Bitburger-Pokal: Hohkeppel will gegen Viktoria Köln Geschichte schreiben

Bitburger-Pokal: Hohkeppel will gegen Viktoria Köln Geschichte schreiben

Im Halbfinale des Bitburger-Pokals erwartet Mittelrheinligist Eintracht Hohkeppel am Mittwoch (19 Uhr) den Titelverteidiger und einzigen Drittligisten im Wettbewerb, Viktoria Köln. Im anderen Semifinale stehen sich zeitgleich Bezirksligist SC Blau-Weiß Köln und Regionalligist 1.FC Düren gegenüber.

Nicht einmal 24 Stunden waren vergangen, da konnten Kevin Theisen, Geschäftsführer des Mittelrheinligisten SV Eintracht Hohkeppel, und seine Mitstreiter den Vorverkauf für das Halbfinale im Bitburger-Pokal schon wieder einstellen. Alle 500 angebotenen Karten waren vergriffen. „Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet“, sagt Theisen. Der erstmalige Einzug in die Vorschlussrunde des Wettbewerbs hat einen Run auf die Tickets ausgelöst. Doch nicht nur das. Die Vorfreude auf den Vergleich mit dem einzigen Drittligisten im Wettbewerb und Titelverteidiger aus dem rechtsrheinischen Köln ist immens. „Alle sind extrem positiv gestimmt. Dieses Spiel ist ein Highlight der Vereinsgeschichte“, berichtet Theisen. Selbst bei den Organisatoren weiche der Stress allmählich der Lust auf das Match.

Das Interesse ist riesengroß. Denn zusätzlich zum besagten Vorverkauf werden auch noch Tickets an der Abendkasse angeboten. Weitere Karten gehen an die Anhänger der Viktoria. Damit alle pünktlich an der Kunstrasen-Anlage des SV Eintracht Hohkeppel im Lindlarer Ortsteil Köttingen eintreffen, empfiehlt Theisen den Zuschauern, die Autos am wenige Kilometer entfernten Lindlarer Freilichtmuseum abzustellen. „Dort gibt es ausreichend Parkplätze und wir sorgen für einen Shuttlebus“, erklärt er.

Routinierte Spieler wollen den Coup landen

Sportlich will man dem großen Favoriten Paroli bieten. „Die Jungs sind maximal heiß“, sagt Theisen. Eintracht-Coach Mahmut Temür kann dabei auf einige routinierte Akteure setzen. Tayfun Pektürk ist einer der Schlüsselspieler. Er hat schon mit der SpVgg Greuther-Fürth in der Zweiten Liga gespielt, ehe er im türkischen Profifußball unterwegs war. Shunya Hashimoto gilt als Dreh- und Angelpunkt im Angriff, Cenk Durgun sorgt als Sechser für Stabilität und in der Abwehr hat Kapitän Sven Wurm das Sagen. Für Impulse und punktgenaue Flanken hat wiederum Mittelfeldakteur Manuel Glowacz die nötige Qualität. „Er wird mit Sicherheit seine große Erfahrung einbringen“, so Theisen über den 35-Jährigen, der 2009 im Dress von Germania Windeck beim 0:4 in der ersten Runde des DFB-Pokal gegen den FC Schalke 04 auf dem Platz stand und später unter anderem für Viktoria Köln spielte.

„Die Jungs der beiden Mannschaften kennen sich zum Teil gut“, sagt Theisen, das schüre die Motivation. Für seinen Klub sei der Vergleich mit einem Profiverein hingegen Neuland. „Dieses Spiel ist auf jeden Fall etwas Besonderes. Und wir werden alles versuchen, um ins Finale zu kommen und Geschichte zu schreiben“, kündigt er an.

Endspielstätte als besondere Motivation

Auf der anderen Seite steht jedoch ein guter Drittligist, der das Duell mit besonderer Motivation angeht. Denn das Finale im Bitburger-Pokal steigt zum zweiten Mal im Stadion der Kölner. Viktoria-Vizepräsident Franz Wunderlich hat im Verlauf des Wettbewerbs nie einen Zweifel daran gelassen, dass man unbedingt zu den zwei Teams gehören will, die am 3. Juni in den Sportpark Höhenberg einlaufen. „Hohkeppel ist eine unangenehme Aufgabe, aber ich kann mich nur wiederholen, wenn wir den Pokal gewinnen wollen, müssen wir jede Hürde nehmen“, sagt Wunderlich.

