FVM-Fair Play des Jahres: Sieger*innen im Freizeitpark ausgezeichnet

FVM-Fair Play des Jahres: Sieger*innen im Freizeitpark ausgezeichnet

Der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) hat im Rahmen einer Ehrungsveranstaltung in Brühl die Sieger*innen der „FVM-Fair Play des Jahres“-Aktion der Spielzeit 2023/24 ausgezeichnet. Die fünf beeindruckendsten „Fair Play des Montas“-Gesten werden traditionell feierlich als Jahressieger*innen prämiert.

FVM-Geschäftsführer Dirk Brennecke vertrat den FVM-Fair-Play-Beauftragten und Vorsitzenden des Verbandsspielausschusses Markus Müller, der die Ehrung krankheitsbedingt nicht selbst durchführen konnte, und verlieh die Pokale, Urkunden und Sachpreise im Phantasialand in Brühl an die Preisträger*innen. Die FVM-Fair Play des Jahres-Ehrung fand in ganz besonderem Ambiente im Rahmen der Dinnershow „Fantissima“ statt.

Maximilian Gaar, im FVM als Leiter Team Spielbetrieb auch für Fair Play verantwortlich, unterstrich die Wichtigkeit dieser Veranstaltung: „Sie alle sind absolute Vorbilder: Es ist beeindruckend, mit welcher Selbstverständlichkeit Sie während eines emotionalen Fußballspiels ohne zu zögern die Entscheidung zugunsten des Fair Plays und gegen den eigenen Vorteil bzw. den des eigenen Teams getroffen haben. Ich freue mich außerordentlich, dass wir Ihre Geschichten heute an prominenter Stelle erzählen können und hoffe auf viele Nachahmer*innen im FVM!“.

Die FVM-Fair Play-Sieger*innen der Saison 2023/24:

  • Platz 1: Nico Lieder (FV Wiehl, Kreis Berg)
  • Platz 2: Patrick Bruder (RSV Urbach, Kreis Köln)
  • Platz 3: Dirk Ruhrig (SV Breinig Breinigerberg, Kreis Aachen)
  • Platz 4: Frauen-Mannschaft VfL Sindorf (Kreis Rhein-Erft)
  • Platz 5: Luis von Birgelen (SG Geilenkirchen/Immendorf, Kreis Heinsberg)

 

Alle Preisträger*innen der Saison 2023/24 und ihre Fair Play-Gesten im Überblick:

5. Platz: Luis von Birgelen (SG Geilenkirchen/Immendorf, Kreis Heinsberg)

Den fünften Platz belegt Luis von Birgelen. Im C-Junioren-Kreispokalspiel des Kreises Heinsberg zwischen der SG Geilenkirchen/Immendorf und dem SV 09 Scherpenseel sorgte Luis von Birgelen von der SG Geilenkirchen/Immendorf für eine bemerkenswerte Fairplay-Geste: Trotz einer für die SG Geilenkirchen/Immendorf getroffenen Schiedsrichterentscheidung kam der Spieler Luis von Birgelen auf den Schiedsrichter zu und sagte diesem, dass er den Gegner in einem vorangegangenen Zweikampf klar getroffen habe und er auf Elfmeter für das gegnerische Team entscheiden müsse. Gesagt getan. Der Schiedsrichter korrigierte seine Entscheidung und zeigte auf den Punkt. Es gab einen Elfmeter für SV 09 Scherpenseel, welcher verwandelt wurde. Luis von Birgelen verlor mit seinem Team das Pokalspiel mit 2:4.

Luis von Birgelen hat trotz eines umkämpften Pokalspiels sein elfmeterwürdiges Foulspiel zugegeben, wissend, dass dies unter Umständen das Ausscheiden im Pokalwettbewerb bedeuten könnte. Luis von Birgelen hat damit eindrucksvoll bewiesen, dass Fair Play im Fußball auch über den persönlichen Vorteil gestellt werden kann.

 

4. Platz: Frauen-Mannschaft des VfL Sindorf (Kreis Rhein-Erft)

Die Frauen-Mannschaft des VfL Sindorf belegt den vierten Platz. Am Sonntag, den 3. Dezember 2023 spielte in der Frauen Kreisliga A des Fußballkreises Rhein-Erft der VfL Sindorf gegen den SV Kendenich. Die Gastmannschaft konnte wegen zu weniger einsatzfähiger Spielerinnen nur mit zehn Spielerinnen antreten. Solidarisch entschied sich die Heimmannschaft aus Sindorf ebenfalls nur mit 10 Spielerinnen anzutreten. Der Schiedsrichter wurde informiert und pfiff die Partie mit reduzierter Spielerinnenanzahl an.

Besonders fair ist diese Aktion im Sinne der Chancengleichheit. Die Frauen-Mannschaft vom VfL Sindorf verzichtete von Beginn an auf den vermeintlich eigenen Vorteil, das komplette Spiel in Überzahl bestreiten zu können.

 

3. Platz: Dirk Ruhrig (SV Breinig Breinigerberg, Kreis Aachen)

Platz drei konnte sich Dirk Ruhrig, Trainer des SV Breinig Breinigerberg, sichern. Dirk Ruhrig hatte mit seiner Mannschaft ein wichtiges Auswärtsspiel beim SV Rott. Aufgrund eines Notarzt-Einsatzes konnte die zweite Halbzeit der Partie nicht wie geplant angepfiffen werden, da der Vater eines Spielers der Heimmannschaft dringend medizinische Versorgung benötigte.

