Immer ran ans Motiv!
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Das gilt auch für Fotografen. Nicht umsonst dauert die Ausbildung ganze drei Lehrjahre – und auch dann ist man erst mal "nur" Geselle. Viele Ehrenamtler sind nebenbei auch noch für gute Schnappschüsse zuständig. Dazu möchten wir hier ein paar Anregungen, Tipps und Tricks für die gängigsten Foto-Situationen geben.
Zum Download: Alle Foto Tipps und Tricks
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Tageslicht oder Blitzlicht?
Tageslicht oder Blitzlicht?
Haben Sie die Wahl, ob drinnen oder draußen zu fotografieren, ist Tageslicht vorzuziehen. Bei Sonnenschein sollten Sie nicht im direkten Gegenlicht fotografieren. Wenn nicht anders möglich, hilft es, Gesichter mit einem Blitz aufzuhellen. Bei Porträt-Aufnahmen können Sie schon mit Hilfe einfachster Mittel wie z.B. der Reflexion eines weißen Kartons oder einer Schreibtischlampe zur Aufhellung von Gesichtern, erstaunliche Ergebnisse erzielen.
Probieren Sie aus, ob die Atmosphäre ohne Blitz nicht besser gelingt. Manche Kameras bzw. externe Blitzgeräte bieten eine Option für einen Aufhellblitz. Hierbei wird die Raumlichtatmosphäre erhalten, die Gesichter werden nicht überbelichtet und der Hintergrund säuft nicht dunkel ab. Das Aufhellen des Motivs mit Blitz bei Gegenlichtaufnahmen kann auch bei Tageslicht Wunder wirken.
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Geizen Sie nicht mit Pixeln!
Geizen Sie nicht mit Pixeln!
Wählen Sie für Ihre Aufnahmen die höchste Auflösung. Niedrigere Auflösungen reduzieren die Qualität. Für den Abdruck in Print-Medien ist eine Auflösung von 300 dpi erforderlich. Social Media-Plattformen wie Instagram und Facebook reduzieren die Dateigröße beim Uploadvorgang automatisch.
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Zoom? Lieber ran ans Motiv!
Zoom? Lieber ran ans Motiv!
Das Heranholen von Szenen empfiehlt sich nur mit echten Zoomobjektiven. Smartphones und die meisten Kompakt-Kameras sind lediglich mit einem Digitalzoom ausgestattet, bei denen die Bild-Qualität proportional mit der Ausschnittvergrößerung abnimmt. Es gilt – soweit möglich: ran ans Motiv!
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Versand großer Datenmengen
Versand großer Datenmengen
Fotos per Mail stets in ORIGINALGRÖSSE oder gepackt (.zip) versenden. Große Datenmengen können Sie online über kostenfreie Seiten, wie beispielsweise wetransfer.com, versenden.
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Gruppenfotos
Gruppenfotos
Wenn Sie eine Gruppe für ein Foto aufstellen, dann seien Sie offensiv, klar und direkt in der Ansprache. Sie als Fotograf sind in dem Moment der Chef im Ring. Die Personen wollen (und müssen) dirigiert werden. Eine Ansage, die garantiert wirkt: "Schaut bitte zu mir! Wenn Ihr mich und die Kamera seht, dann sehe ich Euch auch und nur dann seid Ihr später auch auf dem Bild zu sehen!"
Gruppen aufstellen:
- die Gruppe kompakt stellen, Lücken vermeiden!
- große Personen nach hinten, kleine nach vorne, ggf. die erste Reihe kniend positionieren
- ggf. letzte Reihe erhöht stellen (Bank)
- die außen stehenden Personen leicht seitlich stellen, zur Mitte hin eindrehen
- wählen Sie ggf. selbst eine erhöhte Position
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Übergabe-Situation (z.B. Ehrung)
Übergabe-Situation (z.B. Ehrung)
- Szene ggf. später in Ruhe nachstellen
- auf Spiegelungen in Urkunden achten
- gerahmte Urkunden ggf. noch einmal separat fotografieren
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Tagungs-Situationen
Tagungs-Situationen
Um beispielsweise bei Arbeitskreissitzungen die Atmosphäre ganzer Räume einzufangen, hilft es, selbst eine erhöhte Position in einer dem Podium gegenüberliegenden Ecke des Raumes einzunehmen.
