Bitburger-Pokal: S.C. Fortuna Köln bittet Alemannia Aachen zum Halbfinal-Duell

Bitburger-Pokal: S.C. Fortuna Köln bittet Alemannia Aachen zum Halbfinal-Duell

Spielstätte und Termin sind schon lange fix und seit dem ersten Halbfinale vor wenigen Tagen ist es auch der Gegner. Damit hat das Ziel jegliche Unschärfe verloren. Doch ein Schritt fehlt dem S.C. Fortuna Köln und Alemannia Aachen noch bis zum Finale im Bitburger-Pokal am Samstag, 24. Mai, im Sportpark Höhenberg gegen den Drittligisten FC Viktoria Köln. Vor ihrem Aufeinandertreffen im zweiten Semifinale am Mittwoch, 16. April, 19 Uhr, im Kölner Südstadion (Vorgebirgsstraße) bekunden die Protagonisten in den Reihen des Kölner Regionalligisten und des Drittligisten aus Aachen gegenseitigen Respekt. „Uns erwartet ein heißer Fight“, ist Alemannia-Coach Heiner Backhaus überzeugt. „Die Fortuna hat eine gute Mannschaft, spielt zu Hause und wird ihren Fokus auf den Bitburger-Pokal richten“, sagt er. Sein Team müsse derweil angesichts englischer Wochen mit den Kräften haushalten. Denn trotz des jüngsten 2:1 gegen den SV Sandhausen sei das Thema Abstiegskampf noch längst nicht erledigt.

Schon nach der Ziehung der Pokal-Paarung hatte der 43-Jährige von einem attraktiven Los und einer hohen Hürde gesprochen. An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert. Mit Linksverteidiger Robin Afamefuna und Mittelfeldspieler Stipe Batarilo treffe man auf zwei Kölner mit Alemannia-Vergangenheit. Außerdem kenne man die Fortuna und das Südstadion noch bestens aus gemeinsamen Regionalliga-Zeiten. Gutes Team, guter Platz – so bringt Backhaus die Erinnerungen auf den Punkt. Die einstige Spielklasse ist aber vorerst Vergangenheit. Der Traditionsverein aus dem Westen der Republik ist im Sommer in die Dritte Liga aufgestiegen, was Spieler, Verantwortliche und vor allem die Anhängerschaft der Alemannia genießen. Rund 25.000 Zuschauer*innen verfolgen im Schnitt die Meisterschaftsbegegnungen am Tivoli. Nur beim Aufstiegsanwärter Dynamo Dresden sind es ligaweit noch wenige mehr. Kein Wunder, dass der Klassenerhalt das eine große Saisonziel der Aachener ist. Der Weg zum anderen spielt auf einer anderen Bühne: „Wir wollen den Titel im Bitburger-Pokal verteidigen“, macht Backhaus klar, der seine Elf 2024 zum 4:2 im Endspiel gegen den Bonner SC führte.

 

Fortuna-Trainer Matthias Mink hat bereits zwei Vereine zum Cup-Erfolg geführt

Beim Gastgeber aus der Kölner Südstadt ist ein Sieg in diesem Wettbewerb eine Weile her: 2013 glückte ein 2:1-Finalerfolg gegen Alemannia Aachen. Seitdem erreichte die Fortuna immerhin viermal das Endspiel, ein Sieg sprang aber nicht mehr heraus. Der Kölner Trainer Matthias Mink weiß dennoch nur zu gut, wie sich Pokalsiege anfühlen. Vor seiner Rückkehr zur Fortuna vor drei Jahren, wo er dann 2024 auch den Trainerposten übernahm, führte der einstige Profi als Coach Hessen Kassel (2015) und den TSV Steinbach (2018) zum Gewinn des Hessen-Pokals und damit auch in die erste Runde des DFB-Pokals, wo er Spiele gegen Hannover 96 (0:2) und den FC Augsburg (1:2) auf der Bank erlebte. Geblieben sind einzigartige Erinnerungen, die Lust auf mehr machen. „Der Pokal ist immer eine besondere Geschichte und ein relativ kurzer Weg zu außerordentlichen Erfolgen“, sagt Mink, „und wenn man im Halbfinale steht, dann will man selbstverständlich auch ins Finale. Das ist die Messlatte“, stellt er klar.

