Lisa Neuschwander ist 21 Jahre und Trainerin von zwei Jugendmannschaften. Davor war sie Interimscoach der ersten Herrenmannschaft - vor einem Jahr hat sie dann noch die Frauenabteilung des SV Germania Impekoven gegründet. Etwa 25 Stunden widmet sie jede Woche dem Fußball. Für ihr Engagement wurde sie als DFB-Fußballheldin ausgezeichnet.
Durch ihren Vater kam die damals 16-Jährige dazu, bei der D-Jugendmannschaft ihres Bruders als Co-Trainerin anzufangen. Bis heute trainiert sie zusammen mit ihrem Vater die Mannschaft. Inzwischen ist ihr Bruder in der B-Jugend und Lisa Neuschwander 21 Jahre. Auch bei den D-Juniorinnen von Germania Impekoven ist sie Trainerin. Eine Mannschaft, die es ohne sie nicht gäbe. Denn sie war es, die vor einem Jahr die Mädchenabteilung in ihrem Verein gegründet hat. "Der Verein ist vor kurzem 100 Jahre alt geworden und macht jetzt erst die erste Mädchenmannschaft auf – ein Fortschritt, aber auch blöd, dass es jetzt erst passiert", findet Lisa Neuschwander.
"Ich dachte, eine Mädchenmannschaft wäre cool"
Auf die Idee kam sie, weil es drei Mädchen im Verein gab. "Da dachte ich mir, es wäre cool, eine Mädchenmannschaft zu gründen", erzählt sie. So meldete sie erst eine Mädchenmannschaft in der D-Jugend an. Nächste Saison kommt eine C-Jugend dazu. Aus den drei Mädchen sind mehr als 30 geworden. "Das wird jetzt auch so weitergehen", glaubt sie. "Ich muss sagen, das macht sehr viel Spaß, denn da sind Kinder dabei, die davor noch nie Fußball gespielt haben und wirklich Woche für Woche Fortschritte machen.
Auch als Spielerin ist Lisa Neuschwander aktiv. Früher hat sie in der B-Juniorinnen-Bundesliga gespielt, jetzt in der Mittelrheinliga beim RW Merl. Ihre große Leidenschaft hat sie aber an der Seitenlinie gefunden: "Ich möchte das Wissen, das ich angesammelt habe, anderen weitergeben, und hoffe, dass die Kinder, die das von mir lernen, es auch wieder weitergeben." Fast jeden Tag sei sie auf dem Fußballplatz, nur donnerstags nicht. Wie viele Stunden sie jede Woche dem Fußball widmet? Als sie versucht, die Stunden zusammenzuzählen, ist sie selbst erstaunt: "Das ist voll viel." Auf ungefähr 25 Stunden kommt sie jede Woche.
Neben dem Fußball geht sie auch gerne ins Fitnessstudio und studiert Volkswirtschaftslehre in Bonn. Nebenberuflich quasi. Viel Zeit für andere Dinge hat sie nicht: "Ich hab Uni, komme dann nach Hause und gehe zum Fußball. Es gibt eigentlich gar nichts anderes, was ich machen könnte." Selbst die Zeit zwischen den Uni-Vorlesungen nutzt sie meistens, um das Training zu planen. Eine Stunde dauert es ungefähr, bis eine Trainingseinheit fertig geplant ist.
"Es gibt so viele begabte Mädchen"
Interimsweise hat sie zusammen mit ihrem Vater auch schon die Herrenmannschaft übernommen. Sie sei dort vor allem für das Taktische zuständig gewesen und habe das Training organisiert. "Mein Vater war – wenn's hart auf hart kommt – der, der sie zusammengefaltet hat", erzählt sie. Impekovens Jugendleiter Alexander Bach lobt die 21-Jährige: "In der Zeit hat sie gezeigt, dass sie über ein sehr großes fußballerisches Sachverständnis verfügt und ihr Aufgabengebiet vollkommen sicher beherrscht."
Er war es auch, der Lisa Neuschwander als Fußballheldin vorgeschlagen hat: "Mehr als verdient" habe Lisa diese Auszeichnung. Die junge Trainerin hat davon erst per Mail erfahren. Die damit verbundene Reise nach Santa Susanna in Spanien war für sie eine "super schöne und prägende Zeit". Vor allem ähnlich motivierte Leute kennenzulernen und sich mit diesen weiterzubilden, gefiel ihr.
Auch in den nächsten Jahren will sie sich weiterentwickeln und Trainerlizenzen erwerben. Durch die vielen Stunden auf dem Fußballplatz hat aber dafür bis jetzt die Zeit gefehlt. Das will sie nun ändern. Noch für dieses Jahr hat sie sich vorgenommen, ihre C-Lizenz zu machen: "Warum sollte ich mich nicht in etwas fortbilden, das mir Spaß macht? Ich bekomme oft gesagt, dass ich es schaffen würde, höher zu coachen. Das nehme ich mir auch als Ziel."
Erst mal will sie jedoch die Mädchenabteilung ihres Vereins weiter ausbauen: "Es gibt so viele begabte Mädchen. Vielleicht wird daraus ja was!"
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