieß es in der zweiten Runde des Vorjahres-Wettbewerbs gegen Hohkeppel. „Wir waren also schon einmal nahe dran“, sagt Reisewitz, der den SSV bereits 2019 ins Finale geführt hat. Damals unterlag man Bergisch Gladbach 09.

Homburg-Nümbrecht setzt auf Geschlossenheit

Zu den Säulen in seiner Mannschaft zählen Stürmer Robin Brummenbaum, Linksaußen Kilian Seinsche, Defensivspieler Julian Schwarz und Mittelfeldakteur Marvin Henneken als neuer Kapitän. „Grundsätzlich leben wir aber vom starken Kollektiv“, betont der Nümbrechter Trainer.

Sein Pendant auf der Bank des SV Eintracht Hohkeppel heißt Mahmut Temür. „Wir werden alles dafür tun, den vierten Kreispokalsieg in Folge zu holen“, macht dieser klar. Temür freut sich auf das Derby und will die beste Elf auf den Platz schicken. Dazu gehören der zweitligaerfahrene Kapitän Nils Teixeira und Sven Wurm in der Abwehr, Dino Bisanovic und Ömer Tokac im Mittelfeld als Führungsspieler. „Es geht darum, das Beste herauszuholen, mit dem Erfolgsdruck kommen wir klar“, sagt Temür. Der Coach hat zwei Ziele vor Augen: den Aufstieg in die Regionalliga und einen erfolgreichen Pokal-Wettbewerb. Im vergangenen Jahr war auf Mittelrheinebene erst im Halbfinale gegen den Drittligisten Viktoria Köln Schluss (1:5). „Das war ein Highlight für den gesamten Verein. Ich hätte nichts gegen eine Wiederholung“, so Temür.

 

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Die Übersicht zu allen Kreispokal-Endspielen finden Sie hier.

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