Die neue Rechts- und Verfahrensordnung (RuVO)

Die neue Rechts- und Verfahrensordnung (RuVO)
Einfacher, schneller, billiger = besser

Langwierige Verhandlungen vor der Verbands, Bezirks- oder Kreisspruchkammer, die sich mit zum Teil widersprüchlichen Darstellungen der Verfahrensbeteiligten auseinandersetzen und danach Recht sprechen muss: Das gibt es auch im Fußball-Verband Mittelrhein und in den neun Kreisen zuhauf.

Seit dem 1. Juli ist damit aber weitgehend Schluss: Dann gilt das komplett neue Sportgerichtsverfahren, das auf dem Verbandstag des Westdeutschen Fußballverbands (WDFV) im August 2016 in Duisburg verabschiedet wurde und in allen drei Landesverbänden des WDFV eingeführt wird – sowohl auf Verbands- als auch auf Kreisebene.

An Stelle der Spruchkammer rückt nun der Einzelrichter, der auf schriftlichem Weg ein Verfahren regelt und dann auch entscheidet. Der kann dazu aus zahlreichen Erkenntnisquellen schöpfen, schriftliche und mündliche Aussagen von Zeugen und Sachverständigen einholen. Urkunden und eigene Wahrnehmung inklusive Bewegtbildaufzeichnungen sind auch erlaubt – danach entscheidet er. „Dieses Verfahren ist wesentlich zügiger und billiger als das bisherige Spruchkammersystem“, erläutert  Dr. Björn Schiffbauer, der Vorsitzende des FVM-Ausschusses für Rechts- und Satzungsfragen, die Vorteile der Reform.

Dem Einzelrichter steht ein Zeitfenster von zwei Wochen für ein Verfahren zur Verfügung. „Der Einzelrichter ist für die Vereine kostenlos“, erklärt Schiffbauer. Anders sieht es aus, wenn Vereine eine mündliche Verhandlung nach Art der Spruchkammersitzung wünschen, auch das ist weiterhin möglich. Bei einer derartigen Verhandlung ist dann aber nicht mehr das komplette bisherige Spruchkammerteam dabei, sondern neben dem Vorsitzenden in der Regel nur noch zwei Beisitzer. „Eine mündliche Verhandlung kostet die Vereine auf alle Fälle aber auch Geld, sie ist gebührenpflichtig“, betont Schiffbauer.

Das neue System bedeutet sicherlich mehr Verantwortung für den Einzelnen – alle Mitglieder der bisherigen Spruchkammern können auch als Einzelrichter fungieren, aber vor allem eine Entlastung und Verkürzung von Abläufen gerade bei einfachen Verfahren.„Wir sind zuversichtlich, dass sich das neue System nach einer Phase der Eingewöhnung rasch einspielt. Und sollte es in Einzelpunkten haken oder sich wider Erwarten doch nicht bewähren, werden wir auf dem nächsten Verbandstag 2019 natürlich darüber sprechen“, so Schiffbauer, der diese große Reform der Sport- und Gerichtsbarkeit in drei Schlagworten zusammenfasst: „Vereinfachung des bisherigen Flickenteppichs, Modernisierung und besserer Service, da schneller und billiger.“

Alle ausführlichen Informationen zur neuen RuVo finden Sie hier.

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