Viktoria Köln steht im Bitburger-Pokalfinale!

Köln. Nach 120 Minuten voller Emotionen, Tempo und Anstrengung entlud sich die Spannung in euphorischem Jubel. Die Spieler des Regionalligisten FC Viktoria Köln tanzten im Kreis, spritzten sich mit Wasser ab und umarmten sich. Sie hatten es geschafft. Sie hatten den ewigen Rivalen von der anderen Rheinseite, den Drittligisten SC Fortuna Köln, mit 3:0 (0:0) nach Verlängerung geschlagen und damit das Finale des Bitburger-Pokals 2018 in Bonn erreicht.

Viktoria Köln steht im Bitburger-Pokalfinale!

"Ich bin brutal stolz auf diese Leistung und diese Spieler", sagte Viktoria-Coach Olaf Janßen nach dem Abpfiff dieses denkwürdigen Halbfinales vor 4386 Zuschauern im Sportpark Höhenberg. Sein Trainerkollege Uwe Koschinat sprach von einem verdienten Erfolg. „Aber ich ziehe auch den Hut vor meiner Mannschaft“, sagte er. Mit welcher Leidenschaft und welchem Engagement allen voran Thomas Bröker gespielt habe, nötige ihm viel Respekt ab.

Tatsächlich war ein Kraftakt nötig gewesen, um überhaupt in die Verlängerung zu kommen. Denn Christoph Menz, der bereits in der sechsten Minute für ein Foul Gelb gesehen hatte, war nach einem Handspiel bereits nach 31 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. Fortan spielte Fortuna in Unterzahl. Angesichts der hohen Temperaturen ein erheblicher Nachteil, wie auch Koschinat fand.
Bis dahin hatte das Spiel Chancen auf beiden Seiten geboten. Patrick Koronkiewicz (9.) und Timm Golley (16.) hätten die Gastgeber in Führung bringen können, doch sie scheiterten wie auch Fortuna-Akteur Daniel Keita-Ruel (10.). In Überzahl hatte dann Lukas Nottbeck die erste Möglichkeit, das 1:0 für die Gastgeber zu erzielen, aber er fand in Keeper Tim Boss seinen Meister (37.).

Im Verlaufe der zweiten Hälfte wurde die Fortuna trotz Unterzahl immer stärker. Diese Wucht hätte sich beinahe ausgezahlt. Doch Keita-Ruel vergab die aussichtsreichste einiger Gelegenheiten, als er nach einer scharfen Hereingabe aus fünf Metern Tordistanz über den Viktoria-Kasten schoss (81.).
In der Verlängerung musste die Fortuna der Unterzahl dann aber zusehends Tribut zollen. Während die Schritte der Spieler des Südstadtklubs immer schwerer wurden, erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl. Nach 98 Minuten scheiterte Kevin Holzweiler noch am Lattenkreuz, doch nach 105 Minuten war es soweit: Ein Abpraller landete vor den Füßen Koronkiewicz‘, der nicht lange fackelte und aus 18 Metern Tordistanz draufhielt. Fortuna-Keeper Boss war zwar noch dran, doch das Spielgerät schlug im Netz ein. „Ich habe den Ball spät gesehen, weil vor mir viel Verkehr war“, sagte Boss. Die Vorentscheidung war gefallen. Fortuna fehlte es für eine Wende an Kraft und Glauben und der eingewechselte Tobias Müller per Kopfball nach einer Ecke (115.) und Simon Handle mit einem Konter (119.) erhöhten auf 3:0.

Der Rest waren Jubel und Euphorie - jedenfalls bei allen, die es mit der Viktoria halten. „Das war eine gute Leistung von uns. Jetzt wollen wir unbedingt in Bonn den Pokal holen.“, sagte der spät eingewechselte Angreifer der Höhenberger, Marc Brasnic.

Gegner ist der Regionalligarivale und Rekordchampion Alemannia Aachen. Der sechsfache Titelgewinner hatte bereits vor knapp zwei Wochen mit einem 2:0 (0:0)-Sieg beim Mittelrheinligisten Euskirchener TSC den Finaleinzug perfekt gemacht. Der Aachener Trainer Fust Kilic nannte das eine Riesensache für seinen Klub und kündigte an, mit offenem Visier spielen zu wollen. Das Endspiel findet am 21. Mai, 17 Uhr, im Bonner Sportpark Nord statt.

Viktoria Köln: Patzler, Backszat, Handle, Nottbeck (85. Kreyer), Lang, Holzweiler, Golley (118. Brasnic), Koronkiewicz, Saghiri (91. Müller), Lanius, Willers.

Fortuna Köln: Boss, Ernst, Keita-Ruel, Kegel (73. Kurt), Koljic (61. Bender), Bröker, Menz, Fritz, Dahmani, Brandenburger, Farrona Pulido (35. Theisen).

Tore: 1:0 Koronkiewicz (105.), 2:0 Müller (110.), 3:0 Handle (119.).

Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für Menz (31./Fortuna).

Zuschauer: 4386.

Text: Wolfram Kämpf

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