Bitburger-Pokalfinale 2016: "Die Vorfreude ist extrem"

Bitburger-Pokalfinale 2016: "Die Vorfreude ist extrem"

Als Tomasz Kaczmarek und Uwe Koschinat den Innenraum der Arena des Bonner Sportparks Nord betreten hatten und ihre Blicke schweifen ließen, dürften sie gespürt haben, dass die Uhr nun rückwärts läuft. Alle Gedanken, Überlegungen und Konzentration der Trainer von Viktoria Köln und Fortuna Köln gelten von jetzt an einem Fixpunkt: dem Endspiel im Bitburger-Pokal 2016 am Samstag, um 17 Uhr.

Bei der Pressekonferenz, zu der der Fußball-Verband Mittelrhein mitten in jenes Stadion geladen hatte, in dem am Samstag um den Titel und den Einzug in der DFB-Pokal gespielt wird, machten die beiden Coaches keinen Hehl aus ihrer Begeisterung für diese letzte Herausforderung der Saison. „Bei der Viktoria freuen sich alle extrem auf dieses Spiel“, erklärte Kaczmarek und Koschinat, sein Trainerkollege von der linken Kölner Rheinseite, nickte zustimmend.

Für beide Mannschaften, die Verantwortlichen und Fans ist es ein echtes Highlight, bevor es in die Sommerpause geht. Doch damit enden die Gemeinsamkeiten auch schon. Koschinat blickt auf eine „sicherlich absolut zufriedenstellende Spielzeit“ in der Dritten Liga zurück, die auf Platz elf endete und nun mit dem Pokalsieg gekrönt werden soll. „Außerdem wäre es toll, künftig in drei Wettbewerben vertreten zu sein“, sagt der 44-Jährige.

Für Viktoria-Coach Kaczmarek ergeben sich ganz andere Schlüsse. Sowohl beim Blick zurück als auch nach vorn. „Hinter uns liegt ein Jahr in der Regionalliga, das unseren Ansprüchen nicht komplett gerecht geworden ist“, sagt der 31 Jahre alte gebürtige Pole in Anspielung auf die verpasste Meisterschaft. Die kommende Saison und damit auch den möglichen Start des FC Viktoria im DFB-Pokal kann er mit einer gewissen Distanz betrachten. Denn Kaczmarek wird den Titelverteidiger aus Höhenberg nur noch einmal coachen, ehe er sich verabschiedet und die Ausbildung zum Fußballlehrer startet.

 

Das Abschiedsspiel hat es aber in sich. „Es wird ein harter Fight gegen einen exzellenten Gegner“, sagt Kaczmarek, der dem Lokalrivalen eine gute Entwicklung in den vergangenen Monaten bescheinigt. „Daher ist die Fortuna auch leicht favorisiert“, meint er. Doch von Understatement ist er weit entfernt. Der 31-Jährige glaubt an die Klasse seiner Mannschaft, auch wenn der Kontrahent eine Liga höher spielt und in seinem Team neben den Langzeitverletzten weitere Akteure - darunter Kapitän Mike Wunderlich und David Jansen - auszufallen drohen. „Ich glaube, dass wir am Ende ein Tor besser sein werden“, erklärt er.

Diesen Optimismus teilt er mit Koschinat. Nicht aber die personellen Sorgen. „Zuletzt standen bei uns alle 31 Mann auf dem Trainingsplatz“, sagt der Fortuna-Coach. Selbst wenn es für Markus Pazurek nach seinem Kreuzbandriss noch nicht reichen wird, ist der Klub aus der Kölner Südstadt also bestens aufgestellt. Auch der bevorstehende Abschied von Goalgetter Julius Biada, den es zu Eintracht Braunschweig zieht und die Transfergerüchte um dessen Sturmpartner Marco Königs lassen Koschinat kalt.  „Ich bin davon überzeugt, dass beide voll fokussiert auf das Finale sind“, sagt er. Keine Frage, beide Trainer versprühen Selbstvertrauen und erwarten ein enges Match im Kampf um den silbernen Pott.

Alfred Vianden, Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein, überrascht das nicht. Er sieht in dem Endspiel das sportliche Kräftemessen der beiden aktuell stärksten Mannschaft im Verbandsgebiet - selbstverständlich abgesehen von den beiden Erstligisten Bayer 04 Leverkusen und 1. FC Köln. Entsprechend groß ist auch das Zuschauerinteresse. „Bislang wurden bereits 2400 Tickets verkauft. Wir rechnen mit 5000 Zuschauern, also einer wunderbaren Kulisse“, sagt Vianden.

Diesen Rahmen hat das Spiel auch verdient. Nicht nur, weil zwei traditionsreiche Vereine aus einer Stadt aufeinandertreffen, sondern auch weil dieser Samstag Sportgeschichte schreibt. Das Endspiel ist nämlich nur eines von 17 Verbandspokal-Finals, die binnen weniger Stunden deutschlandweit steigen, live in der ARD und im Internet-Livestream übertragen werden und den 28. Mai zum „Tag der Amateure“ machen. „Das ist eine einmalige und einzigartige Situation“, so Vianden.

 

Tickets

Der Vorverkauf über die Vereine läuft noch bis Mittwochabend. Über die Geschäftsstelle des  Fußball-Verbandes Mittelrhein sind Tickets im Vorverkauf noch bis Freitag, 11.00 Uhr, erhältlich

Tickets kann man auch am Finaltag noch kaufen: Die Tageskassen am Haupteingang öffnen um 15.00 Uhr. Die Tickets kosten 17 Euro (Sitzplatz, Ermäßigt 12 Euro, Tageskasse 20 Euro/ 15 Euro) und 12 Euro (Stehplatz, Ermäßigt 7 Euro, Tageskasse 15 Euro/ 10 Euro).

Anreise-/Parkempfehlung:

Alle Zuschauer werden um frühzeitige Anreise gebeten.

Der Parkplatz am Stadion (Kölnstr./Am Neuen Lindenhof) steht nicht zur öffentlichen Nutzung zur Verfügung. Fans des SC Fortuna Köln werden gebeten, auf dem P3 (Herseler Straße/Graurheindorfer Straße unterhalb der A565: Friedrich-Ebert-Brücke/Nordbrücke) zu parken, für Fans vom FC  Viktoria Köln steht der P2 (An der Josefshöhe) zur Verfügung. Per ÖPNV erreichen die Zuschauer den Sportpakt Nord ab Bonn Hbf. mit der Straßenbahn-Linie 61 Richtung Auerberg oder mit den Buslinien 604/605 Richtung Hersel bzw. Mondorfer Fähre.

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