Der 2010 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Karl-Peter „Charly“ Kropmanns hatte noch 2021 Grund zur doppelten Freude. Am 29. März machte er die Zahl an 85 Lebensjahren voll und genau zwei Tage später beging er sein 50-jähriges Jubiläum als Schiedsrichter.
Dabei prägte ihn anfangs die aktive Fußballer-Laufbahn, in der er zwischen den Jahren 1948 und 1961 immerhin den Sprung für „seinen“ SC West bis in die damalige Verbandsliga Mittelrhein schaffte. Apropos SC West: Zu Beginn der neunziger Jahre bis ins Jahr 2000 hinein führte er sogar den Vorsitz bei seinem langjährigen Heimatverein, dem SC West Köln.
Nach dem Ende seiner aktiven Spielerkarriere startete er dann so richtig durch. „Charly“ wechselte seine Fußballschuhe gegen die Pfeife ein. Genau am 1. April 1961 legte er nach mehreren Wochen Lehrgang erfolgreich die Prüfung zum Schiedsrichteramt ab. Auch hier ging der Karriereweg steil nach oben bis in die Regionalliga West, die damals zweithöchste Spielklasse im DFB. Satte fünf Jahre ließ „Charly“ die Spieler in dieser Klasse nach seiner Pfeife tanzen.
Doch nicht nur als Regisseur auf dem Platz war Charly stets ein gefragter Mann. Herausragende 18 Jahre lang – in der Zeit zwischen 1971 und 1989 – bekleidete er das Amt des Schiedsrichterobmannes im Kreis Köln. Während dieser Zeit gehörte er auch fünf Jahre dem Schiedsrichterausschuss des FVM an und saß drei Jahre im gleichen Gremium des WFLV.
Aufgrund seines großen Sachverstandes fungierte er überdies als Schiri-Beobachter im Oberhaus des Deutschen Fußballs und betreute über viele Jahre hinweg die bei Bundesliga-, Europapokal- und Länderspielen eingesetzten Unparteiischen bzw. UEFA-Delegierten in Köln und Leverkusen. Ein absolutes Highlight war dabei die Mitwirkung im Kölner Organisationskomitee für die „EURO 88“.
Charly wurde im Anschluss an seine 18-jährige Funktionärstätigkeit mit einem einstimmigen Votum zum Ehren-Schiedsrichterobmann in Köln ernannt. Man merkte stets , wie ihn interessierte, was in seinem „KSA-Köln“ geschah. Legendär war auch das von Charly Kropmanns vor weit über 30 Jahren ins Leben gerufene Herbstfest im Kölner Sartory, das ihm stets sehr am Herzen lag, wo über Jahrzehnte Spitzenkräfte des Kölner Karnevals für ein Programm sorgten, das den einen oder anderen traditionellen großen Karnevalsverein in Köln vor Neid erblassen ließ. Die Jubiläumsveranstaltung 2017, das 50. Herbstfest, war dann leider auch das letzte dieser unvergessenen Events.
Nah am Geschehen, wenn auch nur noch als Zuschauer, war er auch stets bei seiner T.G. Trainingsgemeinschaft Schiedsrichtervereinigung Köln, vor über 50 Jahren gegründet, beim wöchentlichen Training im Stadion oder in der Halle wie dann auch bei der 3. Halbzeit oder bei anderen Aktivitäten der TG. Die T.G. war auch Veranstalter des Herbstfestes im Kölner Satory.
Als verdiente Krönung für „sein Lebenswerk“ neben vielen anderen Ehrungen wie die DFB-Verdienstnadel 2001 oder die Goldene FVM-Ehrennadel 1986 darf gewiss die Verleihung des Verdienstordens im Mai 2010 durch den damaligen Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters angesehen werden.
Bis zuletzt galt für Charly Kropmanns das Motto als gelernter Kaufmann: „Wer rastet, der rostet“. Deshalb wollte „unser“ Charly auch nie sein ehrenamtliches Engagement wirklich gegen den Ruhestand eintauschen.
Wir wünschen den Hinterbliebenen insbesondere seiner Familie in diesen schweren Zeiten viel Kraft, ruhe in Frieden lieber Charly! Mit Dir haben wir im positivsten Sinne ein wahres Kölsches Original verloren.
Der Fußballkreis Köln insbesondere die gesamte große Kölner Familie der Unparteiischen werden Charly Kropmanns in bester Erinnerung halten, ihm ein anhaltendes ehrendes Gedenken bewahren.
Der Vorstand des Fußballkreises Köln
