U19 des 1. FC Köln vor Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft

U19 des 1. FC Köln vor Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft

Gut 24 Stunden, bevor sich die Profis beider Vereine in der Bundesliga gegenüberstehen, sind die U 19-Teams gefordert. Heute (ab 16 Uhr, live bei Sky) geht es zwischen dem 1. FC Köln und 1. FSV Mainz 05 um den Einzug ins Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Dabei haben die Gäste nach dem 1:0 im ersten Duell die etwas besseren Karten für das Rückspiel.

Die Erfolge: 14 Jahre nach der bislang einzigen Deutschen Meisterschaft im U 19-Bereich (2009 unter der Regie von Trainer Thomas Tuchel und mit Weltmeister André Schürrle im Team) ist der 1. FSV Mainz 05 dem zweiten Titel der Vereinsgeschichte so nah wie selten zuvor. Lediglich als aktueller Deutscher Meister standen die 05er in der Saison 2009/2010 erneut in der Endrunde. Damals war im Halbfinale gegen den späteren Titelgewinner FC Hansa Rostock (0:1 und 2:2) Endstation. Der 1. FC Köln konnte die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft ebenfalls einmal für sich entscheiden. 1970/1971 hatte sich der "Effzeh" im Endspiel gegen den 1. FC Nürnberg (3:1) durchgesetzt. Mit dabei waren unter anderem die späteren Nationalspieler Harald Konopka und Herbert Neumann sowie der langjährige Bundesligaprofi und Vize-Präsident Jürgen Glowacz. Seitdem stehen für die "Geißböcke" drei weitere Finalteilnahmen (1974, 1983 und 1992) zu Buche. Letztmals im Halbfinale standen die Kölner 2007/2008 (1:3 und 2:2 gegen den späteren Meister SC Freiburg).
 

Das Hinspiel: Der 1. FSV Mainz 05 geht mit dem Vorteil eines 1:0-Heimerfolges in das Rückspiel heute (ab 16 Uhr) im Franz-Kremer-Stadion. Im heimischen Bruchwegstadion, der früheren Spielstätte der Bundesliga-Profis, hatte Nelson Weiper (13.) für den einzigen Treffer der Begegnung gesorgt. Keine 24 Stunden zuvor war der U 18-Nationalspieler noch als "Joker" für die Profis gegen den SV Werder Bremen (2:2) als Torschütze erfolgreich. Damit stehen für den großgewachsenen Angreifer zwei Bundesliga-Treffer nach sechs Einsätzen zu Buche.
 

Die Trainer: Stefan Ruthenbeck ist seit der Saison 2018/2019 zurück bei der U 19 des 1. FC Köln. Der 50 Jahre alte Fußball-Lehrer war in der Spielzeit 2017/2018 für 20 Spiele bei der ersten Mannschaft der "Geißböcke" in der Bundesliga eingesprungen. Den Abstieg der Rheinländer konnte er damals aber nicht verhindern. Mittlerweile konzentriert sich der gebürtige Kölner wieder auf seine Arbeit bei der U 19, die er schon im Sommer 2017 erstmals übernommen hatte. Zuvor stand er als Cheftrainer beim VfR Aalen und bei der SpVgg Greuther Fürth in der 2. Bundesliga an der Seitenlinie. In der Spielzeit 2018/2019 verpasste die U 19 des 1. FC Köln erst am letzten Spieltag die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Die Saison 2019/2020 beendeten die Kölner nach dem Corona-Abbruch als Staffelsieger. In den folgenden Spielzeiten belegte der "Effzeh" den vierten und fünften Rang. Für Benjamin Hoffmann begann das Kapitel bei der U 19 des 1. FSV Mainz 05 im Sommer 2019. Der 43-Jährige hatte zuvor 17 Jahre lang im Nachwuchsbereich von Borussia Dortmund gearbeitet. Über die Stationen bei der U 15 und U 17 war Hoffmann im September 2016 nach dem damaligen Wechsel von Hannes Wolf zum VfB Stuttgart zu den A-Junioren aufgerückt. Schon in seiner ersten Saison holte Hoffmann 2017 mit dem BVB die Deutsche Meisterschaft. In einem packenden Finale setzte sich die Borussia im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München 8:7 durch. Auch in der Saison 2018/2019 sicherten sich die Dortmunder unter Hoffmanns Regie den begehrten Titel. Dabei wurde der VfB Stuttgart im einem spektakulären Finale 5:3 besiegt. Mit Mainz 05 wurde Hoffmann in der Staffel Süd/Südwest zweimal Vizemeister und zuletzt Fünfter.
 

