DFB-Pokalfinale der Frauen: Ein Traumtag in Köln

DFB-Pokalfinale der Frauen: Ein Traumtag in Köln

Was war das für ein tolles Event! Bei bestem Wetter hat der FC Bayern München das DFB-Pokalfinale der Frauen im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion in Köln vor 45.156 Zuschauerinnen und Zuschauern gegen den SV Werder Bremen mit 4:2 gewonnen. Auch das Rahmenprogramm rund um das Endspiel, das zu großen Teilen der FVM organisiert hat, hat die Veranstaltung abgerundet.

Um 9 Uhr kennt die Vorfreude keine Grenzen mehr. Endlich starten die Mädchenturniere im Vorfeld des DFB-Pokalfinales der Frauen auf den Vorwiesen im Sportpark Müngersdorf. Ausgerichtet vom Fußball-Verband Mittelrhein. Auch für die jungen Fußballerinnen des FC Union Tornesch aus Schleswig Holstein. Paolina, 10 Jahre, trägt mit Stolz das blau-weiße Trikot des Vereins. Sie sagt: „Es macht riesigen Spaß, dabei zu sein. Das Turnier ist richtig cool. Aber ganz besonders freue ich mich später auf das Finale zwischen Werder und den Bayern. Morgen machen wir dann noch eine Stadtrallye in Köln.“

Der FC Union Tornesch ist einer von 100 Vereinen aus ganz Deutschland, der vor Ort war. In diesem Jahr fanden jeweils fünf D- bzw. C-Juniorinnen-Turniere statt. Dazu der NRW-Sportland-Cup, ein Turnier der Mädchenförderzentren im FVM-Gebiet (MFZ Mitte, Ost, West und zwei Teams aus dem Fußballverband Niederrhein). Fast 1200 Fußballerinnen waren dabei und hatten viel Spaß. Die Startplätze waren bereits anderthalb Stunden nach Beginn der Ausschreibung vergeben.

Mädchenturniere nach anderthalb Stunden ausgebucht

„Schweren Herzens mussten wir 70 Teams mitteilen, dass sie diesmal leider nicht dabei sein können“, sagt Sandra Fritz, Geschäftsführerin des FVM. „Wir haben unsere absolute Kapazitätsgrenze erreicht. Mehr geht unter den aktuellen Voraussetzungen einfach nicht. Es freut uns natürlich, dass so viele dabei sein wollen. Gleichzeitig tut es weh, nicht allen einen Startplatz ermöglichen zu können.“

Das DFB-Pokalfinale fand in diesem Jahr zum 15. Mal in Köln statt. Bei der Premiere 2010 waren nicht mehr als 20 Mannschaften bei den Mädchenturnieren am Start. Heute ist die Nachfrage so groß, dass sie die räumlichen Gegebenheiten rund um das Stadion überschreiten. „Die ganze Situation ist herausfordernd. Aber wir arbeiten hier an einer Lösung, um noch mehr Teams die Teilnahme zu ermöglichen“, betont Fritz. Das macht auch deshalb Sinn, weil erst kürzlich bekannt gegeben wurde, dass das DFB-Pokalfinale der Frauen mindestens bis 2030 in Köln bleiben wird.

Frauenfinale bis mindestens 2030 in Köln

„Dass das DFB-Pokalfinale der Frauen bis 2030 in Köln ausgetragen wird, ist eine großartige Nachricht für unseren Wettbewerb und alle Fans des Frauenfußballs", sagt Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb DFB GmbH & Co. KG: „Gemeinsam mit all unseren Partnern ist es uns gelungen, das DFB-Pokalfinale zu einer jährlichen Highlight-Veranstaltung im Fußballkalender zu entwickeln und Köln als wichtiges Saisonziel für Spielerinnen, Klubs und Fans zu etablieren." Vor allem die vergangenen Jahre vor ausverkauftem Haus hätten gezeigt, „was für ein Erfolgsmodell hinter diesem Konzept steht".

