FVM-Kindertrainer Zertifikat: 66 neue Kindertrainer*innen qualifiziert

FVM-Kindertrainer Zertifikat: 66 neue Kindertrainer*innen qualifiziert

FVM qualifiziert 66 neue Kindertrainer*innen mit Unterstützung der Stiftung der Nationalmannschaft

Ein kindgerechtes und abwechslungsreiches Training, bei dem der Spaß am Fußball im Vordergrund steht – dies sind einige der zentralen Elemente des Kinderfußballs. Beim Sonderlehrgang des FVM-Kindertrainer Zertifikats mit Präsenztagen in der BayArena in Leverkusen wurden Trainer*innen geschult und konnten am Ende des Lehrgangs neben wertvollen Hinweisen für ihr Training im Verein auch ihr persönliches Kindertrainer Zertifikat mit nach Hause nehmen.

Zum Hintergrund: Die neuen Spielformen im Kinderfußball ermöglichen den Kindern viele Ballkontakte und individuelle Erfolgserlebnisse. Dies wird gerade durch die kleineren Mannschaftsgrößen auf kleineren Spielfeldern erreicht. Darüber hinaus erhalten die Kinder durch die permanente Rotation deutlich mehr Spielzeit und damit deutlich mehr Spielmöglichkeiten als im bisherigen Spielsystem. Bundesweit werden die neuen Spielformen ab der Saison 2024/25 verbindlich umgesetzt. Im FVM und den Kreisen erfolgt die Umstellung auf die altersgerechten Spielformen bereits seit mehreren Jahren.

Einen zentralen Baustein bildet hierbei das Kindertrainer Zertifikat, das in allen Fußballkreisen im Verbandsgebiet angeboten wird und bei dem die Trainer*innen die Inhalte sowie Umsetzungsmöglichkeiten der neuen Spielformen kennenlernen. Ziel des FVM: Bis Ende 2025 sollen alle Betreuer*innen mit dem FVM-Kindertrainer Zertifikat qualifiziert werden.

Dank der Unterstützung der Stiftung der Nationalmannschaft kamen im Oktober und November Trainer*innen aus dem gesamten Verbandsgebiet zu einem zentralen Sonderlehrgang in der BayArena zusammen.

„Das ist ein ganz besonderer Lehrgang, denn insgesamt konnten wir 66 Personen in der BayArena mit dem Zertifikat auszeichnen. Diesen Lehrgang haben wir mit der Stiftung der deutschen Nationalmannschaft umgesetzt, d.h. die Spieler der Nationalmannschaft haben Geld gespendet, um diese Maßnahmen bundesweit und in jedem Landesverband zu unterstützen“, erklärt Sandra Fritz, FVM-Referentin für Fußball- und Vereinsentwicklung.

Durch die Kooperation mit Bayer 04 Leverkusen fanden die beiden Lehrgangs-Präsenztage in ganz besonderen Räumlichkeiten statt – in verschiedenen Seminarräumen der BayArena in Leverkusen mit Blick auf den Innenraum des Stadions. Mitte Oktober wurden dort beim ersten Präsenztag in drei Kleingruppen die Inhalte in Theorie und Praxis vermittelt. Dabei wurden insbesondere die Ziele des Kinderfußballs in den Fokus gerückt sowie praktische Handlungsmöglichkeiten zur Förderung von Spaß im Kinderfußball vermittelt. Darüber hinaus stand der Umgang mit den neuen Wettbewerbsformaten, die Wertevermittlung sowie die Elternarbeit im Fokus. Nach diesem Tag ging es für die Teilnehmenden zurück in die Vereine, wo sie die erlernten Inhalte bereits anwenden und Erfahrungen sammeln konnten. Parallel begleitet wurden diese Phase mit Online-Schulungen.

Am letzten November-Wochenende kamen die Teilnehmer*innen schließlich zum zweiten Präsenztag erneut in der BayArena zusammen, an dessen Ende alle Teilnehmer*innen das FVM-Kindertrainer Zertifikat erfolgreich abschlossen. Diesmal stand das Kennenlernen des Spielkompetenzmodells, der Aufbau und die Durchführung einer kindgerechten Spielstunde sowie die Themen Haftungs- und Aufsichtspflicht auf dem Programm. Nicht nur für die Teilnehmer*innen, sondern auch für die Referent*innen war dieser Sonderlehrgang ein tolles Erlebnis. „Es war wirklich etwas Besonderes für unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wir hatten eine super motivierte Teilnehmergruppe, mit der es wirklich sehr viel Spaß gemacht hat zu arbeiten. Wir hatten einen sehr regen Austausch und auch draußen in der Praxisphase konnten wir uns gegenseitig viele Anregungen geben. Da war auf jeden Fall viel Input, den die Teilnehmenden schon nach dem ersten Präsenztag, aber auch heute mit in ihre Mannschaften nehmen können“, so Maike Klemmer, Referentin des FVM-Kindertrainer Zertifikats, die den Lehrgang gemeinsam mit Sinan Ataoglu, Dirk Budinger, Felix Eiting, Karl Slickers, Keanu Sevindik, und Jakob Wegener durchführte.

