Walking Football: Das Erfolgsmodell der Silberfüchse des SSV Süng

Walking Football: Das Erfolgsmodell der Silberfüchse des SSV Süng

Im Sommer 2018 begann in der beschaulichen Gemeinde Lindlar etwas Besonderes: Aus einem einmaligen Aktionstag entwickelte sich ein Erfolgsmodell, das heute als Paradebeispiel für Walking Football im FVM gilt. Die Geschichte der „Silberfüchse“, wie sich die Walking Football-Mannschaft des SSV Süng nennt, zeigt eindrucksvoll, wie eine neue Sportidee zu einem festen Bestandteil des Vereinslebens werden kann – und das mit wachsendem Erfolg.

Der Anfang: Vom Aktionstag zur Gründung

Im August 2018 fand die Auftaktveranstaltung des Verbandsausschusses für Freizeit- und Breitensport des FVM beim SSV Süng statt. Unter dem Motto „Bewegt ÄLTER werden“ wurde Walking Football vorgestellt, eine Fußballvariante, bei der das Laufen verboten ist und so insbesondere ältere Menschen aktiv bleiben können. Der Aktionstag weckte großes Interesse bei den Vereinsmitgliedern und bei einer Vielzahl neugieriger Gäste. Das Highlight des Tages war das Spiel „SSV Süng gegen Bayer Leverkusen“, das viele Testspieler*innen auf den Platz brachte. Der Erfolg des Tages wirkte nach: Bereits kurz darauf fanden sich 15 bis 20 Teilnehmer*innen regelmäßig zu Trainingsabenden ein. Im November 2018 gründeten sich die „Silberfüchse“ offiziell als Walking Football-Mannschaft des SSV Süng. Seitdem gehört das Training am Montagabend fest zum Wochenplan des Vereins. Dabei steht nicht nur der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund, sondern auch der Spaß – insbesondere das gesellige Beisammensein nach dem Spiel, ist ein fester Bestandteil der Treffen.

Die sportlichen Herausforderungen und der Aufbau eines Netzwerks

Anfangs war es für die Silberfüchse nicht leicht, regelmäßig Gegner zu finden. Im bergischen Land gab es nur wenige Walking Football-Teams, und so musste man nach Alternativen suchen. Die ersten Spiele wurden gegen Mannschaften wie TuRa Remscheid, Eitorf 09, Bayer Leverkusen und den FC Iserlohn ausgetragen. Doch schnell entwickelte sich ein Netzwerk. Die Reiselust der Silberfüchse wurde geweckt.
Ein besonderes sportliches Highlight war die Teilnahme am Almelo City Cup in den Niederlanden, einem der größten Walking Football-Turniere Europas mit 48 Teams aus verschiedenen Ländern. Die Teilnahme an internationalen Turnieren wie diesem vergrößerte nicht nur die sportlichen Möglichkeiten der Silberfüchse, sondern stärkte auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Mannschaft.
Weitere Turniere, zum Beispiel in Leverkusen, Remscheid, Iserlohn und Duisburg, brachten weitere Verbindungen zu anderen Teams. Auch wenn die Corona-Pandemie das Training und den Spielbetrieb für fast 18 Monate zum Stillstand brachte, ließen sich die Silberfüchse nicht entmutigen. Anfang 2022 nahm das Team das Training wieder auf, und noch im gleichen Jahr wurde der erste Silberfuchs-Cup ausgerichtet – ein internationales Turnier, das Mannschaften aus Deutschland, Polen, Tschechien und den Niederlanden in die Gemeinde Lindlar lockte.