Düren will Favoritenrolle gerecht werden

So ähnlich klingt auch die Herangehensweise des Regionalligisten 1. FC Düren an das Halbfinalspiel beim Bezirksligisten SC Blau-Weiß Köln (Mittwoch, 19 Uhr, Kunstrasenplatz Militärring/Gleueler Straße am Fort Deckstein). „Es ist ein Flutlichtspiel, es ist Pokal, wir treffen auf einen motivierten Gegner und wir treten auf einem Kunstrasenplatz an - da kann immer etwas passieren. Daher haben wir Respekt, aber wir gehen die Sache auch selbstbewusst an“, macht der Dürener Trainer Boris Schommers deutlich. Seine Mannschaft sei als Regionalligist der Favorit und das klare Ziel laute ohne Wenn und Aber Finaleinzug. „Mit zwei Siegen können wir einen Titel gewinnen. Das alleine ist etwas Besonderes. Hinzu kommt, dass wir erneut in den DFB-Pokal einziehen können“, macht Schommers klar. Mehrere Jahre hat der 44-Jährige nur einen Steinwurf von der Anlage des SC Blau-Weiß Köln entfernt als Nachwuchstrainer des 1. FC Köln gearbeitet. „Die Örtlichkeiten kenne ich also sehr gut“, sagt er. Und auch auf den Gegner werde man sich gewissenhaft vorbereiten.

Raffaelo Wolf, Sportlicher Leiter des SC Blau-Weiß Köln, hofft dennoch auf einen Coup. „Düren steckt im Abstiegskampf der Regionalliga, vielleicht gilt dem Pokal nicht der volle Fokus“, spekuliert er. Mit ein wenig Spielglück gehe im Cup immer etwas. „Das ist ja das Schöne an dem Wettbewerb“, findet er.

Die Achse im Team der Kölner bilden die Innenverteidiger Tom Gummich und Vincenz Borgelt, Spielmacher Lukas Kötting und Stürmer Vinicio Evora. Letzterer sei immer in der Lage, im Eins-gegen-Eins Lösungen zu finden, ist der Kölner Geschäftsführer Daniel Buss überzeugt. „Grundsätzlich kommen wir aber über ein starkes Kollektiv.“ Auch im Kölner Westen rechnet man mit mehreren Hundert Anhängern. „Wir sehen diese Begegnung als Event für den ganzen Verein. So wollen wir uns auch präsentieren“, erklärt Buss, dessen Team mit Siegen beim A-Ligisten SV Frauenberg  (2:5 n.V.), dem Bezirksligisten DJK FV Haaren (2:3 n.V.) und gegen den Mittelrheinligisten BCV Glesch-Paffendorf (3:2) in die Vorschlussrunde einzog.

Modus und Termine

Gespielt werden im Bitburger-Pokal fünf Runden inklusive Finale, bis der neue Bitburger-Pokalsieger feststeht. Klassentiefere Teams genießen bis einschließlich Halbfinale Heimrecht. Das Bitburger-Pokalfinale findet am 3. Juni zum zweiten Mal im Sportpark Höhenberg in Köln statt. Geplant ist wieder eine Übertragung der ARD als Live-Konferenz im Rahmen des bundesweiten Finaltags der Amateure. Der Sieger des Wettbewerbs qualifiziert sich für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals.

 

Bitburger-Pokal

Halbfinal-Paarungen:

  • SC Blau-Weiß 06 Köln (BL) - 1. FC Düren (RL), Mittwoch, 22. März, 19 Uhr
  • SV Eintracht Hohkeppel (ML) - Viktoria Köln (3. Liga), Mittwoch, 22. März, 19 Uhr

Finale: 3. Juni 2023 (Sportpark Höhenberg Köln im Rahmen des Finaltags der Amateure und der bundesweiten Live-Konferenz in der ARD)

 

Mehr zum Thema:

Weitere Informationen zum Bitburger-Pokal finden Sie hier.

Nach oben scrollen