Im FVM-Verbandsgebiet sind zahlreiche FSJler*innen im Einsatz. Wie funktioniert das? Und warum profitieren alle Seiten von der Zusammenarbeit?
Der TuS Königsdorf ist ein großer Verein – 2500 Mitglieder, mehrere Abteilungen, viele Aufgaben. Zahlreiche Ehrenamtliche sorgen dafür, dass die Königsdorfer*innen dort eine sportliche Heimat haben – und FSJler, die dort im Einsatz sind. Derzeit sind es zwei junge Menschen, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim TuS Königsdorf absolvieren. Sie sind als Trainer*innen im Einsatz, betreuen Fußball-AGs im Offenen Ganztag in Schulen oder in Kindertagesstätten, kümmern sich um die Spiel- und Passorganisation oder übernehmen wichtige Aufgabe in der Geschäftsstelle.
„Die FSJler sind für uns eine große Hilfe“, sagt TuS-Geschäftsführer Alexander Neumann, der sich seit vielen Jahren um die Betreuung der FSJler*innen im Verein kümmert. „Am Anfang muss man etwas Zeit investieren, um beiderseitig die Erwartungshaltungen zu klären und die Besonderheiten bei uns im Verein zu erläutern. Aber wenn das geschehen ist, profitieren beide Seiten von der Kooperation. Das ist dann eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“
Die Vereine können ihr Angebot erweitern und im Falle der TuS Königsdorf in Schulen und Kindergärten sehr präsent sein. Die FSJler*innen erweitern nach dem Schulabschluss ihren Kompetenzbereich deutlich, betont Neumann: „Sie lernen Verantwortung zu übernehmen und den Umgang mit kleinen Kindern. Durch die Tätigkeiten in der Geschäftsstelle sind sie sehr schnell fit in IT-Anwendungen wie Excel, Word oder PowerPoint. Und was meiner Meinung nach fast der wichtigste Aspekt ist: Sie entwickeln Selbstvertrauen und können sehr schnell auch vor einer großen Gruppe sprechen. Das ist oft nicht der Fall, wenn sie frisch zu uns gekommen sind.“
Dass das Konzept darüber hinausgehend funktioniert, ist auch daran zu erkennen, dass viele der FSJler*innen, die beim TuS Königsdorf im Einsatz waren, heute immer noch ehrenamtliche Funktionen im Klub einnehmen. „Durch die umfangreichen Tätigkeiten entwickeln die FSJler schnell eine Bindung zum Verein und den verantwortlichen Personen“, sagt Neumann. „Ich kann die Vereine wirklich nur dazu ermutigen, FSJler auszubilden. Das ist wirklich eine super Sache. Wir machen hervorragende Erfahrungen damit.“
Dass das nicht nur bei Vereinen funktioniert, zeigt ein weiteres Beispiel. Auch der Fußballkreis Düren hat immer einen FSJler im Einsatz. „Wir haben insgesamt 14 AGs zu betreuen. Mit den eigenen personellen Möglichkeiten könnten wir das nur schwer stemmen“, sagt Wolfgang Dembsky, der sich im Kreisjugendausschuss des Fußballkreises Düren seit 2011 um die Ausbildung der FSJler*innen kümmert. „Aber auf diese Art und Weise bekommen wir das alles super abgedeckt. Und das Feedback, dass wir aus Schulen und Kindergärten bekommen, ist wirklich hervorragend. Unsere aktuelle FSJlerin macht einen tollen Job.“ Um den Job für die FSJler*innen interessant zu gestalten, bekommen sie auch Einblick in alle Ausschüsse des Fußballkreises, einschließlich mündlichen Verhandlungen der beiden Sportgerichte.
Auch dem Fußballkreis Düren bleiben die meisten FSJler*innen nach ihrer Tätigkeit treu – meist in verschiedenen Ausschüssen. „Es ist teilweise sogar so, dass sie uns selbst nach einem Wegzug aus der Gegend nicht verlassen“, sagt Dembsky. „Wir haben Kolleginnen und Kollegen in den Ausschüssen, die den Weg dorthin über ein Freiwilliges Soziales Jahr gefunden haben und inzwischen zum Beispiel in Braunschweig oder Karlsruhe wohnen. Sie können dann natürlich nicht mehr regelmäßig persönlich vor Ort sein. Aber sie nehmen an den Sitzungen digital teil. Heutzutage ist das kein Problem.“
Dembsky betont, dass es gar nicht so schwer sei, geeignete Kandidat*innen zu finden: „Wenn wir die Stellen ausschreiben, erreichen uns normalerweise mehrere gute Bewerbungen. Oft fällt uns dann sogar die Auswahl schwer. Aber in den all den Jahren, in denen wir das jetzt machen, haben wir bis auf eine Ausnahme immer die richtige Entscheidung getroffen.“ Auch beim Fußballkreis Düren sind sich die Verantwortlichen daher einig, dass die jungen Ehrenamtlichen mit ihren Persönlichkeiten frischen Wind und viele gute Ideen einbringen.
Weitere Informationen zum Freiwilligendienst im Sport für Freiwillige finden Sie hier.
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