Getreu dem Motto „die Fairsten sind die Ersten“ findet die offizielle Eröffnung der Saison 2017/18 im Fußball-Verband Mittelrhein beim FC Hürth statt. Denn die zweite Mannschaft der Hürther, die als Aufsteiger einen hervorragenden dritten Tabellenplatz in der Bezirksliga Staffel 1 belegte, erwies sich in der abgelaufenen Spielzeit mit lediglich 45 Gelben Karten sowie einer Gelb-Roten Karte als fairste Herren-Mannschaft im Verbandsgebiet. „Wir sind mächtig stolz auf unsere Reserve, dass sie sowohl erfolgreichen als auch fairen Fußball geboten hat. In den letzten Jahren haben wir in dieser Wertung nie sonderlich gut abgeschnitten, daher hatten wir die Fair-Play-Tabelle gar nicht wirklich auf dem Schirm“, sagt der 1. Vorsitzende der Hürther, Karl Zylajew.
Das Auftaktspiel zur neuen Saison bestreiten am Donnerstag, 24. August, die erste Mannschaft der Hürther und der TSC Euskirchen. Anstoß der Mittelrheinliga-Partie ist um 19.30 Uhr. Im Rahmen der Saisoneröffnung ehrt der FVM die fairsten Frauen-, A-/B- und C-Junioren-Mannschaften mit dem FVM Fair Play Pokal. In der Halbzeitpause erhält dann die Hürther Reserve den Oddset-Fair-Play-Pokal samt Siegerscheck in Höhe von 2.000 Euro. „Das Geld fließt natürlich direkt in die Mannschaftskasse, das haben sich die Jungs verdient“, so Zylajew, der auf einen tollen Saisonstart hofft: „Wir sind bestens vorbereitet und da die Partie am Donnerstag stattfindet, rechnen wir mit einigen Zuschauern mehr, die durch das Spiel des 1. FC Köln am Freitag vielleicht nicht gekommen wären.“
Von einem großen Zuschauerinteresse geht auch FCH-Trainer Oliver Heitmann aus: „Es ist toll, die Saison eröffnen zu dürfen, besonders vor einer großen Kulisse.“ Auch wenn die Vorbereitung beim Tabellensechsten der letztjährigen Mittelrheinliga-Saison aufgrund zahlreicher Verletzungen nicht gänzlich optimal verlief, so freut man sich rund um den salus Park trotzdem, dass es endlich wieder um Punkte geht: „Trotz kleinem Kader haben alle super mitgezogen. Taktisch haben wir eine gute Basis, darum ist es unser Ziel, in diesem Jahr noch mehr Dominanz auszustrahlen und auch die engen Spiele für uns zu entscheiden“, gibt Heitmann das Ziel für eine Saison vor, die der FCH gerne noch zwei bis drei Plätze weiter oben im Klassement abschließen würde.
Dabei mithelfen sollen unter anderem die erfahrenen Neuzugänge Sebastian Golz und Jan Winkler. „Ihr enormer Kampfgeist tut unserer spielstarken Mannschaft gut und bringt uns wieder ein paar Prozentpunkte nach vorne“, ist Heitmann von den Qualitäten seiner Neuzugänge überzeugt, die beide vom Euskirchener TSC in den Rhein-Erft-Kreis wechselten und somit gleich im ersten Ligaspiel für den neuen Verein auf ihren Ex-Klub treffen. „Das ist schon eine ganz besondere Situation. Die Motivation ist riesig, zumal ich davon überzeugt bin, mit dem Wechsel nach Hürth alles richtig gemacht zu haben“, sagt Golz, der zuvor sieben Jahre lang das Trikot des ETSC trug.
Mit Benny Hoose wechselte gar ein dritter Akteur aus Euskirchen nach Hürth. Seine offensiven Qualitäten dürften die Gäste in der neuen Saison schmerzlich vermissen, immerhin erzielte der 28-Jährige in seinen drei Jahren beim ETSC 53 Tore und bereitete 30 Treffer vor. Ein Wiedersehen mit den alten Kollegen wird es am Donnerstag allerdings nicht geben. Hoose wird nach einer Meniskus-OP frühestens im Oktober wieder auf den Platz zurückkehren.
Doch auch bei den Gästen gibt es mindestens zwei Akteure, die eine besondere Beziehung zum Gegner pflegen. Sören Ohmert und Stefan Fiegen nahmen im Sommer den umgekehrten Weg und wechselten aus Hürth nach Euskirchen, wo sie sich in der Vorbereitung bereits gut in eine fast komplett neu zusammengestellte Mannschaft einfügen konnten. „Beide werden hochmotiviert ins Spiel gehen, auch weil sie sicher etwas beweisen wollen“, glaubt ETSC-Coach Frank Molderings.
Mit dem Erfolg im Bitburger-Kreispokal, den der ETSC als klassenhöchste Mannschaft zum dritten Mal in Folge gewann, gelang den Kreisstädtern eine erfolgreiche Generalprobe für den Ligastart. Dennoch gibt sich Molderings vor dem Auftakt nur verhalten optimistisch, nachdem der ETSC die Liga zweimal in Folge auf Platz vier abschloss. „Wir haben viele junge Spieler, die zwar sehr lernwillig, aber eben auch noch unerfahren sind. Darum ist der Auftakt in Hürth gleich ein guter Maßstab für uns.“
Während Molderings den FC Hürth zu den drei besten Mannschaften der Mittelrheinliga zählt, lobt Trainerkollege Heitmann den ETSC als „lauf- und spielstark“ und rechnet damit, dass die Gäste am Saisonende erneut einen Platz unter den Top fünf belegen werden. Spannung ist also garantiert, wenn am Donnerstagabend der erste Ball der Saison 2017/18 rollt.
(Text & Foto: Stefan Kühlborn)
