Kreis Aachen

DFB-Ehrenamtssieger der Kreise 2016 - Mit Leidenschaft für den Fußball

DFB-Ehrenamtssieger der Kreise 2016 - Mit Leidenschaft für den Fußball

Im Rahmen der DFB-Aktion Ehrenamt werden jährlich – stellvertretend für alle ehrenamtlich engagierten Personen – deutschlandweit in jedem Fußballkreis Menschen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um den Vereinssport und die Menschen im Fußball verdient machen. EINSZUEINS stellt Ihnen die DFB-Ehrenamtssieger des Jahres 2016 aus den Fußballkreisen des Fußball-Verbandes Mittelrhein und ihr unermüdliches Engagement vor.

KÖLN: Denise Braun (SV Gremberg-Humboldt)

Seit September 2012 ist Denise Braun ist aktive Spielerin beim SV Gremberg-Humboldt – und engagiert sich seither auch in der Jugendarbeit des Vereins: zunächst als Co-Trainerin im Projekt „Mädchen mittendrin“, einem Fußballangebot für Mädchen mit Migrationshintergrund an mehreren benachbarten Grundschulen. Seit Beginn des Schuljahres 2014/15 betreut Denise zudem alleinverantwortlich bis zu drei Schulfußball- AGs im Rahmen des Projektes als Übungsleiterin. Gleichzeitig übernahm sie im Verein als Trainerin die jüngste Juniorinnen-Mannschaft und konnte dadurch mehrere Mädchen aus den Schul-AGs für den Vereinsspielbetrieb gewinnen. Auch durch zwei Kreuzbandrisse, die ihre eigene sportliche Laufbahn vorerst beendeten, ließ sie sich nicht von ihrem Engagement als Trainerin bremsen. Im Jahr 2015 erwarb sie die C-Lizenz und übernahm zur Spielzeit 2016/17 als Trainerin die C-Juniorinnen des Vereins. Die Zusammenarbeit mit den Grundschulen setzt sie aber bis heute fort. Zur Organisation der Jugendarbeit hat sich ein fünfköpfiges Gremium um den Vereinsvorsitzenden gebildet, in dem Denise Braun den Mädchenfußball koordiniert. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Jugendhilfe hat sie nun eine Ausbildung zur Erzieherin begonnen. Mit ihrem vielfältigen sportlichen und außersportlichen Engagement ist Denise Braun nicht nur für ihre „Mädchen“ in Schule und Verein ein großes Vorbild, sondern auch in ihrem Verein eine hochgeschätzte Persönlichkeit. (Heinz Osten)

BONN: Herbert Heister (Blau-Weiß Oedekoven)

Über viele Jahre in unterschiedlichen Funktionen und mit verschiedenen Aktivitäten hat sich Herbert Heister, langjähriger Vorsitzender von Blau-Weiß Oedekoven, in besonderer Weise in seinem Verein verdient gemacht. Als Sohn des ebenfalls langjährigen Vereinsvorsitzenden Josef Heister war er bereits seit frühester Kindheit in den Verein und das Vereinsleben integriert. Seit 1968 bei den Blau- Weißen, durchlief er alle Jugendmannschaften und wechselte schließlich in den Seniorenbereich, wo er als treffsicherer Stürmer ebenso wie als sicherer Torwart zu glänzen wusste. Schon damals übernahm er immer Aufgaben innerhalb des Vereins, da war es nur eine logische Konsequenz, dass er auch „offiziell“ ehrenamtlich tätig wurde: zunächst ab 1997 als Jugendtrainer, bevor er 2004 das Amt des 1. Vorsitzenden übernahm – mit Erfolg: Die Mitgliederzahl stieg unter seiner Führung auf aktuell mehr als 600 an. Seitdem er zusätzlich auch die Funktion des Jugendleiters inne hat, steigt auch die Mitgliederzahl im Jugendbereich stetig. Unter seiner Verantwortung bauten die Oedekovener zudem einen Kunstrasenplatz und modernisierten per An- bzw. Umbau ihr Sportler- und Vereinsheim nebst Außenanlagen – ein finanzieller Kraftakt, der mit Umsicht und großem Arbeitseinsatz gemeistert wurde. Die Jubiläums- Aktivitäten zum 90-jährigen Vereinsbestehen 2016 runden das herausragende Engagement von Herbert Heister ab. (Uwe Scheifgen)