Die Torjäger: Maßgeblichen Anteil an der Endrundenteilnahme des 1. FSV Mainz 05 hatte die Offensivabteilung: 56 Treffer nach 16 Spielen wurden von keinem anderen Team aus der Staffel Süd/Südwest erreicht. Die viertplatzierte TSG Hoffenheim (40 Tore) folgte bei der Anzahl der Treffer schon mit einigem Abstand. In der individuellen Rangliste reichte es für einen Mainzer allerdings nicht für den Platz ganz oben. Dennis Kaygin belegte mit 14 Treffern hinter Can Yilmaz Uzun (1. FC Nürnberg/15 Saisontore) den zweiten Rang. Auch der beste Torschütze der Kölner musste einem Konkurrenten den Vortritt lassen. Besser als die 13 Treffer von Jaka Cuber Potocnik war nur Julian Dean Rijkhoff (15), der sich mit Borussia Dortmund ebenfalls noch Hoffnungen auf den Deutschen Meistertitel machen kann. Wegen einer FIFA-Sperre fehlt Potocnik den Kölnern allerdings in der Endrunde.
 

Die Stimmen: "Die zweite Halbzeit im Hinspiel hat gezeigt, dass wir die gute Mainzer Mannschaft auch besiegen können", sagt Kölns Trainer Stefan Ruthenbeck im Gespräch mit DFB.de. "Wir gehen mit viel Vorfreude in das Rückspiel und wollen das wiedergutmachen, was wir im ersten Duell noch liegen gelassen hatten. Mainz ist durch das 1:0 in einer leichten Favoritenrolle. Wir sind aber gerne der Jäger." Mainz-Trainer Trainer Benjamin Hoffmann meinte gegenüber DFB.de: "Mit der Art und Weise unseres Auftritts im Hinspiel können wir zufrieden sein. An der Ausgangslage hat sich aber nicht viel verändert. Wir werden als Mannschaft wieder unser Maximum erreichen müssen, um ins Endspiel zu kommen. Dafür ist von uns eine hohe Anstrengungsbereitschaft gefragt. Das gilt nicht nur beim Verteidigen, sondern auch beim Erkennen und Ausnutzen von Räumen."
 

Der Modus: Das Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft wird im Pokalsystem mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Das heißt: Besteht nach Austragung des Hin- und Rückspiels zwischen beiden Teams Punktgleichheit, so entscheidet die Tordifferenz. Steht auch hiernach kein Sieger fest, so wird dieser im Anschluss an das Rückspiel ohne Verlängerung sofort durch Elfmeterschießen ermittelt. Die Auswärtstor-Regelung kommt nicht zur Anwendung. Im Endspiel genießt der Sieger des Halbfinalduells zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem 1. FC Köln Heimrecht - und trifft auf den Gewinner der zweiten Halbfinalpaarung zwischen Hertha BSC und Borussia Dortmund (Hinspiel 0:4). Die Rückspiele finden am Freitag, 14. April (ab 16 Uhr, live bei Sky), in Köln sowie am Samstag, 15. April (ab 11 Uhr, live bei Sky) in Dortmund statt. Sollte das am Sonntag, 23. April, (ab 11 Uhr, live bei Sky) stattfindende Finale (in Mainz oder Köln) nach Ablauf der regulären Spielzeit unentschieden enden, so erfolgt eine Verlängerung (zweimal 15 Minuten). Steht auch nach der Verlängerung kein Sieger fest, findet ein Elfmeterschießen statt.

 

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U19 des 1. FC Köln steht bereits jetzt im Junioren-Pokalfinale am 30. April: Hier geht es zum Vorbericht.

 

Textquelle: mspw, Fotoquelle: DFB
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