Das Match gegen die Alemannia sei für alle ein Highlight, betont der 57-Jährige, der im Verlauf seiner aktiven Laufbahn zwischen 1992 und seinem Karriereende 1999 156 Zweitliga-Einsätze für die Fortuna bestritt. Zwar sei man ligafremd unterwegs, aber an einer präzisen inhaltlichen Vorbereitung habe er keinen Zweifel. Man kenne Aachen aus der vergangenen Spielzeit und habe diese Eindrücke nun mehrfach aufgefrischt. „Wir werden genügend Informationen über die Alemannia haben“, sagt Mink. „Aachen ist im Sommer zu Recht aufgestiegen. Sie haben ihre Art zu spielen seitdem nicht grundlegend verändert“, hat er beobachtet. So zeichne sich die Alemannia unter Heiner Backhaus durch ein Auftreten mit viel Wucht und hohem Pressing aus. „Sie haben eine hohe Qualität in der Mannschaft, die müssen wir kontrollieren“, gibt Mink vor.

 

Elfmeterschießen nicht gezielt trainiert

Schließlich sei es lediglich ein Spiel, über 90 oder 120 Minuten, vielleicht mit einem Elfmeterschießen, da sei etwas möglich. Letzteres, das Duell vom ominösen Punkt, will der Fortuna-Coach nicht gezielt trainieren lassen. „Wir streuen es mal in die normale Trainingsarbeit ein, ein Hauptbestandteil ist es aber nicht“, sagt er. Man verfüge über gute Schützen und am Ende komme es auch immer auf den besseren Umgang mit der Situation und die Stressbewältigung an. Personell gehen die Kölner, die zuletzt einen 4:1-Liga-Sieg gegen Eintracht Hohkeppel feierten, nicht sorgenfrei in die Partie. Salim Hadouchi, Adrian Stanilewicz, Julius Biada, Joshua Eze fallen langfristig aus, weitere Akteure sind angeschlagen. Unlängst durften daher mit Max Wiese und Gianluis Di Fine zwei Eigengewächse, die eigentlich mit der U-23-Mannschaft in der Mittelrheinliga auflaufen, ihr Startelf-Debüt im Regionalliga-Team geben. Die Alemannia muss auf die verletzten Lukas Scepanik, Nils Winter und den angeschlagenen Niklas Castelle verzichten. Der zuletzt in der Liga gesperrte Sasa Strujic sowie Patrick Nkoa kehren indes zurück.

Im Bitburger-Pokal werden fünf Runden inklusive Finale gespielt. Klassentiefere Teams genießen bis einschließlich Halbfinale Heimrecht. Den Sprung ins Endspiel findet am 24. Mai im Kölner Sportpark Höhenberg hat Drittligist FC Viktoria Köln bereits 2. April mit einem 1:0 beim Mittelrheinligisten FC Teutonia Weiden perfekt gemacht. Den entscheidenden Treffer erzielte Serhat-Semih Güler kurz vor der Pause. Der Sieger des Endspiels qualifiziert sich für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. In den nationalen Cup-Wettbewerb zieht auch das Gewinner-Team des FVM-Pokals der Frauen ein. In diesem Wettbewerb steht das Halbfinale am 27. April und das Endspiel am 29. Mai (Christi Himmelfahrt) an.

 

Bitburger-Pokal der Herren 2024/25

Halbfinale:

  • FC Teutonia Weiden (MRL) - Viktoria Köln (3. Liga) 0:1
  • S.C. Fortuna Köln (RL) - TSV Alemannia Aachen (3. Liga) Mi., 16. April, 19 Uhr.

 

FVM-Pokal der Frauen 2024/25

Viertelfinale:

  • SV Eintracht Hohkeppel (LL) - DJK Südwest Köln (RL) 0:6
  • SV Allner-Bödingen (MRL) - Vorwärts Spoho Köln (RL) 0:2
  • SV Viktoria Rot Weiß Waldenrath/Straeten (MRL) - S.C. Fortuna Köln (RL) 0:1
  • Bedburger BV (LL) - TSV Alemannia Aachen (RL) 3:5 n.V.

 

Halbfinale:

  • DJK Südwest Köln - Vorwärts Spoho Köln
  • S.C. Fortuna Köln - TSV Alemannia Aachen

 

Geplante Spieltermine gemäß Rahmenterminkalender

Bitburger-Pokal der Herren

  • Finale: 24. Mai 2025

 

FVM-Pokal der Frauen

  • Halbfinale: 27. April 2025
  • Finale: 29. Mai 2025
 
Fotos: Fabian Stuetz/Fortuna Köln, GettyImages
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