SIEG: Jürgen Panfil (SV Allner-Bödingen)

Der SV Allner-Bödingen ist für Jürgen Panfil eine Herzensangelegenheit. 1976 trat der Ehrenamtssieger des Fußballkreises Sieg in den Vorgängerverein SV Bödingen ein. Schnell engagierte er sich und wurde schon zwei Jahre später 2. Geschäftsführer. Danach war der 78-Jährige von 1984 bis 2008 als 1. und 2. Vorsitzender im Einsatz. Maßgeblichen Anteil hatte er 1998 an der Fusion zwischen dem SV Bödingen und dem SV Allner. In der Saison 2004/05 fungierte er als Planer und Bauleiter des neuen Vereinsheims in Lauthausen. In den Jahren 2015/16 war er an der Kernsanierung des Sportheims in Allner beteiligt. Selbst gespielt hat der gebürtige Berliner in der Jugend in Bottrop und später bei den Alten Herren in Bödingen. Zudem war er als Badminton- Spieler unterwegs und sein großes Hobby ist überdies das Kegeln. Mit seinem Verein „Jood Jonge“ wurde er bereits achtmal Hennefer Stadtmeister. Jürgen Panfil ist Rentner und war beruflich als Bauingenieur tätig. Er ist verheiratet und wohnt in Hennef-Weldergoven. Neben zwei Töchtern hat er vier Enkelkinder im Alter von 21 bis 24 Jahren. (que)

BERG: Rainer Kilian (SG Agathaberg)

Seit 1973 ist Rainer Kilian Mitglied der SG (früher DJK) Agathaberg und seit 1998 der 1. Vorsitzende des Vereins. Laut Statistik hat sich die Zahl der Vereinsmitglieder von 280 bei seinem Amtsantritt auf mittlerweile 614 entwickelt. Nach den „großen“ Projekten, Sanierung der Turnhalle mit dem vom Verein durchgeführten Anbau neuer Umkleidekabinen (2003) sowie des Umbaus des Sportplatzes (2012) zu einer modernen Kunstrasenanlage, hat sein Engagement für den Verein nie nachgelassen. In den letzten drei Jahren sind unter seiner Federführung ein Verkaufsstand und Materialräume hinter der Turnhalle errichtet, neue Sportangebote wie Mutter/ Kind-Turnen oder Wirbelsäulengymnastik geschaffen sowie eine Initiative unter dem Motto „Die SG Agathaberg ist sportlich, fair und offen. Wir dulden keine Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit!“ ins Leben gerufen worden, die weit über den Fußball hinaus ein echtes Statement für Toleranz und faires Miteinander ist. Ebenfalls beeindruckend ist, dass im Verein seit zwei Jahren drei Seniorenmannschaften, eine Damenmannschaft und zehn Jugendmannschaften am Spielbetrieb teilnehmen. Selbst in eindrucksvoller Weise ehrenamtlich engagiert, liegt ihm das Thema Ehrenamt insgesamt sehr am Herzen, so dass er verdiente Vereinsmitglieder würdigt und sie mit Ehrennadeln des Fußball-Verbandes Mittelrhein ausgezeichnet. (hp)

EUSKIRCHEN: Alois Görgen (SC Germania Erftstadt-Lechenich)

