Das DFB-Klimabilanztool ist ein kostenloses, digitales Tool, mit dem Fußballvereine ihre eigene Klimabilanz ermitteln können. An diesem Tool haben in der Pilotphase zehn Amateurvereine aus Deutschland mitgearbeitet. Aus dem Verbandsgebiet des FVM hat der SV Scherpenseel-Grotenrath teilgenommen. Der 1. Vorsitzende des SV Scherpenseel-Grothenrath Carsten Kornetka gibt einen Einblick in das Arbeiten mit dem Werkzeug, die Vorarbeiten und Konsequenzen für seinen Verein.
Wie ist ihr Verein dazu gekommen, an der Entwicklung des DFB-Klimatools teilzunehmen?
Kornetka: Wir haben über das Internet von der Aktion erfahren und waren als Vorstand sofort Feuer und Flamme, an dem DFB-Klimabilanztool mitzuarbeiten.
Hat der SV Scherpenseel bereits vor der Nutzung und der Mitarbeit bei der Entwicklung des Klimatools etwas für die ökologische Nachhaltigkeit gemacht?
Kornetka: Grundsätzlich waren wir bisher so aufgestellt, wie viele andere Vereine auch. Die Spieler*innen haben teilweise bei Auswärtsspielen Fahrgemeinschaften gebildet. Ein Besonderheit gibt es bei uns dennoch: Wir haben eine Fahrrad-Gruppe, die regelmäßig bei Wind und Wetter zu den Auswärtsspielen unserer ersten Mannschaft fährt.
Wie war die Mitarbeit am DFB-Klimatool?
Kornetka: Wir hatten uns bis dato kaum mit dem Thema ökologische Nachhaltigkeit befasst. Dankenswerterweise hat sich unser Jugendleiter Marco Gottwald bereiterklärt, sich des Themas anzunehmen. In diesem Zuge hat er sich intensiv mit den unterschiedlichen Fragestellungen des Tools auseinandergesetzt. Dabei hat er viele Informationen direkt bei den Teams über WhatsApp eingeholt. Die Verarbeitung erfolgte dann teilweise mit zwei Personen und im weiteren Verlauf wurden die Eintragungen vorgenommen. Dies war für uns der Startschuss, sich mit dem Thema Klimaschutz näher zu befassen.
Bei welchen Fragen hatte Ihr Verein die meisten Probleme hinsichtlich der Datenerhebung? Wie sind Sie damit umgegangen?
Kornetka: Der Aufwand hierfür ist nicht zu unterschätzen. Es werden viele Personen benötigt, um verlässliche Angaben zu erhalten. Die größte Herausforderung war für uns als Verein die Mitgliederbefragung. Wir hatten nur die Möglichkeit, über WhatsApp-Gruppen mit den Vereinsmitgliedern Kontakt aufzunehmen. Dies war insbesondere notwendig, um die wichtige Frage der Wege und Transportmittel zum Training und zum Spiel zu ermitteln. Einige Angaben mussten wir allerdings auch schätzen.
Welche Erkenntnis haben Sie als Verein aus der Mitarbeit gezogen?
Kornetka: Wir haben durch die Mitarbeit an der Entwicklung des DFB-Klimabilanztools und der Nutzung nun ein neues Gefühl für den Klimaschutz und sehen diesen auch als Teil unserer Aufgabe als Verein an. Außerdem haben wir mit dem CO2-Verbrauch nun eine Grundlage, auf der wir aufsetzen und an der wir arbeiten können.
Sind aus der Mitarbeit Maßnahmen für den SV Scherpenseel entstanden? Wie ist deren Status? Welche Maßnahmen stehen demnächst an?
Kornetka: Wir haben in den WhatsApp-Gruppen der einzelnen Mannschaften zur Bildung von Fahrgemeinschaften zum Training und zu den Spielen aufgerufen. Ganz aktuell und sicher mit noch größerer Wirkung haben wir im Rahmen des UEFA Klimafonds die Umrüstung unserer Flutlichtanlage auf LED beantragt.
Würden Sie den Vereinen die Nutzung empfehlen und haben Sie Verbesserungsvorschläge für das Tool?
Kornetka: Das Tool fordert von einem Verein sehr viel Input. Wenn man sich aber näher damit befasst wird klar, dass man sich im Team damit auseinandersetzen muss. Hierdurch wird es dann einfacher und übersichtlicher.
Gibt es etwas, was Ihrem Verein besonders an dem Tool gefällt?
Kornetka: Mit und in dem Tool haben wir nun alle wichtigen Daten in Bezug auf den Klimaschutz in einer Datei zusammen. Insbesondere auch Daten, um die wir uns vorher kaum Gedanken gemacht haben. Dies ist der große Vorteil und das Signal. Wir hoffen, künftig von dem Tool begleitet, geleitet und erinnert zu werden, um Veränderungen herbeizuführen und Prioritäten zu setzen.
Weitere Informationen zur ökologischen Nachhaltigkeit im FVM finden Sie hier.