- von hinten – über die Köpfe hinweg
- von vorne – mit dem Redner im Vordergrund
- ruhig auch mal nah ran an den Redner
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Porträt-Aufnahmen
Porträt-Aufnahmen
Wählen Sie den Ort für Ihre Aufnahme – drinnen oder draußen – mit Bedacht. Auch bei Porträts gilt es, die Person möglichst frei und nicht direkt vor eine Wand zu stellen (Schattenwurf). Achten Sie auch auf störende Elemente wie z.B. Schilder, Äste, Lichtmasten etc., die der Person aus dem Kopf zu wachsen scheinen. Drehen Sie die Person ruhig aktiv in die optimale Position. Achten Sie auf Kleidung und Frisur: Steht der Kragen hoch? Sitzt die Krawatte schief? Ist ein Knopf offen? Korrigieren Sie aktiv! Das Model wird es Ihnen danken. Für Porträt-Aufnahmen ist fast immer ein Hochformat optimal. Ein Querformat macht nur Sinn wenn Elemente des Hintergrundes relevant sind – oder wenn dadurch der Bildaufbau spannender wird.
Personen dirigieren
- stellen Sie die Person leicht seitlich zur Kamera
- verschränkte Arme machen ein breites Kreuz
- wählen Sie ggf. selbst eine erhöhte Position
- wechseln Sie als Fotograf ggf. Ihren eigenen Standort und damit die Perspektive auf Ihr Motiv
- Option: Person lehnt locker mit verschränkten Armen, überkreuzten Beinen an Pfosten, Ecke etc. Das löst auch das „wohin mit den Händen-Problem“. Einfach ausprobieren!
- Option: Person sitzt am Tisch – Arme/Hände auf der Tischfläche
- Tipp: Einfach ein paar gute Bilder im Netz googeln, ausdrucken und nachstellen
Das Smartphone – Universalgenie für die Hosentasche
Mittlerweile sind Smartphones eine ernstzunehmende Alternative zu herkömmlichen Digitalkameras. Sie sind leicht, flach, passen in jede Hosentasche und sind so immer schnell zur Hand. Zudem ist es – dank der sozialen Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. – so einfach wie nie, Fotos mit anderen zu teilen. Auch ist es möglich, mit dem Smartphone brauchbares Video-Material zu erstellen.
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Allgemeines
Allgemeines
Wenn man mit ihnen umzugehen weiß, sind Smartphones so etwas wie die Schweizer-Taschenmesser unter den mobilen Geräten. Grundsätzlich ist die Bildqualität der neueren Smartphone Generation für die meisten gängigen Anwendungen vollkommen ausreichend. Zur Abbildung Ihrer Fotos im Internet ist die Auflösung perfekt. Bei der Verwendung für den klassischen Druck, beispielsweise in Magazinen, stoßen viele Geräte an ihre Grenzen. Für großformatige Abbildungen sollte sich der Fotograf für eine herkömmliche Kamera entscheiden. Auch hat die Selfie-Kamera auf der Display-Seite der meisten Modelle eine geringere Auflösung, als die Rückseiten- Kamera, die deshalb vorzuziehen ist.
Die meisten Smartphones sind lediglich mit einem digitalen Zoom ausgestattet. Dabei geht das Heranzoomen des Bildmotives mit einem erheblichen Verlust der Bildqualität einher: Die Bilder verpixeln proportional zum Zoomfaktor. Herkömmliche Digitalkameras haben im Bereich der Megapixel immer noch mehr zu bieten. Da hilft nur: Näher ran ans Motiv!
Die Möglichkeit, seine Bilder schon auf dem Smartphone zu bearbeiten, ist so praktisch wie beliebt. Das Angebot von Apps zur Bearbeitung der eigenen Fotos ist riesig und sie sind meist kostenlos oder für kleines Geld – direkt aus dem AppStore zu laden. Neben der klassischen Bildbearbeitung und -korrektur bieten sie diverse Filter- und Effekt-Optionen.
