Kölner Derby im Halbfinale des Ford-Pokals der Frauen

Kölner Derby im Halbfinale des Ford-Pokals der Frauen

Im Semifinale des Ford-Pokals der Frauen erwartet der Regionalligist S.C. Fortuna Köln mit Vorwärts SpoHo einen Ligarivalen aus der eigenen Stadt. Den anderen Finalteilnehmer ermitteln der Kölner SC West und der SV Allner-Bödingen in einer Begegnung zweier Mittelrheinligisten.

Der Gedanke an den Christi-Himmelfahrts-Feiertag am Donnerstag, 18. Mai, löst damit bei vier Teams reichlich Vorfreude aus. „Wir wollen unbedingt gewinnen und ins Finale einziehen“, blickt Achim Stuhr, Abteilungsleiter Damenfußball bei der Fortuna, auf das Spiel, das um 12 Uhr auf dem Kunstrasenplatz im Jean-Löring-Sportpark am Vorgebirgstor angepfiffen wird.
Für sein Team bedeutet das Duell gegen den Rivalen aus dem Westen der Rheinmetropole ein schnelles Wiedersehen. Erst am 7. Mai standen sich die beiden Mannschaften in der Meisterschaft gegenüber. Damals trennte man sich 2:2 auf der Anlage von Vorwärts SpoHo. „Wir hätten angesichts unserer vielen Chancen deutlich höher in Führung liegen müssen. Dann wären wir als Sieger vom Platz gegangen“, ist sich Stuhr sicher. Und am Ende habe es seiner Elf an Cleverness gefehlt. „Die Mädels wollten unbedingt das 3:1 machen und haben sich dann unmittelbar vor Schluss den Konter zum 2:2 gefangen“, erklärt er. Diese Erinnerung werde nun sicherlich für eine Portion zusätzliche Motivation sorgen.

SpoHo-Coach Tarek Maarouf hat den Ausgang des Derbys in besserer Erinnerung. Seine Mannschaft habe ein gutes Spiel abgeliefert und sei dafür am Ende mit einem guten Ergebnis belohnt worden. „Außerdem zeigt der Ausgleich in der Nachspielzeit, dass wir bis zuletzt an uns glauben und gute konditionelle Grundlagen haben“, findet er. Sein Schluss ist daher wenig überraschend: „Ich traue der Mannschaft alles zu.“ Maarouf erwartet ein ausgeglichenes Spiel. Auch die Austragung auf fremden Platz sei kein Problem. „Das spielt keine Rolle für uns. Außerdem werden uns sicherlich einige Anhänger begleiten und anfeuern.“

Wechsel zwischen den Pfosten

Im Tor setzt der Trainer auf Katharina Hackmann, die die jüngere Leonore Gruber ersetzen wird. „Ich vertraue beiden und will ihnen immer wieder Einsatzzeit geben“, erklärt Maarouf, zudem sei Leonore Gruber leicht angeschlagen. Vor Hackmann sollen Hannah Lorbach und Ann-Kathrin Vinken als starkes Duo in der Innenverteidigung für Stabilität sorgen. Zu den Säulen des Teams zählen außerdem Madlen Behrends als Außenstürmerin und Michelle Fischer als Torjägerin. Hinzu kommt Jil Ludwig. „Sie ist kaum zu ersetzen“, sagt Maarouf über die Strategin im defensiven Mittelfeld, der zuletzt gegen die Fortuna der besagte späte Ausgleich gelang.

Beim Südstadtklub hofft man derweil, dass die angeschlagene Goalgetterin Vivien Schwing rechtzeitig fit wird. „Für sie könnte sonst die junge Alica Linden stürmen“, so Stuhr, der von der Titelverteidigung und anschließenden Erfolgen im DFB-Pokal träumt. „Wir wollen immer einen Schritt weiter kommen. Mein Wunsch für den gesamten Verein wäre es, in die dritte DFB-Pokalrunde einzuziehen und dann auf einen richtig großen Gegner zu treffen“, so der Abteilungsleiter. Doch zunächst muss die Hürde im Halbfinale des Ford-Pokals genommen werden. Wenn es dabei ganz eng wird und ins Elfmeterschießen geht, weiß Stuhr noch ein Ass im Ärmel. Torhüterin Hanna de Haan, sagt er, sei eine echte Elfermeterkillerin.

