Hans-Christian Olpen: „Ehrenamtliches Engagement und Qualifizierung sind der Schlüssel zum Erfolg“

Beim Verbandstag 2016 hat es im Präsidium auf einigen Positionen Veränderungen gegeben, andere Präsidiumsmitglieder haben ihre Arbeit für den Verband fortgesetzt. Dazu gehört auch Hans-Christian Olpen. Im Interview stellt der Vizepräsident seine Aufgaben und Ziele vor.

 

Hans-Christian Olpen: „Ehrenamtliches Engagement und Qualifizierung sind der Schlüssel zum Erfolg“

Herr Olpen, als langjähriger Kreisvorsitzender und Vereinsvorstandsmitglied kennen Sie die Probleme und Sorgen in den Vereinen sehr genau. Wo drückt der Schuh an der Basis? Und wie wollen Sie als Vizepräsident, der das Thema „Ehrenamt“ verantwortet, diesen Nöten entgegenwirken?
In meinen Gesprächen mit Vereinsvertretern wird ein Problem – unabhängig von Größe und Ligenzugehörigkeit – immer wieder angesprochen: der Mangel an Menschen, die bereit sind, sich ehrenamtlich im Klub zu engagieren. Vor allem gibt es im Vergleich zu früher weniger Leute, die langfristig eine Aufgabe im Verein übernehmen wollen. Auf den Schlüsselpositionen eines Sportvereins braucht es aber eine gewisse Kontinuität. Unser Ziel muss es sein, diesen Menschen ein längerfristiges Engagement schmackhaft zu machen und sie in ihrer Arbeit zu unterstützen.

Sie sind zuversichtlich, dass künftig wieder mehr Menschen viel Zeit für ein ehrenamtliches Engagement aufbringen?
Grundsätzlich ist diese Bereitschaft nicht geringer geworden. Aber wir müssen uns anpassen, auf die Leute zugehen und immer wieder die Rückmeldung aus den Vereinen beachten. Daher sind wir genauso dankbar für die Menschen, die sich engagieren möchten, dies aber aus privaten oder beruflichen Gründen nicht regelmäßig oder langfristig können. Hier kann die Lösung sein, diese Menschen projektbezogen, also für einen überschaubaren Zeitraum einzubinden.

Wie kann die Einbindung von Ehrenamtlern allgemein gelingen?
Um ein attraktives Betätigungsfeld darzustellen und erfolgreich Eigenwerbung zu betreiben, müssen die Vereine zunächst einmal ihr Profil schärfen. Die Verantwortlichen sollten sich fragen, wofür ihr Klub steht und welche Identität und Ideale er verkörpern will. Bei diesem Prozess kann der FVM den Vereinen zur Seite stehen.    
 
Das tangiert schon einen weiteren Schwerpunkt Ihres Engagements beim Fußball-Verband: die Qualifizierung.
Ja, durchaus. Wir können den Vereinen einerseits bei der Weiterentwicklung im sportlichen Bereich die gesamte Palette der Trainerausbildung anbieten, im Breiten- und Leistungssport. Andererseits halten wir auch im Vereinsmanagement Qualifizierungsmaßnahmen bereit: Wer will, kann sich in Einzelbereichen wie Nachwuchsarbeit, Finanzen/Steuern oder Öffentlichkeitsarbeit ausbilden lassen – oder das gesamte Paket in Anspruch nehmen und zertifizierter Vereinsmanager werden. Von Kurzschulungen bis zur Lizenz: Es gibt viele Angebote, die wir auch immer weiter ausbauen. Die Vereinsmitarbeiter sollten sie in ihrem eigenen Interesse auch in Anspruch nehmen.

Wie profitieren die Ehrenamtler?

Gerade junge Menschen, die in den Vereinen soziale Kompetenzen erworben haben, profitieren oftmals bei Bewerbungen. Und natürlich lassen sich gerade die allgemeinen Dinge auch auf das Berufsleben übertragen. Vor allem aber holen sich die Teilnehmer das Rüstzeug für ihre Arbeit im Verein. Das Ehrenamt wird leichter, erfolgreicher und macht mehr Spaß. Und wer Freude bei seiner Tätigkeit hat, bleibt seinem Klub auch länger erhalten.

Woran hapert es noch?
Wir müssen den Bekanntheitsgrad unserer Qualifizierungsangebote weiter erhöhen, alle Kanäle nutzen: die medialen wie auch die persönlichen, wie zum Beispiel die Mitarbeiter, die auf Kreisebene mit dem Thema Qualifizierung zu tun haben. Wir müssen gemeinsam das Interesse der Vereinsvertreter wecken und Angebote auf ihre Bedürfnisse zuschneiden.
 
Ist die ideale Vorstellung, dass der Verband als Dienstleister der Vereine wahrgenommen wird?
Exakt das ist unser Leitbild. Wir wollen Hilfestellungen geben  und die Vereine unterstützen, gute Arbeit machen zu können.
 
Wie haben Sie sich über all die Jahre für Ihr Engagement begeistert?
Ich habe mir immer wieder neue Ziele gesteckt und viele davon erreicht, das motiviert natürlich. Außerdem schätze ich es sehr, so viele interessante Menschen kennenzulernen und immer wieder Feedback zu erhalten. Das macht Mut für neue Aufgaben.
 

Zur Person

Hans-Christian Olpen (56 Jahre)
Heimatverein: SV Gremberg-Humboldt
Beruf: Beamter in Diensten der Kölner Stadtverwaltung.
Ehrenamtliches Engagement:
2004-2013: Vorsitzender des Fußballkreises Köln.
seit 2013: FVM-Vizepräsident, zunächst mit den Themenschwerpunkten Fair Play und Ehrenamt, seit 2016: Qualifizierung und Ehrenamt
 

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