Dirk Ruhrig und seine Mannschaft stimmten dem Spielabbruch selbstlos zu und bewiesen damit, dass die Gesundheit eines Menschen wichtiger als ein Fußballspiel ist.

 

2. Platz: Patrick Bruder (RSV Urbach, Kreis Köln)

Zweitplatzierter ist Patrick Bruder vom RSV Urbach. Beim Spielstand von 4:2 für Borussia Kalk II gegen RSV Urbach entschied der Schiedsrichter kurz vor Spielende auf Strafstoß für die Kalker, welcher erfolgreich verwandelt wurde. Jedoch betraten Spieler von Borussia Kalk den Strafraum verfrüht vor dem Elfmeterschuss ihres Mitspielers. Zur Überraschung aller entschied der Schiedsrichter aufgrund dieses Vergehens auf indirekten Freistoß für RSV Urbach. Woraufhin beide Teams den Unparteiischen darauf hinwiesen, dass es bei einem solchen Regelverstoß – zu frühes Reinlaufen der torerzielenden Mannschaft bei gleichzeitigem Torerfolg – zu einer Wiederholung des Strafstoßes kommen muss. Der Schiedsrichter jedoch blieb bei seiner Einschätzung und revidierte die Entscheidung nicht. Daraufhin folgte ein besonderer Fair Play-Moment: Torhüter Patrick Bruder des abstiegsbedrohten RSV Urbach schoss einem Kalker Spieler im weiteren Spielverlauf den Ball mit Absicht in den Fuß, sodass dieser dann ebenfalls ein Tor erzielen konnte.

In der abstiegsbedrohten Lage des RSV Urbach zeigte Patrick Bruder ein vorbildliches Verhalten. Der Keeper sagte nach dem Spiel: "Ich hätte das auch beim Stande von Null zu Null gemacht". Patrick Buder kreierte mit dieser bemerkenswerten Geste einen großartigen Fair Play-Moment.

 

1. Platz: Nico Lieder (FV Wiehl, Kreis Berg)

FVM-Fair Play-Sieger der Saison 2023/24 ist Nico Lieder, Torhüter und Kapitän der U23 des FV Wiehl. In einem engen Duell in der Kreisliga B im Kreis Berg zwischen der U23 des FV Wiehl und dem BV Drabenderhöhe kam es in der 57. Spielminute beim Stand von 1:1 zu einer besonders fairen Geste. Die Gastmannschaft von Drabenderhöhe spielt nach einem Standard den Ball in den Wiehler Strafraum. Im Gewühl im Fünfmeterraum bringt ein Spieler von Drabenderhöhe den Ball Richtung Tor. Der Torwart der Heimmannschaft kann den Ball erst hinter der Torauslinie klären. Da der Schiedsrichter wahrgenommen hatte, dass der Ball nicht vollständig hinter der Linie war, ließ er das Spiel weiterlaufen. Im direkten Gegenzug erzielten die Wiehler das 2:1. Direkt nach der Torerzielung ging der Schiedsrichter zum Torwart vom FV Wiehl, Nico Lieder, der erläuterte, dass der Ball vor dem Konter vollständig hinter der Linie war und das Tor für den BV Drabenderhöhe zählen muss.

Statt sich über die Führung für sein eigenes Team zu freuen, sorgt Nico Lieder mit seinem besonders fairen und sportlichen Verhalten dafür, dass der Schiedsrichter seinen Fehler korrigieren, auf Tor für den Gast entscheiden und der BV Drabenderhöhe in diesem umkämpften Spiel in Führung gehen konnte. Eine besonders sportliche Geste des Kapitäns, vor allem bei ausgeglichenem Spielstand.

Nick Weschenbach, Mannschaftskollegen von Nico Lieder beim FV Wiehl, brachte es auf den Punkt, indem er sagte: „Ich bin stolz mit Nico einen Mitspieler im Team zu haben, der so im Sinne des Fair Plays agiert hat!“.

 

Fair Play des Monats: Faire Gesten weiterhin gesucht

Auch in der aktuellen Saison zeichnet der FVM wieder faires Verhalten aus: Faire Aktionen können von allen Personen per E-Mail an fairplay(at)fvm.de gemeldet werden.

 

Mehr zum Thema:

Eine Übersicht über alle Fair Play des Monats/Jahres-Sieger finden Sie hier.

Den Nachbericht zum FVM-Ehrenamtspreis 2023 lesen Sie hier.

 

Bildunterschrift:
Dirk Brennecke (l.) und Maximilian Gaar (r.) zusammen mit den Personen, die die „FVM-Fair Play des Jahres“-Auszeichnung entgegennahmen v.l.: Patrick Bruder (Zweitplatzierter), Rainer Bengel (Vertreter Drittplatzierter), Nick Weschenbach (Vertreter Erstplatzierter) sowie Tobias Flögel und Philipp Parson (Vertreter Fünftplatzierter). Fehlend: Frauen-Mannschaft vom VfL Sindorf.

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