Alemannia Aachen steht im Bitburger-Pokalfinale

Alemannia Aachen steht im Bitburger-Pokalfinale

Euskirchen. Fuat Kilic ließ dem Abpfiff des ersten Halbfinales im Bitburger-Pokal eine Ansage folgen. „Wir freuen uns unheimlich, das Endspiel in Bonn erreicht zu haben. Dort werden wir mit offenem Visier antreten. Egal, ob es gegen Fortuna oder Viktoria Köln geht“, sagte der Trainer des Regionalligisten Alemannia Aachen nach dem 2:0 (0:0)-Sieg beim Mittelrheinligisten Euskirchener TSC. Während Kilic und die übrigen Aachener zufrieden den Weg in die Umkleide am Erftstadion antraten, stand ETSC-Coach Frank Molderings noch auf der Tartanbahn der Arena und schaute in den Nachthimmel über Euskirchen, hin- und hergerissen zwischen Frust, Enttäuschung und Stolz. „Wir haben gut gespielt, am Coup gerochen, geschnuppert, aber es nicht geschafft“, erklärte er. Statt eines Finaltickets hielt der Gymnasiallehrer ein Plakat in der Hand, das seine Schüler eigens für das große Match gegen den einstigen Erstligisten gemalt und ihm nach dem Abpfiff zum Trost überreicht hatten.

Kilic und seine Mannschaft haben dagegen erstmals seit 2013 (1:2 gegen Fortuna Köln) das Finale im Bonner Sportpark Nord erreicht und dürfen weiter vom siebten Cup-Sieg der Alemannia auf Mittelrheinebene träumen. „Dieses Finale mit der Liveübertragung im Fernsehen und den Einnahmen für den Klub ist unheimlich wichtig“, erklärte Kilic, der nicht vergaß, Euskirchen für die beeindruckende Gegenwehr zu loben.

In der Tat hatte seine Mannschaft ein hartes Stück Arbeit verrichtet. Denn der Gastgeber hatte insbesondere während der ersten halben Stunde einen couragierten Auftritt hingelegt. Während Aachen noch gar nicht richtig im Spiel war, sorgten die ETSC-Akteure Rico Rollepatz (4.) und Dominik Behr (5.) mit Schüssen aus der Distanz für Gefahr. Nach 22 Minuten kam dann Arda Nebi zu einer ersten Kopfballchance für die Alemannia. Kurz darauf zog Teamkollege Nils Winter aus spitzem Winkel knapp vorbei (30.).

Nach dem Wechsel wurde Aachen dann dominanter. Junior Torunarighas Kopfball nach einer Ecke von Meik Kühnel konnte Marco Hoeschel noch über die Latte lenken, doch beim anschließenden zweiten Versuch musste sich der Schlacks im Tor des ETSC geschlagen geben. Dieses Mal war Marcel Damaschek wenige Meter vor ihm hochgestiegen und hatte die erneute Ecke von Kühnel mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:0 veredelt (50.).

Die Vorentscheidung war gefallen. Rollepatz zog zwar noch einmal in arger Bedrängnis ab, fand aber seinen Meister in Alemannia-Keeper Patrick Nettekoven (73.), viel mehr Chancen hatten die Gastgeber nicht mehr. Und als Mergim Fejzullahu nach einer Hereingabe von Winter den guten Hoeschel mit einem leicht abgefälschten Schuss zum 2:0 tunnelte, war der Traum des Underdogs vom Finale geplatzt. „Wir sind schon sehr enttäuscht, denn es war etwas drin für uns und wir wären gerne nach Bonn gefahren“, sagte Torhüter Hoeschel. Doch diese Reise werden nun die Aachener am 21. Mai antreten. Dort werden sie auf den Gewinner der Partie Viktoria Köln gegen Fortuna Köln treffen (8. Mai, 19 Uhr).

Euskirchener TSC: Hoeschel - Borgelt, Habl, Uhlemann, Ristovski, Behr (89. Bashite), Mehmeti (70. Dahas), Fiegen, Wiedenau, Leßenich (88. Secen), Rollepatz.

Alemannia Aachen: Nettekoven - Pluntke, Hackenberg, Damaschek, Winter, Pütz, Kühnel, Mohr, Fejzullahu (89. Bösing), Torunarigha (84. Konaté), Nebi (63. Mickels).
Tore: 0:1 Damaschek (50.), 0:2 Fejzullahu (83.).

Zuschauer: 1400.

Text & Foto: Wolfram Kämpf

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