Der Silberfuchs-Cup: Ein internationales Großevent

Der Erfolg war so groß, dass bereits im August 2024 die zweite Auflage stattfand. Wieder kamen 16 Teams zusammen, darunter Bundesliga-Mannschaften wie Arminia Bielefeld und der 1. FC Nürnberg sowie Teams aus den Niederlanden.
Im Rahmen des Turniers präsentierten die Silberfüchse ein besonderes Novum: das erste Walking Football Damenteam Deutschlands. Innerhalb von nur acht Wochen hatte sich in Süng eine Frauenmannschaft gebildet, die ihr Premierenspiel gleich auf internationalem Parkett austrug – gegen ein niederländisches Team und unter dem feierlichen Abspielen der Nationalhymnen. Diese Premiere war nicht nur für die Spielerinnen ein aufregendes Erlebnis, sondern zog auch in der lokalen Presse große Aufmerksamkeit auf sich. Seitdem wächst die Zahl der weiblichen Teilnehmerinnen beim Training der Silberfüchse stetig.
Neben dem sportlichen Erfolg sind die Silberfüchse für ihren außergewöhnlichen Zusammenhalt bekannt. Ob bei Sommerfesten oder Weihnachtsfeiern – das Vereinsleben wird aktiv gepflegt. Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass die Silberfüchse nahezu alle Kosten – von der Ausstattung bis hin zu den Reisen – selbst tragen, oft unterstützt durch Sponsoren.
Die Spieler*innen kommen aus dem gesamten Gemeindegebiet von Lindlar, manche nehmen sogar lange Anfahrtswege in Kauf, um dabei zu sein. Dabei werden auch lokale Rivalitäten zwischen verschiedenen Sportvereinen überwunden. Insgesamt umfasst die Walking Football-Abteilung des SSV Süng mittlerweile rund 50 aktive und 20 passive Mitglieder, die den Verein in vielerlei Hinsicht bereichern.

Ein Erfolgsmodell für den FVM

Mit einer Altersstruktur von 50 bis 75 Jahren ist das ursprüngliche Motto „Bewegt ÄLTER werden“ im Walking Football des SSV Süng voll und ganz aufgegangen. Die Silberfüchse haben es geschafft, eine Gemeinschaft aufzubauen, die sportliche Herausforderungen mit Spaß und sozialem miteinander verbindet. Durch ihre kontinuierliche Entwicklung und die Etablierung von internationalen Turnieren wie dem Silberfuchs-Cup haben sie sich als Vorbild für andere Vereine im FVM etabliert.
Die Erfolgsgeschichte der Silberfüchse zeigt eindrucksvoll, wie Walking Football nicht nur den Sport bereichern, sondern auch das Vereinsleben stärken kann. Es braucht engagierte Organisatoren und eine passionierte Gemeinschaft, um ein solches Projekt ins Leben zu rufen und nachhaltig weiterzuentwickeln. Der SSV Süng und seine Silberfüchse sind zweifellos ein Best-Practice-Beispiel im Bereich Walking Football.

Aktionstage 2024: Walking Football als Brücke zwischen Generationen

Neben dem Erfolgsmodell SSV Süng sorgten im Jahr 2024 mehrere Aktionstage im FVM für besondere Höhepunkte im Bereich Walking Football. Im Mai fand ein Aktionstag bei der Alexianer GmbH in Köln in der Abteilung für Alter, Pflege und Demenz statt. Hier wurde Walking Football als gesundheitsfördernde Maßnahme für ältere Menschen präsentiert, die Bewegung, soziale Interaktion und Freude am Spiel kombinierte.

Im August folgte ein weiterer Aktionstag beim TSV Kesternich, der viele interessierte Spieler*innen anlockte. In der Sportschule Hennef fand zudem eine Veranstaltung statt, bei der auch die Staatskanzlei aus Düsseldorf vertreten war, um Walking Football einmal kennenzulernen und dort als Teambuilding Maßnahme im Vordergrund stand.

Für den November 2024 ist ein letzter Aktionstag geplant, der in Aachen gemeinsam mit einer Förderschule für Kinder und Jugendliche stattfinden wird. Dabei steht der inklusive Gedanke im Vordergrund, denn Walking Football bietet ideale Bedingungen, um Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenzubringen und den Sport generationenübergreifend erlebbar zu machen. Die regelmäßigen Aktionstage im Verbandsgebiet zeigen, dass Walking Football als Sportform der Zukunft eine wichtige Rolle spielen kann – nicht nur für ältere Menschen, sondern auch als verbindendes Element zwischen Generationen und sozialen Gruppen.

 

 

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