Nicht noch eine Nervenprobe

Wie man einen Elfmeterkrimi meistert, weiß man beim SV Allner-Bödingen nur allzu gut. Im Viertelfinale setzte sich der Mittelrheinligist aus dem Rhein-Sieg-Kreis beim Ligarivalen Rot-Weiß Merl auf diese Weise durch. „Diese Nervenprobe brauche ich aber nicht nochmal“, meint Mike Echternach, der Sportliche Leiter des SV. Schon die reguläre Spielzeit war nichts für schwache Nerven. Luzia Maria Marx‘ verwandelte erst in der 90. Minute einen Freistoß zum 2:2 und öffnete damit die Tür zur Verlängerung und dem späteren Elfmeterschießen.
„Nun bietet sich eine einmalige Chance“, so Echternach. Als kleinster im Wettbewerb verbliebener Verein habe man eine realistische Chance, ins Endspiel einzuziehen. „Das wäre ein Novum in Vereinsgeschichte“, so der Sportliche Leiter, dessen Elf vor wenigen Wochen das Liga-Duell mit dem SC West mit 5:0 gewann. „Wir nehmen die Favoritenrolle an“, macht er klar. Andererseits sei der SC West zweifellos gewarnt, genieße Heimrecht und verfüge über eine erfahrene, eingespielte Mannschaft. Zur großen Stärke der eigenen Equipe zählt er die Offensivreihe. „Das ist unser Prunkstück“, meint Echternach und verweist auf ein treffsicheres Trio um Danielle Bender, Christin Walther und Lacona Wickert. „Jetzt sind wir so nah dran, jetzt wollen wir es auch ins Endspiel schaffen“, gibt er die Richtung vor.

Beim SC West wird man sich indes ins Zeug legen, um den Siegeszug des SV Allner-Bödingen zu stoppen. „Es wird schwierig, aber die Hoffnung ist da“, erklärt SC-Abteilungsleiter Fred Lindenberg. Den Schlüssel zum Erfolg sieht er in einem effizienten Umgang mit den eigenen Möglichkeiten. „Wir müssen unsere Chancen nutzen, sonst ist nichts drin“, erklärt Lindenberg zu dem Match, das um 15.30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz an der Apenrader-Straße beginnen wird.
Im Viertelfinale zeigte seine Mannschaft dort ihre Klasse und bezwang den Ligarivalen SV Viktoria Waldenrath/Straeten mit 4:2. Und zuletzt trotzte der SC West auch dem Personalmangel. „Wir haben Spiele gewonnen, ohne eine Spielerin auf der Bank zu haben“, betont Lindenberg. Beim Halbfinale werde der Kader wieder umfangreicher sein. Zu den Leistungsträgerinnen gehören Flügelstürmerin Carolin Dej, Lea Oetker auf der Sechser-Position und Angreiferin Maria Bienentreu.

Modus und Termine

Gespielt werden im Ford-Pokal vier Runden inklusive Finale, bis der neue Pokalsieger feststeht. Klassentiefere Teams genießen bis einschließlich Halbfinale Heimrecht. Das Finale findet am 8. Juni (Fronleichnam) in Arnoldsweiler statt. Der Sieger des Wettbewerbs qualifiziert sich für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals.

Viertelfinal-Paarungen

  • Alemannia Aachen (ML) - Vorwärts Spoho Köln (RL) 0:1
  • SC West Köln (ML) - SV Viktoria RW Waldenrath-Straeten (ML) 4:2
  • SF Uevekoven (ML) - S.C. Fortuna Köln (RL) 0:4
  • RW Merl (ML) - SV Allner-Bödingen (ML) 3:5 n.E.

Halbfinal-Paarungen

  • S.C. Fortuna Köln (RL) –Vorwärts Spoho Köln (RL), Do., 18. Mai, 12 Uhr, Jean-Löring-Sportpark, Am Vorgebirgstor
  • SC West Köln (ML) – SV Allner-Bödingen (ML), Do., 18. Mai, 15.30 Uhr, Apenrader Straße 42

Finale

  • Do., 8. Juni 2023 (in Arnoldsweiler, gemeinsam mit den Finalspielen um den ARAG-Pokal der B- und C-Juniorinnen)

Aktuelle Ansetzungen finden Sie unter www.fußball.de.

 

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