Bei der sechsten Ausgabe der „RheinDenker“, dem FVM-Business-Club, begrüßte der Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) seine Gäste aus Wirtschaft, Medien, Sport und Politik in der Deutschen Sporthochschule in Köln. Die „Spoho“ vereint qualifizierte Lehre, internationale Forschung und Spitzensport auf höchstem Niveau, und so war Forschung auch an diesem Abend ein gutes Stichwort.
Der Westdeutsche Fußballverband hatte beim Institut für Sportökonomie und Sportmanagement der DSHS Köln eine Studie zu Mitgliedsbeiträgen in Fußballvereinen in Auftrag gegeben. Unter dem Titel „Fußballvereine verkaufen sich unter Wert – den Sinn für Entwicklungs- und Investitionspotentiale schärfen“ lauschten die rund 50 „RheinDenker“ gespannt den Ausführungen von Prof. Dr. Christoph Breuer, Prorektor und Leiter des Instituts für Sportökonomie und Sportmanagement, zu den Ergebnissen dieser Studie.
„Oftmals verkaufen sich die Vereine wirklich unter Wert, sodass auch ungenutzte Potenziale in der Vereinsentwicklung durch Einnahmeverzichte vorliegen. Manche Vereine nehmen monatlich drei Euro als Mitgliedsbeitrag ein, da ist sogar ein Big Mac teurer“, veranschaulichte Breuer die zum Teil sehr günstigen Beitragsstrukturen von Vereinen. Sein Fazit: „Beitragserhöhungen um bis zu 40 Prozent können ökonomisch lohnenswert für die Vereine sein – sofern die generierten Mehreinnahmen in Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Übungsleiter oder Trainer investiert werden.“
Im zweiten Teil der Veranstaltung erhielten die Gäste spannende Fußball-Einblicke von Simon Rolfes. „Amateur. Profi. Nationalspieler. Schreibtisch“ – Simon Rolfes hat den Fußball aus verschiedenen Perspektiven erlebt und nahm die RheinDenker im Gespräch mit Holger Dahl vom WDR in einigen Anekdoten mit durch sein Leben am Ball und am Schreibtisch.
Der ehemalige Nationalspieler, der in seiner aktiven Zeit 28 Spiele für die deutsche Nationalmannschaft und 288 Spiele in der Bundesliga bestritten hat, seit Sommer „Leiter Jugend und Entwicklung“ und nun frisch gebackener Sportdirektor bei seinem, wie er selbst sagt, „Herzensverein Bayer 04 Leverkusen“. Simon Rolfes, der im Alter von 17 Jahren selbst den Weg in das Nachwuchsleistungszentrum des SV Werder Bremen wagte und den Sprung zu den Profis schaffte, will nun auch den Talenten von Bayer 04 mit seiner Erfahrung helfen. Ihm liegt es besonders am Herzen, dass er den Spielern ein ruhiges und attraktives Umfeld bietet, wo sie ihre Kreativität und Freude ausleben und ihre eigene Persönlichkeit entwickeln können.
Vom Profidasein mit an seinen Schreibtisch genommen hat Rolfes vor allem Disziplin und Motivation, die für die Karriere danach besonders wichtig sind. „Wenn man erfolgreich sein will, muss man sich im Job jeden Tag neu motivieren und für den Erfolg kämpfen.“
Bereichert um neue Fachkenntnisse und einige Anekdoten blieb für alle RheinDenker anschließend genügend Raum für den gemeinsamen Austausch in lockerer Atmosphäre. (Christopher Wenzel)