"Neu im Amt": Rüstzeug für ehrenamtliche Mitarbeiter

"Neu im Amt": Rüstzeug für ehrenamtliche Mitarbeiter

Auf dem Verbandstag und den Kreistagen im FVM-Gebiet haben sich in diesem Jahr viele neue Mitarbeiter bereit erklärt, eine ehrenamtliche Aufgabe auf FVM- oder Kreisebene zu übernehmen. Der FVM lud die neuen Mitarbeiter Ende August zu einem ersten Treffen ein und bereitete sie mit einer ersten Schulung auf die vielfältigen Aufgaben in den Kreis- und Verbandsgremien vor.

„Schön, dass Sie ein Amt im Amateurfußball  übernommen haben. Sie sind nun einer von Millionen Ehrenamtlichen, die den organisierten Vereinssport in Deutschland erst möglich machen“ – so begrüßt der Deutsche Fußball-Bund auf seiner Homepage seine vielen, vielen ehrenamtlich Tätigen.

Eben jene, die das Rückgrat der deutschen Sportart Nummer eins bilden und ohne die die großen Triumphe der Nationalmannschaft, wie der Weltmeistertitel 2014 in Rio, erst gar nicht möglich wären.

Wie wichtig motivierte ehrenamtliche Helfer sind, das hat der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) früh begriffen und vor drei Jahren ein Pilotprojekt für seine Ehrenamtlichen gestartet.

Unter dem Motto „Neu im Amt“ veranstaltet der FVM als bislang einziger Landesverband eine Schulung für neue Mitarbeiter in den Verbands- und Kreisgremien. Als die Veranstaltung nach den Verbands- und Kreistagen im Jahr 2013 zum ersten Mal stattfand, waren über 40 Teilnehmer dabei. „Das Feedback war sehr positiv, was uns dazu ermutigt hat, diese Schulung auch nach den diesjährigen Wahlen wieder anzubieten“, erklärt Claus Adelmann. Der FVM-Referent für Fußball- und Vereinsentwicklung ist am Mittelrhein für all das zuständig, was auch nur ansatzweise mit den Themen Ausbildung und Qualifizierung zu tun hat. „Wir geben den Leuten Tipps für ihre Arbeit an die Hand, klären über Zusammenhänge auf und stellen das große Ganze vor“, sagt Adelmann, der bewusst in einen Dialog mit den Teilnehmern tritt und Diskussionen anschiebt. Die Themen, über die diskutiert wird, betreffen die allgemeinen Strukturen, den DFB-Masterplan sowie die wichtigen Bereiche Mitarbeitergewinnung und -entwicklung.

„Das sind Themen, die jeden im Kreis oder Verband Tätigen direkt betreffen“, weiß Adelmann, der an diesem Tag Unterstützung von Moritz Fölger erhält. Der A-Lizenzinhaber ist im FVM als Koordinator federführend für die Umsetzung des DFB-Masterplans verantwortlich, den er den neuen Amtsinhabern detailliert vorstellt: „Der Masterplan ist ein Meilenstein im deutschen Amateurfußball. Ziel ist es, allen Vereinen die Arbeit so leicht zu machen, wie nur irgend möglich.“

Auch die Schulung „Neu im Amt" ist Teil des Masterplans, allerdings nicht des vom DFB herausgegebenen, sondern des FVM-Masterplans. Der Verband hat anhand der Bedürfnisse seiner Vereine und Kreise zusätzliche Punkte in den allgemeinen Plan aufgenommen und will dies auch in der zweiten Masterplanphase von 2017 bis 2019 aufrecht erhalten. Auf Grundlage von 95 Vereinsdialogen im FVM-Gebiet hat der Verband ermitteln können, dass viele Vereine die Angebote ihres Verbandes gar nicht kennen und der Kreis noch immer der wichtigste Ansprechpartner für alle Belange ist. „Darum ist es auch so wichtig, unsere hier Ehrenamtlichen entsprechend zu schulen. Sie sollen sich sicher fühlen, die richtigen Kontaktpersonen im Verband und den anderen Kreisen kennen und ein kompetenter Ansprechpartner sein“, erklärt Adelmann.

Als kompetente Ansprechpartner dürfen sich nach dem Schulungstag in Köln auch alle Beteiligten fühlen, seien es die jungen Vertreter der Schiedsrichtergilde oder die erfahrenen Mitstreiter wie Ayhan Olcay, der als Ausbildungskoordinator im Fußballkreis Rhein-Erft tätig ist. „Ich bin hier um Leute kennenzulernen und mir ein grundlegendes Wissen anzueignen, wie man beispielsweise neue Trainer gewinnen und dann qualifizieren kann.“ Enttäuscht zeigt sich der Ehrenamtler allerdings über die ausbaufähige Teilnehmerzahl. „Ich hätte gerne auch mehr Kollegen aus meinem Kreis hier gesehen und werde das Thema in der nächsten Vorstandssitzung sicherlich ansprechen. Manchmal habe ich den Eindruck, einige wollen nur ein Amt bekleiden, ansonsten aber nichts dafür tun.“ Auf die 20 Teilnehmer des diesjährigen Seminars „Neu im Amt“ trifft dieser Vorwurf natürlich nicht zu. Sie alle kehren gut vorbereitet und mit viel Wissen im Gepäck zurück in ihre neun Fußballkreise im FVM-Gebiet. (Stefan Kühlborn)

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