Auch Rudi Rheinstädtler, Vorsitzender des Verbandsjugendausschusses des FVM, war vor Ort. Rheinstädtler war bei der Übergabe des DFB-Pokals auf der Bühne, auf der zuvor noch im Rahmen des Familien- und Fanfestes die kölschen Bands „Pläsier", „Kempes Feinest" und „Klüngelköpp" gestanden hatten. Rheinstädtler erklärt: „Köln mit seiner Lebensfreude und seiner Liebe zum Fußball ist genau der richtige Standort für das DFB-Pokalfinale der Frauen. Wir als FVM sind stolz darauf, unseren Beitrag zu dieser tollen Veranstaltung leisten zu können. Das Mädchenturnier ist Inspiration und Motivation zugleich für die jungen Fußballerinnen. Aber ich bin auch der Meinung, dass wir gemeinsam mit der Stadt Köln überlegen müssen, wie wir es mehr Mannschaften ermöglichen können, dabei zu sein. Es ist nicht schön, dass wir in diesem Jahr 70 Teams eine Absage erteilen mussten. Trotzdem ist dieses Event natürlich insgesamt einfach großartig.“

Mehr als 120 Volunteers ehrenamtlich im Einsatz

All das wäre allerdings nicht ohne die riesige Unterstützung von mehr als 120 Volunteers möglich gewesen. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer sorgten dafür, dass alles organisiert und strukturiert ablief. Hier hatte der FVM ebenfalls die Organisation übernommen. Die Volunteers waren in unterschiedlichen Bereichen im und um das Stadion im Einsatz, außerdem haben sie auf dem Fanfest und bei Problemen und Fragen der Besucher*innen geholfen – und das ehrenamtlich.

Auch die Einlaufkinder für das große Finale wurden durch den FVM gestellt. Genauso wie die Rahmenprogrammkinder, die zum Beispiel die Banner und Fahnen auf den Rasen getragen haben, die vor der Begegnung, in der Halbzeit und nach dem Schlusspfiff dem Stadion einen würdigen Rahmen bereiteten. In diesem Jahr kamen die Rahmenprogrammkinder wieder aus dem FVM-Gebiet. Für viele von ihnen war dies eines der schönsten Erlebnisse ihres bisherigen Lebens.

Bayern-Frauen besiegen Werder mit 4:2

Den Höhepunkt des Tages bildete dann natürlich das Finale zwischen dem FC Bayern und dem SV Werder. Die 45.146 Zuschauerinnen und Zuschauer peitschten ihr Team immer wieder nach vorne. Die Bayern gingen früh durch Lea Schüller in Führung (6.). Nach einer halben Stunde erhöhte Carolin Simon auf 2:0. Wenige Augenblicke vor der Pause verkürzte Rieke Dickmann für Werder auf 1:2. Nach dem Wechsel dominierten wieder die Bayern. Lea Schüller brachte die Bayern mit einem Doppelpack mit 4:1 in Führung. Den Schlusspunkt Sekunden vor dem Abpfiff setzte Werders Larissa Mühlhaus mit einem traumhaften Freistoß.

„Dank unserer Fans war dieses Endspiel für uns ein gefühltes Heimspiel. Köln ist ein super Standort für dieses Finale. Aber ich denke, dass wir als Werder Bremen auch ein dankbarer Teilnehmer waren“, sagte Werder-Trainer Thomas Horsch. „Es waren unglaubliche viele Fans in Grün und Weiß da. Das erfüllt mich mit Stolz. Vielen Dank an alle, die dabei waren. Es war ein schöner Abschluss der Pokalsaison. Es war eine richtige geile Pokalreise. Leider haben wir kein Happy End hinbekommen. Wir haben gegen einen übermächtigen Gegner verloren. Mehr war für uns nicht drin.“

Und dann kam Münchens Coach Alexander Straus – mit FC-Bayern-Fischerhut auf dem Kopf und Weißbier in der Hand – um das Geschehene aus seiner Sicht einzuordnen. „Ich bin unglaublich stolz auf die Mädels. Es ist großartig, was sie in den vergangenen Wochen und Monaten geleistet haben. Es war eine spannende Reise, jetzt sind wir fast am Ende angekommen. Es war gut, oder?“, fragte der 49-Jährige. Danach sagte er noch: „Jetzt bin ich müde, unglaublich müde.“ An Schlaf war dennoch noch lange nicht zu denken. Die lange Partynacht hatte noch gar nicht begonnen.

Die Siegerinnenteams bei den Mädchenturnieren im Überblick:

D-Juniorinnen: TuS Weitefeld/Langenbach, Berolina Mitte, SC Köln-Brück, Wacker Mecklenbeck, DJK TUSA Düsseldorf

C-Juniorinnen: FC Schalke 04 (Team Weiß), FC Rheinsüd Köln, Hastener TV, MSG Trier/Obermosel, FC Schalke 04 (Team Blau)

Sportland NRW-Cup: Fußball-Verband Niederrhein

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