DFB-Pokal der Frauen: Erfolgsgeschichte des S.C. Fortuna Köln findet Abschluss vor Rekordkulisse

DFB-Pokal der Frauen: Erfolgsgeschichte des S.C. Fortuna Köln findet Abschluss vor Rekordkulisse

Die lange Reise im DFB-Pokal endete für die Fußballerinnen des S.C. Fortuna Köln mit einem langen Abend. „Zusammen mit unseren Fans haben wir einige Stunden im proppenvollen Vereinsheim gefeiert“, sagte Fortuna-Coach Stefan Groß über den Ausklang eines ereignisreichen Novembertages im Kölner Süden. Stolz und Zufriedenheit schoben in diesen Stunden die Enttäuschung über die zuvor erlittene 0:3 (0:1)-Niederlage gegen den SV Werder Bremen locker beiseite. Dafür gab es gute Gründe: Der Regionalligist aus der Rheinmetropole hatte gegen den Erstligisten eine starke Leistung geboten und Bestmarken für die eigene Geschichte aufgestellt.

Nie zuvor hatten die Frauen des Südstadt-Klubs nach dem Gewinn des Cups auf FVM-Ebene zwei Runden im nationalen Pokalwettbewerb überstanden. Und mit 1150 Zuschauer*innen hatte trotz der winterlichen Temperaturen eine Rekordkulisse im Südstadion für Stimmung gesorgt. „Das war ohne Zweifel ein Highlight. Für die Spielerinnen, die Fans und den gesamten Verein. Das war Werbung für den Frauenfußball und die Fortuna“, so Groß, der in diesem Erlebnis das Ergebnis engagierter Vereinsarbeit sieht. „Das alles wäre vor ein paar Jahren noch nicht möglich gewesen“, ist er überzeugt.

Die Reise begann mit Finalerfolg in Arnoldsweiler

Begonnen hatte die lange Reise im Mai in Arnoldsweiler. Mit dem 2:1-Sieg im FVM-Pokal der Frauen gegen den Regionalliga-Rivalen TSV Alemannia Aachen – damals noch mit dem heutigen Sportlichen Leiter Marc Gertzen auf der Trainerbank. Im Sommer übernahm Groß. Der Pokal blieb ein gutes Pflaster für die Fortuna. In der ersten Runde des DFB-Pokals feierte das Team dank Doppeltorschützin Vivien Schwing und Selma Fohrer einen 3:1-Erfolg gegen den Südwest-Regionalligisten TuS Issel. Dabei hatten die Kölnerinnen zunächst zurückgelegen. Anfang September wiederholten sie diese Geschichte gegen den damaligen Zweitliga-Spitzenreiter SV Weinberg. Dieses Mal ließen Svenja Streller (2) und wieder Schwing dem frühen Rückstand die Wende folgen. „Das ist unsere Stärke. Rückschläge werfen uns nicht um“, betont Groß.

Mit diesem Coup war die Tür zum großen Match im Achtelfinale aufgestoßen. Team und Umfeld waren elektrisiert. „Die Auslosung haben sich die Mädels dann schon zusammen angeschaut“, so der Coach. An den Tagen vor dem großen Spiel sei dann Aufgekratztheit zu spüren gewesen. Gemeinsam nutzte man die Gunst des Erstliga-Spielplans, schaute fünf Tage vor dem Aufeinandertreffen mit dem SV Werder, dessen Bundesliga-Partie beim 1. FC Köln an. „Wir haben das 4:1 der Bremerinnen mit der gesamten Mannschaft gesehen. Angst hat uns der Auftritt nicht gemacht. Im Gegenteil. Wir haben gesehen, dass sie zwar selbstbewusst und mit hohem Tempo spielen, aber keine elf Göttinnen sind und auch mal Fehler machen“, so Groß.

Nervosität wich guter Laune und positiver Anspannung

Spätestens beim gemeinsamen Nudelessen am Mittag vor dem großen Duell habe die Nervosität dann guter Laune und positiver Anspannung Platz gemacht, sagt er. „Wir wollten einfach 90 Minuten lang alles raushauen.“ Diese Idee füllte sein Team dann mit Leben. Zwar bestimmten die Gäste das Geschehen, aber die Kölnerinnen standen kompakt und setzten nach Balleroberungen immer wieder Nadelstiche mit Offensivaktionen. Vivien Schwing verpasste nach 23 Minuten nur knapp das 1:0, nachdem sie ihre Gegenspielerin hatte aussteigen lassen. Sie fand ihre Meisterin in der Bremer Torhüterin. Mit zunehmender Spieldauer wurde der Erstligist jedoch dominanter. „Sie haben uns immer tiefer hinten reingedrückt. Wir haben gehofft, irgendwie ohne Gegentor in die Pause zu kommen“, schaut Groß zurück. Die Hoffnung blieb unerfüllt: Maja Sternad brachte Bremen unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff in Führung und legte dann auch das 2:0 nach (53.). „Das war sicherlich ein vorentscheidender Moment“, so Groß, dessen Team in der Schlussphase mehr riskierte und noch das 0:3 durch Amira Arfaoui hinnehmen musste (79.). Den verdienten Ehrentreffer verpasste Annika Boden nur um Haaresbreite, als ihr Freistoß nach 90 Minuten knapp über das Tor ging.

Lob kam vom Gegner. „Fortuna hat es gut gemacht, sie waren immer wieder gefährlich“, erklärte die einstige Leverkusenerin Arfaoui. Währenddessen ließen sich die Kölnerinnen von ihren Anhänger*innen feiern. „Das war die Belohnung für die guten Leistungen und unseren Zusammenhalt“, so Groß. Von der langen Reise im DFB-Pokal werde man noch lange zehren. Vor allem aber sei sie Ansporn, erneut den FVM-Pokal zu gewinnen und der Geschichte auf nationaler Ebene weitere Kapitel hinzuzufügen.

 

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Bildunterschrift: Die Frauen vom S.C. Fortuna Köln sicherten sich mit ihrem Sieg im Ford-Pokalfinale der Frauen 2024 das Ticket für die erste Runde im DFB-Pokal der Frauen 2024/25.

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