Verein(t) gegen Rassismus: Viktoria Köln mit klarer Kante

Verein(t) gegen Rassismus: Viktoria Köln mit klarer Kante

Viktoria Köln ist gemeinsam mit dem Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) einer von vier Pilotstandorten des vom BMI geförderten DFB-Projekts „Fußball Verein(t) Gegen Rassismus“. Die weiteren Standorte sind der 1. FC Saarbrücken, der FSV Zwickau und Eintracht Braunschweig jeweils in Zusammenarbeit mit ihren Landesverbänden.

Die erste große Veranstaltung in Köln im Rahmen des Projekts war ein Bildungsabend unseres NLZ im Ehrenfelder Kino Cinenova, über den wir hier berichtet hatten.

Begleitet von der DFB-Abteilung für Gesellschaftliche Verantwortung und Fanbelange sollen an den vier Projekt-Standorten noch intensivere Präventions- und Bildungsarbeit geleistet sowie ein qualifiziertes Beschwerdemanagement etabliert werden. Bis nach der Europameisterschaft 2024 sollen wirksame Netzwerke zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Fussball aufgebaut werden.

Das vom Bundesministerium des Inneren (BMI) unterstützte Projekt verknüpft Strahlkraft und Knowhow der Profi-Vereine mit Strukturen und Expertise der DFB-Landesverbände, die den Amateurfußball in seiner ganzen Breite erreichen. Zudem sollen die bereits bestehenden und qualifizierten Anlaufstellen für Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle der Landesverbände noch enger miteinander vernetzt und sichtbarer gemacht werden.

Beim Drittliga-Duell zwischen Viktoria Köln und dem 1. FC Saarbrücken im Sportpark Höhenberg werden sich beide Teams nochmals gemeinsam gegen jegliche Form von Rassismus positionieren. Dass es hierbei auch um einen aktuellen Fall aus dem Januar geht, ist einerseits bedauerlich, zeigt aber auch, warum es das Projekt braucht, und dass die Strukturen bereits greifen.

Unmittelbar vor Anpfiff der Partie am Freitag, den 20. Januar, wurde von Spielern beider Teams ein Banner hochhalten, dazu wurde im Sportpark Höhenberg folgende Durchsage verlesen:

„Viktoria Köln gemeinsam mit dem Fußball-Verband Mittelrhein und der 1. FC Saarbrücken gemeinsam mit dem Saarländischen Fußball-Verband sind zwei von vier Pilotstandorten des vom Bundesministerium des Inneren geförderten DFB-Projekts „Fußball Verein(t) Gegen Rassismus“. Bis nach der Europameisterschaft 2024 sollen im Rahmen des Projektes wirksame Netzwerke zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung im Fussball aufgebaut werden.

Ein bedauerlicher und nicht zu akzeptierender Fall von Rassismus im Umfeld unseres heutigen Gegners zeigt, dass die Strukturen und Mechanismen bereits greifen. So wurde Sammer Mozain, deutscher Trainer syrischer Abstammung der zweiten Mannschaft des 1. FC Saarbrücken, durch einen Journalisten im Kollegenkreis übelst rassistisch beleidigt. Der Fall wurde publik: Auf Druck des 1. FC Saarbrücken und seiner Fans hat sich die zuständige Zeitung inzwischen von diesem Journalisten distanziert und wird ihm keine Aufträge mehr erteilen.

Wir haben was gegen Rassismus. Du hoffentlich auch!“

 

"Haltung zeigen und handeln": Auftakt zum 19. Erinnerungstag

Rund um den 27. Januar, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, finden bundesweit seit 19 Jahren Aktionen statt. Sie werden von Amateur- und Profivereinen, von Ultras und Faninitiativen, von Fanprojekten, Schulen und Bildungseinrichtungen geplant und klug und kreativ umgesetzt. Sie erinnern damit an das unsagbare Leid, das jüdischen und nichtjüdischen Menschen und ihren Familien europaweit angetan wurde. Mit ihren Aktionen setzen die Mitspieler*innen im Rahmen des "Erinnerungstages im deutschen Fußball" die Aufforderung der Überlebenden aus den Konzentrationslagern um: Nie wieder Dachau! !Nie wieder Auschwitz! Nie wieder Krieg!

Die Initiative "!Nie Wieder" und der organisierte Fußball rufen Vereine und Fans dazu auf, sich aktiv am "Erinnerungstag im deutschen Fußball" einzubringen und so ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung in jeglicher Form zu setzen.

Den Auftakt bildet eine Abendveranstaltung, zu der das Netzwerk "!Nie Wieder" und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag, 24. Januar, ab 18 Uhr (live auf DFB-TV, auf den DFB-Campus) einladen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer und DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic zählen zu den Gästen. Moderieren werden Nationalmannschaftsprecherin Franziska Wülle und DFB-Referentin Breschkai Ferhad.

Ihr Verein möchte sich am !Nie wieder-Erinnerungstag beteiligen? Hier finden Sie verschiedene Materialien zum Download und zur freien Verwendung.

 

Mehr zum Thema:

Fußball Verein(t) gegen Rassismus! Informationen zum Projekt erhalten Sie hier.

Zur Unterseite "Gemeinsam Fußball" des FVM gelanden Sie hier. Dort finden Sie unter anderem den FVM-Standpunkt zu Gewalt, Diskriminierung und Extremismus im Fußballsport.

Alle Informationen zum "!Nie wieder - Erinnerungstag im deutschen Fußball 2023" und Materialien zur Unterstützung finden Sie hier.

 

Bildquelle: MakkiSport/Viktoria Köln, Textquelle: Viktoria Köln/FVM
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