Aus dem Lehrgang nimmt Teilnehmer Waldemar Schef vom TuS Moitzfeld vor allem zwei Aspekte für seine Arbeit im Verein mit: „Auf der einen Seite sind das neue Trainingsformen und Trainingsinhalte. Auf der anderen Seite finde ich es sehr interessant, dass man viele Möglichkeiten hat, wie man Eltern in die Organisation und Planung des Vereinsleben einbindet.“ Auch Teilnehmer Alexander Gusser (VfR Flamersheim) sieht diesen Lehrgang als eine persönliche Bereicherung: „Ich bin sehr, sehr positiv überrascht. Vor allem bin ich fest davon überzeugt, dass das FVM-Kindertrainer Zertifikat eine super Entscheidung war. Man konnte sich sportlich daran beteiligen, sehr viel lernen und vor allem bringt es einen persönlich weiter.“

Der Lehrgang umfasst 20 Lerneinheiten und unterteilt sich in verschiedene Online- und Präsenzphasen. In den Onlinephasen gilt es, selbstorganisiert von zu Hause verbindliche Aufgaben zu erfüllen. Neben den Onlinephasen gibt es Präsenzphasen: Dann geht es raus auf den Fußballplatz, wo die Inhalte in der Praxis vermittelt und ausprobiert werden.

„Insbesondere die Anregungen für ein kindgerechtes Training kommen bei den Teilnehmenden gut an, weil es ihnen die Arbeit vor Ort erleichtert“, beschreibt Sandra Fritz das Feedback.

In der Regel finden die Lehrgänge dezentral in den Fußballkreisen statt. Gute Nachricht darüber hinaus: Auch im Jahr 2023 ist ein weiterer Sonderlehrgang mit der Unterstützung der Stiftung der Nationalmannschaft geplant. Ab 2023 ist das Kindertrainer Zertifikat übrigens zudem fester Bestandteil der Trainer*innen C-Lizenzausbildung im Profil Kinder. Jeder, der dieses Zertifikat bereits erhalten hat, kann sich dieses im vollen Umfang von 20 Lerneinheiten auf die C-Lizenz im Profil Kinder anrechnen lassen.

Am 30. November werden zwei neue Lehrgänge zum FVM-Kindertrainer Zertifikat im Kreis Euskirchen veröffentlicht. Anmeldungen sind ab dann über den FVM-Lehrgangsplan möglich.

 

Neue Spielformen im Kinderfußball: Auf einen Blick!

Bei den Bambinis (U6/U7) wird zunächst im Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei gespielt. Jede Mannschaft hat zwei Minitore auf die geschossen wird und die verteidigt werden müssen. Einen Torwart gibt es nicht. Ab der F-Jugend (U8/U9) kann neben dem Drei-gegen-Drei auch auf Fünf-gegen-Fünf umgestellt werden. Beim Fünf-gegen-Fünf kann entweder auf vier Minitore (jede Mannschaft zwei Tore) ohne Torwart gespielt werden oder mit vier Feldspielern und einem Torwart auf zwei Kleinfeldtore. In der E-Jugend (U10/U11) wird im Sieben-gegen-Sieben mit Kleinfeldtoren und Torhüter gespielt. Je nach Größe der Mannschaften auf dem Feld verändert sich die Spielfeldgröße sowie die Spielzeit.

Das Rotationsprinzip sieht feste Wechsel der Spieler*innen beider Mannschaften nach einem geschossenen Tor vor, sodass auch jedes Kind im Spiel eingesetzt wird.

Die neuen Spielformen sehen keine Meisterschaftsrunde vor, sondern Turniere für mehrere Mannschaften. Dies soll einerseits den Leistungsdruck minimieren. Andererseits soll der Fokus noch mehr auf die sportliche Entwicklung des Kindes gelenkt werden.

Zudem wird auf Schiedsrichter*innen verzichtet. Stattdessen sollen Trainer*innen als sogenannte Spielleiter*innen dienen, die bei Verletzungen, Streitigkeiten und der Rotation helfen sollen. Ziel ist es, dass die Kinder die Regeln wie in der FairPlayLiga selbstständig umsetzen und möglichst selbst Entscheidungen treffen.

Unabhängig von der Altersklasse ist es wichtig, Kindern ein gutes und vor allem altersgerechtes Training zu ermöglichen, bei dem die Begeisterung für Bewegung und das Fußballspielen gefördert wird.
 

Die wichtigsten Prinzipien des Kinderfußballs auf einen Blick:

  1. Der Spaß am Spiel und die Kinder stehen im Mittelpunkt.
  2. Erlebnis steht vor Ergebnis.
  3. Alle Kinder sind aktiv und gehören dazu - unabhängig von Talent und Entwicklungsstand.
  4. Kinder spielen selbstständig und sorgen für Fairplay.
  5. Jedes Kind hat Aktionen und Erfolgserlebnisse.
  6. Coaching und Reize von außen werden minimiert.
  7. Die Größe der Teams, der Tore und des Spielfelds wächst mit den Kindern.
  8. Jungen und Mädchen können noch einfacher gemeinsam spielen.

 

Mehr zum Thema:

Mehr Information zu den neuen Spielformen im Kinderfußball gibt es auf der FVM-Unterseite und beim DFB.

Weiterführende Informationen zum FVM-Kindertrainer Zertifikat finden Sie hier.

Ansprechperson zum FVM-Kindertrainer Zertifikat ist Sandra Fritz (Referentin für Fußball- und Vereinsentwicklung; E-Mail: sandra.fritz(at)fvm.de).

Alle aktuellen Termine zu den Lehrgängen sind im FVM-Lehrgangsplan zu finden. Am 30. November werden zwei neue Lehrgänge in Euskirchen veröffentlicht. Anmeldungen sind ab dann über den FVM-Lehrgangsplan möglich.

 

Fotoquelle: FVM/Lisa Cürten
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