Am Mittwochmorgen um 05:00 Uhr ging es für uns los. Schon vor dem Frühstück wurden wir an unserer Sportanlage abgeholt. Wir waren die ersten in dem schönen Reisebus. Zu uns gesellten sich während der Anfahrt die Inklusionsmannschaft von Germania Datteln und das Team von Union Bremen, die direkt am Weserstadion beheimatet sind. Um 14:30 Uhr erreichten wir den Uwe-Seeler-Sportpark und konnten uns direkt in schönen Doppelzimmern einrichten. Nach einer Einführung durch das DFB-Team mit Klaus Heise an der Spitze und dem Abendessen ging es schon das erste Mal auf den Sportplatz um dort in Viererteams aus den Vereinen ein Turnier zu spielen.
Am nächsten Tag folgte eine kurze Führung in die Stadt. Nachmittags wurde wieder gekickt. Diesmal wurden die Viererteams aus allen Vereinen zusammengelost, sodass sich immer wieder neue Teams bildeten und man so einen Gesamtsieger ermitteln konnte.
Der Freitag war dann der Teambuilding-Tag. Mit guten, aber einfach nachzumachenden Aktionen, wurde uns vermittelt, dass man manche Aufgaben besser oder sogar nur als Team lösen kann. Am frühen Abend haben wir dann eine „Trainingseinheit“ mit einem Nationalspieler unserer Blindenfußballnationalmannschaft erleben dürfen. Man spielt dabei natürlich ohne Augenlicht und muss versuchen den Ball, der spezielle Geräusche macht, im gegnerischen Tor unterzubringen. Da hat jeder gemerkt, was es bedeutet sich auf die anderen Sinne verlassen zu müssen und Vertrauen zu dem Guide zu haben, der einen von außen leitet.
Der Samstag war dann relativ relaxt. Wir spielten ein komplettes Spiel gegen die Mannschaft aus Bremen und siegten dort mit 6 zu 1, aber dies war eher unwichtig bei der Reise, denn wir hatten schon gelernt, dass Fußball mehr als ein 1 zu 0 ist.
Sonntags besuchten wir den nahe gelegenen Hochseilgarten. Dieser steht komplett im Freien, was die Höhe noch imposanter macht. Der höchste Mast lag bei 16 Metern. Die Spieler konnten sich in drei Disziplinen beweisen. Der „Pamper Pole“, bei dem die Schwierigkeit besteht sich nach 8 Metern klettern auch noch freihändig auf den Mast zu stellen. Die „Affenschaukel“ bei der man vom restlichen Team in die Höhe gezogen wird und dann einfach loslassen muss und in luftiger Höhe schaukelt. Und natürlich gab es auch einen „Parcour“ wie in jedem ordentlichen Hochseilgarten.
Zum Wochenstart verbrachten wir den Tag im Outdoor Camp. Den Weg dorthin mussten wir selbst mithilfe einer Karte finden und dann dort auch einige Aufgaben erledigen. Die gesamte Gruppe der drei Vereinsmannschaften wurde eingeteilt zum Stöcke schnitzen, Feuer machen, Feuerholz sammeln, Holz hacken, Gemüse schneiden und Stockbrotteig kneten, sodass jeder seinen Teil zu unserem Mittagessen beigetragen hat. Dies hat alles sehr gut funktioniert und wir sind tatsächlich alle satt geworden.
Am nächsten Tag stand dann wieder der Fußball im Mittelpunkt. Der Futsal Nationaltrainer Paul Schoman leitete zwei Trainingseinheiten. Der Ball ist dabei immer im Spiel und so einem anerkannten Experten fallen natürlich schon die kleinsten Dinge auf, die jeder einfach verbessern kann. Schwerpunkte waren die Ballbehandlung, 1 gegen 1 Duelle aufs Tor und abschließend durften die Jungs in Spielformen ihr Können zeigen.
Mittwochs durften die Teilnehmer dann einige Adrenalinschübe im Hansapark erleben. Diese Bahn hat viele schnelle Bahnen, aber auch etwas für ruhigere Gesellen. Außerdem sind die Preise im Park noch erschwinglich. Wer wirklich eine nervenaufreibende Achterbahnfahrt erleben will kann sich wie wir von „Nessie“ zu „Fluch von Novgorod“ bis zum „Schwur des Kärnan“ steigern, der einem wirklich den Atem rauben kann.
Am vorletzten Tag halfen die Spieler dem schleswig-holsteinischen Trainerausbilder noch bei der Prüfung zur B-Lizenz. Sie mussten sich den Aufgaben der Prüflinge stellen und machten ihre Sache dabei auch gut. Nachmittags wurde das Erlebte der vergangenen Tage dann noch einmal in der gesamten Gruppe besprochen und alle Teilnehmer bekamen ein tolles Geschenk des DFB. Freitags stand dann nur noch die Heimreise auf dem Programm.
Erlebnis- aber auch lehrreiche Tage lagen hinter uns und die Erfahrungen die wir gemacht haben werden uns in unserem weiteren sportlichen Werdegang aber gerade auch im normalen Umgang weiterhelfen. Zu Beginn waren es drei Mannschaften die nach Malente reisten, am Ende aber war es eine große Gruppe, bei der auch die Spieler mit Handicap, zu denen wir ja sonst keinerlei Kontakt haben, voll integriert waren. Durch diesen gewöhnlichen Umgang lernten wir vermeintlich Schwächeren zu helfen und sie als volle Mitglieder zu akzeptieren. Diese vergangenen Tage zeigten also tatsächlich allen, dass es beim Fußball wirklich heißt:
„Fußball ist mehr als ein 1 zu 0“.
Unser Dank geht besonders an Klaus Heise und sein Team, die uns wirklich zehn Tage mit vollem Programm versorgten, sodass niemals Langeweile aufkommen konnte. Für uns war es wirklich eine Riesensache wieder dabei sein zu dürfen. Durch die schnelle Reaktion von Oliver Zeppenfeld und Klaus Heise konnten wir also diese tolle Erfahrung in „Bad Malente“ mitmachen.