Mit reichlich Euphorie blickt man beim Gastgeber der FVM-Saisoneröffnung dem Start des Frauenspielbetriebs entgegen. „Überhaupt keine Frage, dieses Spiel wird etwas ganz Besonderes für den gesamten Verein“, sagt Sportvorstand Jörg Hansen vom TuS Homburg-Bröltal. Am Freitag, 6. September, 19.30 Uhr, erwarten die Fußballerinnen seines Klubs die Mannschaft des SC West Köln. Das Mittelrheinliga-Duell auf dem Kunstrasenplatz am Sportparkweg in Nümbrecht wird die Spielzeit 2024/25 offiziell einläuten. Für den heimischen TuS beginnt zudem eine neue Zeitrechnung: Erstmals spielen die Frauen des Vereins aus dem Oberbergischen in der höchsten Spielklasse des Verbands. Dass dieser Einstand im Rahmen der Saisoneröffnung am Mittelrhein erfolgt, verleiht ihm eine besondere Note. „Wir haben uns inzwischen einen hohen Bekanntheitsgrad im Umland erarbeitet. Dieses Spiel wird die Wahrnehmung nochmals erhöhen“, ist Hansen überzeugt.
Dieser Einschätzung kann Emilie Schmidt, Vorsitzende des Verbandsausschusses für Frauenfußball, nur beipflichten: „Die Frauen-Saisoneröffnung hat sich inzwischen etabliert und ist aus dem FVM-Kalender nicht mehr wegzudenken“, macht sie deutlich. Rund zwei Wochen nach dem Start des Männer-Spielbetriebs mit der Mittelrheinliga-Partie des FC Wegberg-Beeck gegen Teutonia Weiden (1:2) dürfen sich die Fußballfans auf das nächste Highlight freuen. Zumal im Rahmen der Saisoneröffnung unter anderem erneut die fairsten Frauen-Teams, die Gewinnerinnen im FVM-Fair-Play-Pokal der Frauen, der vergangenen Saison ausgezeichnet werden. Die Wahl der Austragungsstätte ist kein Zufall. „Die motivierte Bewerbung des TuS Homburg-Bröltal, die damit ihren souveränen Aufstieg in die Mittelrheinliga vergolden, hat uns sofort überzeugt“, erklärt Schmidt.
Aufstieg als Krönung der Erfolgsgeschichte
Tatsächlich krönte der TuS Homburg-Bröltal im Mai seine Erfolgsgeschichte mit dem Sprung in die Mittelrheinliga. Bis zum Sommer 2020 spielten die Frauen des rund 400 Mitglieder*innen zählenden Vereins noch in der Kreisliga. Dann begann der Höhenflug. Möglich gemacht habe diesen eine „goldene Generation“, sagt Hansen. „Der Kern der Mannschaft hat hier einst zu einem erfolgreichen B-Juniorinnen-Team gehört. Einige Spielerinnen waren zwischenzeitlich bei größeren Vereinen, sind dann aber vor einigen Jahren zurückgekehrt“, erläutert er.
Zu den Spielerinnen mit höherklassiger Erfahrung zählt etwa Maxine Herweg. Die Innenverteidigerin spielte mit dem SC Fortuna Köln in der Regionalliga. Ebenfalls in der Abwehr läuft Lukrecia Zajaczkowski auf. Sie ist die Frau von Aufstiegstrainer Dominique Hassel. Letzterer kümmert sich nun um das gemeinsame Kind und gab die Verantwortung an Mats Bollmann weiter. Der neue Coach hat sich schnell ein gutes Standing erarbeitet. „Er macht einen Megajob, hat eine sehr gute Ansprache und einen gesunden Ehrgeiz“, so Hansen über den Trainer, der zuvor beim FV Wiehl tätig war. Bollmann soll die Mannschaft zum Klassenerhalt führen. Dabei hat er im Tor die Qual der Wahl: Michelle Sohnius und Lea Schröder gelten beide als starke Keeperinnen. Im Sturm führt derweil kein Weg an Ilka Lang vorbei. Sie erzielte in der abgelaufenen Spielzeit 47 Tore. „Wir sind sicherlich nicht chancenlos in der neuen Liga“, ist Hansen überzeugt.
SC West muss neues Team aufbauen
Mit gebremster Zuversicht blickt der Gegner der Saison entgegen. „Wir haben an Qualität verloren“, sagt Fred Lindenberg, der die sportliche Leitung bei den Frauen des SC West innehat. Mehrere Stammspielerinnen haben den Verein im Sommer verlassen. Diese Lücken konnten beim Tabellenzehnten der Vorsaison nicht allesamt gefüllt werden. „Wir müssen hoffen, dass wir noch weitere Zugänge verbuchen können und sich die Mannschaft schnell findet. Erfolgsdruck haben die Mädels auf jeden Fall nicht“, sagt er. SC-Trainer Oscar Mbele, der Stephan Jager abgelöst hat, kann nur auf wenige etablierte Spielerinnen zurückgreifen. Dazu zählen Torhüterin Lea Schaaf, Ann-Katrin Elsen im Mittelfeld sowie Alexandra Agiakatsikas und Christa Rosa Joerdens, die beiden auf den Außenbahnen ihre Qualitäten ausspielen können. Zum Start der Saison dürfte noch nicht alles reibungslos laufen. An Motivation wird es aber auch den Spielerinnen aus Köln nicht fehlen. Immerhin gilt diesem Match zweifellos besondere Beachtung.
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