Die bordeigene Standard-Ausstattung ist schon enorm: Neben Filtermenü, Korrektur-, Dreh- und Zuschnittfunktionen verfügen viele Applikationen über eine automatische Gesichtserkennung, HDR, Panorama-, Video- und Slow Motion-Funktionen und vieles mehr. Außerdem können in den Bilddaten auf Wunsch Informationen zu Zeit, Ort und mehr gespeichert werden. Testen Sie die verschiedenen Funktionen einfach aus und machen Sie sich mit ihnen vertraut.
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Gitter-Raster
Gitter-Raster
In den Einstellungen der Kamera-App lässt sich ein praktisches Gitter über den "Sucher" legen. Das hilft dabei, die Kamera horizontal / vertikal optimal auszurichten. Außerdem lässt sich der Bildaufbau leichter strukturieren. Man kann Objekte exakt in den Mittelpunkt des Bildes rücken oder aber bewusst in ein Seitendrittel platzieren und so einen spannenderen Bildaufbau erreichen.
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Auslöser
Auslöser
Auslösen kann man bei vielen Smartphones nicht nur mit einem Fingertip auf den Auslöser-Button, sondern z.B. auch mit dem Lautstärke-Knopf an der Seite des Gerätes. Bei Aufnahmen über-Kopf oder am ausgestreckten Arm kann man auch die Lautstärketasten am Kopfhörerkabel wie eine Art Fernbedienung verwenden.
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Licht & Fokus
Licht & Fokus
Smartphone-Kameras liefern die besten Ergebnisse immer noch bei Tageslicht. Bei weniger guten Lichtverhältnissen kann man den Blitz verwenden, sollte es jedoch erst einmal ohne ihn versuchen. Das Ergebnis ist ohne Blitz oft überraschend besser als mit. Der Blitz sorgt häufig nur für hoffnungslose Überbelichtungen. Die Kamera regelt Fokus, Belichtung und Schärfe in der Regel ganz gut automatisch. Möchten Sie den Fokus jedoch auf einen anderen Punkt des Motivs legen, reicht ein Fingertip auf die entsprechende Stelle im Display. So wird auch die Belichtung (Weißabgleich) neu justiert. Der Fingertipp auf das Display blendet auch einen Regler zur manuellen Korrektur der Helligkeit ein.
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High Dynamic Range (HDR)
High Dynamic Range (HDR)
Die High-Dynamic-Range- Funktion (kurz "HDR") beeinflusst die Kontrastgebung: Durch die automatische Kombination von drei Fotos mit unterschiedlicher Belichtung können besonders große Helligkeitsunterschiede wesentlich detailreicher wiedergegeben werden.
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Apps – Filter & Video
Apps – Filter & Video
Optionen zur Bildbearbeitung auf Facebook und Instagram, sowie Apps wie Phonto, Candy Cam, Snapseed, Enlight oder auch Photoshop-Express bieten jede Menge Möglichkeiten Ihr Bildmaterial zu verbessern, zu korrigieren oder einfach bloß aufzupeppen.
Das gilt ebenso für die Aufnahme und Bearbeitung von Videosequenzen: Mit Apps wie Hyperlaps oder Horizon beispielsweise gelingen sauber horizontal geführte und verwacklungsfreie Videos. Es wirkt, als würde die Kamera auf Schienen bewegt. Mit der App QUIK (vormals Replay) aus dem Hause GoPro lassen sich Fotos und Videomaterial sehr einfach zu kleinen, professionell wirkenden Bewegtbildbeiträgen für‘s Web kombinieren. Man wählt aus verschiedenen Themen einen Look für Typo und Farbklima aus und kann das ganze auch noch um lizenzfreie Musik bereichern, wobei sich der Schnitt automatisch auf den Rhythmus der Musik abstimmt.
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Reproduktionen
Reproduktionen
Möchten Sie ein Dokument (Fotos, Urkunde, Plakat etc.) sauber abfotografieren, hilft einem ein Fadenkreuz im Display dabei, das Smartphone exakt parallel über dem Dokument zu positionieren und somit schiefe Kanten (sog. "stürzende Linien") zu vermeiden. Als Lichtquelle ist Tageslicht auch hier optimal und vermeidet störende Reflexionen auf glänzenden Vorlagen.