Mehr Zeit im heimischen Hennes- Weisweiler-Sportpark als im eigenen Wohnzimmer verbringt Alois Görgen vom SC Germania Erftstadt-Lechenich. Der 56-Jährige, der im Gemünder Kurparkrestaurant mit dem DFB-Ehrenamtspreis ausgezeichnet wurde, bedankte sich nicht umsonst als erstes bei seiner Ehefrau Birgit: „Ohne sie würde es nicht funktionieren.“ Der Familienvater ist seit über 18 Monaten Trainer, Betreuer, Fahrer und die wichtigste Bezugsperson für Flüchtlinge aus mittlerweile 17 Nationen, die als viertes Seniorenteam des SC Germania bereits in der zweiten Saison am Spielbetrieb des Kreises teilnehmen. Bis dahin war es allerdings ein langer Weg: „Am Anfang habe ich 15 bis 20 Erwachsene auf einem Platz gesehen, die versucht haben, irgendwie Fußball zu spielen.“ Das zunächst noch auf recht wackligen Beinen stehende Projekt ist zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden. In der Kreisliga belegt die „Multi- Kulti-Truppe“, in der alleine die Kommunikation („teils auf Englisch, vor allem aber mit Händen und Füßen“) eine riesige Herausforderung darstellt, Rang drei und auch das Fernsehen ist auf die Erftstädter aufmerksam geworden. Im April zeigt der WDR einen Film über die Flüchtlinge, von denen einige eine lange Leidenszeit hinter sich haben und immer noch mit den Folgen zu kämpfen haben. Umso höher ist der Einsatz ihres Trainers zu bewerten, der dazu beiträgt, die Sorgen zumindest für einige Stunden in der Woche in den Hintergrund zu drängen. (mbr)

RHEIN-ERFT: Frank Schneider (SpVg Balkhausen-Brüggen-Türnich)

Im Kerpener Stadtteil Balkhausen gibt es wohl kaum jemanden, der Frank Schneider nicht kennt. „Ich bin ein Balkhausener Junge, hier geboren und werde auch immer hier bleiben“, sagt der 55-Jährige. Seit er im Alter von zehn Jahren dem SC Balkhausen-Türnich beigetreten ist, ist Schneider den lokalen Fußballvereinen verbunden. Das war neben dem SC auch der VfB Brüggen, für den Schneider in der B-Jugend kickte. Als sich beide Vereine dann zur Spielvereinigung Balkhausen-Brüggen-Türnich zusammenschlossen, war der Sachbearbeiter eines Energieunternehmens natürlich auch mit von der Partie. Spieler in Jugend und Senioren, Trainer, Betreuer, Jugendleiter, 2. Vorsitzender und Schiedsrichter – Frank Schneider kann in seiner sportlichen Vita auf einige Stationen zurückblicken. Seiner Tochter und vielen weiteren Kindern brachte er als Bambini- Coach die Grundlagen des Spiels bei und begleitete die Mannschaft bis zur A-Jugend. Seit drei Jahren konzentriert er sich nun gänzlich auf die Jüngsten. „Mir bedeutet es viel, den Kindern den Spaß am Sport zu vermitteln. Zudem kann man positiven Einfluss auf ihre persönliche Entwicklung nehmen“, so Schneider. Obendrein ist der Ehrenamtler auch weiterhin als Schiedsrichter aktiv. „Manchmal muss man ein dickes Fell haben. Aber es macht einfach großen Spaß“. So viel Spaß, dass Frank Schneider seiner Spielvereinigung noch erhalten bleiben will, „so lange ich mich bewegen kann.“ (sk)

AACHEN: Werner Kreitz (FC 13 Roetgen)

Seit stolzen 60 Jahren ist Werner Kreitz ehrenamtlich beim FC 13 Roetgen aktiv. 1984 gründete Kreitz zusammen mit Rolf Moosmayer die erste Bambinimannschaft im Altkreis Monschau. Aber allein das Engagement der letzten drei Jahre ist herausragend und soll hier beispielhaft für sein gesamtes Engagement angeführt werden: So organisierte er mit tatkräftiger Unterstützung die Erneuerung der Kunstrasenspielfläche in Roetgen. Zudem wurde unter seiner Führung 2014 der neue Gemeindesportbund gegründet. Er war somit war maßgeblich daran beteiligt, dass die Vereine seiner Gemeinde weiter förderungswürdig blieben. Seit 2015 kümmert er sich zudem um Migranten und Flüchtlinge und erleichterte ihnen so den Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt – mit der erfreulichen Entwicklung, dass einige von ihnen im FC 13 Roetgen auch eine fußballerische Heimat gefunden haben. Ein würdiger Preisträger also, dessen Ehrung auch den Ehrenvorsitzenden des Fußballkreises Aachen, Norbert Billig, besonders freute, sind die beiden doch langjährige Weggefährten. (Gregor Müller)

