Kreis Bonn

Hertha Bonn erhält Sepp-Herberger-Urkunde

Hertha Bonn erhält Sepp-Herberger-Urkunde

Als einziger Fußballverein im Kreis Bonn bietet der FC Hertha Bonn inklusiven Fußball an. Unter dem Motto "Zusammen einfach Spaß haben" wird ein Fußballangebot für Kinder mit und ohne Behinderung im Grundschulalter bereitgestellt, dessen Fokus auf der Freude am Sport, statt auf Leistungsorientierung liegt. Das Programm nennt die Hertha "inklusives Kicken".

In Kooperation mit der Lebenshilfe Bonn qualifiziert der Verein seine Trainer durch spezielle Schulungen für das Training mit behinderten Kindern. Die Mannschaft wird von drei FSJlern der Hertha trainiert, die wiederum von einem Assistenten der Lebenshilfe Bonn unterstützt werden. Dieser leistet Unterstützung bei inklusionsspezifischen und organisatorischen Fragen.  

Angeregt wurde das Engagement durch die Mutter eines Jugendspielers, der im beruflichen Kontext aufgefallen war, wie stark die Nachfrage nach einem solchen Angebot in Bonn ist. Das "inklusive Kicken" startete der Verein am 25. August 2019 mit einem Schnuppertag. Seit September wird einmal wöchentlich Training angeboten. Die Mannschaft besteht aktuell aus acht Jungs und zwei Mädchen, acht der zehn Kinder haben eine Behinderung. 

Die Hertha hat sich zum Ziel gemacht, das Programm dauerhaft als festes Trainingsangebot im Verein zu etablieren. Perspektivisch soll es auch für ältere Jahrgänge angeboten werden.

Die DFB-Stiftung Sepp Herberger hat die Hertha nun für ihr tolles Engagement ausgezeichnet. Zur Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden in Berlin haben sich in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft Vertreter sozial besonderes engagierter Vereine und Persönlichkeiten aus der Welt des Fußballs zu einer Feierstunde der Extraklasse getroffen. Der FC Hertha Bonn erhielt die Sepp-Herberger-Urkunde für den dritten Platz 2020 im Bereich Behindertenfußball.

Neben weiteren prominenten Namen war auch DFB-Präsident Fritz Keller vor Ort: "Heute Abend kommen einem fast die Tränen. Das ist der Fußball, über den zu wenig berichtet wird. Wir haben 25.000 Vereine, da sind so viele Heldinnen und Helden versteckt. Das ist die Essenz des Fußballs", sagte der 62-Jährige. Die Ehrung sei eine grandiose Veranstaltung, in dessen Zuge er die wahren Helden und Heldinnen der Sportart kennenlerne. Außerdem betonte Keller die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballsports im Allgemeinen: "Fußball bringt Leute zusammen und ist das letzte Lagerfeuer dieser Gesellschaft."

Hertha Bonn versteht sich als Breitensport-orientierter Verein, bei dem alle „mit Herz und Fuß am Ball“ mitspielen können. Die Hertha möchte allen Menschen Freude am, und einen Zugang zum Fußball geben, statt schon in der Jugendarbeit nur auf Ergebnisse zu setzen. Der Verein ist überzeugt, dass er einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt liefern kann.

Obwohl die Hertha auf einem der letzten drei Ascheplätze im Stadtgebiet spielt, hat sie sich in den letzten Jahren herausragend entwickelt. Ende 2007 hatte der Verein rund 50 Mitglieder und keine Jugendabteilung. Der damalige Vorstand entschloss sich, Kinder- und Jugendfußball wieder aufzubauen. Mittlerweile hat Hertha Bonn über 500 Mitglieder, davon fast 400 in den Kinder- und Jugendmannschaften.

Mehr über den FC Hertha Bonn und das "inklusive Kicken" erfahren Sie hier.

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