Der Bonner SC steht im Finale des Bitburger-Pokals 2017. Im Halbfinale setzten sich die Bonner gegen Regionalligameister Viktoria Köln im eigenen Stadion mit 2:0 (0:0) durch.
Das Finale findet am 25. Mai ebenfalls im Sportpark Nord in Bonn statt. Die Anstoßzeit wird in Kürze bekannt gegeben. Der Ticket-Vorverkauf für das Endspiel startet voraussichtlich ab dem 9. Mai.
Der ausführliche Spielbericht:
Es war einer dieser Abende, die man nicht vergisst - jedenfalls nicht, wenn man es mit dem Bonner SC hält. Und es war einer dieser Abende, die am Mittelrhein nur der Bitburger-Pokal möglich macht. Vor 1050 Zuschauern bezwang der BSC den favorisierten designierten Regionalliga-Meister FC Viktoria Köln mit einer fulminanten kämpferischen Leistung und erfüllte sich einen Traum: Der Viertligist steht nun im Finale des Bitburger-Pokals. Dort trifft der Klub am 25. Mai auf den Drittligisten SC Fortuna Köln, der sich gegen den TV Herkenrath mit 2:1 durchgesetzt hatte.
BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz nannte es einen perfekten Abend. Doch eigentlich bedeutete der 2:0 (0:0)-Sieg gegen den Ligarivalen Viktoria Köln weit mehr. Der Bonner SC ist auf dem besten Wege, ein perfektes Jahr hinzulegen. Im Sommer glückte dem einstigen Zweitligisten der Regionalliga-Aufstieg, es folgte eine glänzende Serie, die am Samstag mit dem vorzeitigen Klassenerhalt in der vierthöchsten Spielklasse der Republik belohnt wurde und nun also auch noch der Sprung ins Endspiel des Bitburger-Pokals. Im eigenen Stadion. Vor aller Voraussicht nach tausenden Fans. Mit einer Live-Übertragung im Fernsehen und Internet.
Das Halbfinale gegen den Kontrahenten aus dem rechtsrheinischen Köln bot einen offenen Schlagabtausch. Beide Mannschaften verzeichneten einige gute Torchancen. Dennoch blieb die Partie lange Zeit torlos. Dies lag auch an den beiden gut aufgelegten Keepern. Martin Michel im Bonner Tor und Alexander Monath im Dress des FC Viktoria.
In der 59. Spielminute war es dann aber soweit: Der Bonner Dario Schumacher legte sich den Ball zum Eckstoß zurecht, flankte hoch hinein und irgendwie landete das Spielgerät vor den Füßen von Daniel Somuah. Der BSC-Akteur nutzte die Gunst des Augenblicks und traf aus drei Metern Tordistanz zum 1:0.
Nun war der FC Viktoria gefordert. Und tatsächlich ergriff die Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen zusehends die Initiative. Doch abgesehen von einem Plus in Sachen Ballbesitz sprang bei diesen Bemühungen wenig hinaus. Der BSC stand hingegen gut und verbreitete immer wieder Gefahr bei schnellen Gegenzügen. Ein weiterer Treffer ließ aber auf sich warten. So wurde die Partie, die aufgrund der schweren Verletzung des Kölners Sascha Eichmeier (Achillessehnenriss) für rund zehn Minuten unterbrochen worden war, von Minute zu Minute spannender. Und die Aktionen der Kölner immer verzweifelter. Der Knock-out folgte dann in der Nachspielzeit: Nach einem Einwurf des eingewechselten Ricardo Retterath rannte Connor Krempicki den aufgerückten Viktoria-Defensivspielern davon, umkurvte Keeper Monath und schoss zum 2:0 ein (90.+10). Danach gab es kein Halten mehr. Die BSC-Verantwortlichen sprangen von der Bank auf und feierten mit ihren Spielern den Erfolg.
Nach 2015 steht der Klub aus der Bundesstadt nun also erneut im Finale. Und dieses Mal wollen die Bonner, die damals ausgerechnet Viktoria Köln mit 1:4 unterlagen, den Cup in Bonn behalten. „Das ist unser Ziel. Außerdem ist die Einnahme natürlich gerade für einen Verein, der wir unserer nur über einen kleinen Etat verfügt, sehr wichtig“, sagte Coach Daniel Zillken.
Der Traum des FC Viktoria Köln vom vierten Titelgewinn in Folge ist hingegen ausgeträumt. „Wir haben es nicht so gut gemacht, wie zuletzt in der Meisterschaft. Bonn war sehr gut eingestellt und hat unter dem Strich verdient gewonnen“, erklärte Antwerpen. „Wenn die Niederlage überhaupt etwas Gutes hat, dann ist es der Umstand, dass wir uns nun voll auf die Aufstiegsrelegation gegen Carl Zeiss Jena konzentrieren können.“
(Text: Wolfram Kämpf)
Bonner SC: Michel, Omerbasic, Dick, Weber, Dündar, Schumacher, Fillinger, Krempicki, Somuah, Kaiser (90. Retterath), Musculus.
Viktoria Köln: Monath, Heister, Reiche, Lanius, Eichmeier (80. Holzweiler), Saghiri (61. Backszat), Schwarz (70. Golley), Gottschling, Wunderlich, Jansen, Candan.
Tore: 1:0 Somuah (59.), 2:0 Krempicki (90.+10).
Zuschauer: 1050.
Foto: Boris Hempel