DÜREN: Ralf Gottaut (SC Stetternich 08)

Sein Verein sagt über ihn: „Er ist unverzichtbar für uns.“ Kein Wunder: Seit über 43 Jahren ist Ralf Gottaut Mitglied beim SC Stetternich 08. In dieser Zeit hat er nahezu alle Stationen im Verein durchlaufen und fast jedes Amt bereits inne gehabt. Zunächst als Spieler, engagierte sich der 50-Jährige seit 1980 bis heute als Jugendtrainer und -betreuer in mehreren Mannschaften. Darüber hinaus war Ralf Gottaut fünf Jahre lang Schiedsrichter, von 1986 bis 1990 stellvertretender Abteilungsleiter Fußball, von 1992 bis 1995 Abteilungsleiter Fußball, zehn Jahre lang Schatzmeister, seit 1996 übernimmt er zudem die Aufgaben des Zeugwarts. Seit 2007 ist Ralf Gottaut 1. Vorsitzender seines Vereins und organisiert auch die jährlichen Hallenturniere seines SC – und das so gut, dass der Fußballkreis Düren bei den Hallenmeisterschaften der Frauen immer wieder mit dem Sportclub kooperiert. Doch damit nicht genug: Ralf Gottaut war und ist an allen Baumaßnahmen auf dem Sportplatzgelände maßgeblich beteiligt. „Sein Einsatz geht weit über das normale Maß hinaus“, lobt auch der Dürener Kreisvorsitzende Manfred Schultze den Ehrenamtspreisträger, der auch in seiner Lebensgefährtin, die ebenfalls beim SC engagiert ist, eine große Unterstützung weiß. (dol)

HEINSBERG: Jürgen Schürmann (Victoria Schalbruch)

Jürgen Schürmann engagiert sich beim Victoria Schalbruch, der alles andere als leichte Zeiten hinter sich hat, eher am Boden lag. Vor Jahren bündelte Schürmann alle Kräfte, scharte einige echte Victorianer um sich und begann mit ihnen gemeinsam, die Sportplatzanlage im Ort wieder herzurichten. Bis dahin hatte der Fußballsport geruht, die erste Mannschaft war vor mehr als einem Jahrzehnt aus dem Spielbetrieb genommen worden – Jugendarbeit gab es auch nicht. Jürgen Schürmann gab die Idealzündung: Zunächst wurde ein Ortsturnier ausgetragen, die Jugend kickte wieder auf dem Victoria- Sportplatz. Schürmann machte zudem kräftig Werbung im Kindergarten und der Selfkantschule und organisierte so genannte Kinderspieltage auf dem Sportplatz. Das Fußballabzeichen wurde fast 300 Mal verliehen. Das ehrenamtliche Engagement sollte sich auszahlen: Die erste Jugendmannschaften wurden gebildet, wobei die Mädchen einen ganz großen Anteil haben – der Mädchenfußball boomt im Selfkantland. Drei eigene Juniorenmannschaften und zwei Mädchenmannschaften – die Victoria erwachte aus ihren Dornröschenschlaf! „Ich habe doch gar nichts Weltbewegendes gemacht“, sagte Schürmann, als er für dieses großartige Engagement beim Jahresabschlussabend des Fußballkreises zum Ehrenamtspreisträger ernannt wurde. Sein Dank ging auch an all die vielen Mithelfer – ein echter Teamplayer eben. Nächste Etappe: Für die Spielzeit 2017/18 ist eine Seniorenmannschaft geplant. (he)

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