Kreis Euskirchen

„Das FSJ hat mich mutiger gemacht“ – Marie-Christin Salentin im Interview

„Das FSJ hat mich mutiger gemacht“ – Marie-Christin Salentin im Interview

Bis vor kurzem absolvierte Marie-Christin Salentin ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Fußballkreis Euskirchen. Im Gespräch mit Markus Brackhagen berichtet die 20-Jährige über ihre unterschiedlichen Erfahrungen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen.

Marie-Christin, wann bist Du auf die Idee gekommen, ein Freiwilliges Soziales Jahr im Fußballbereich zu absolvieren?

Nach dem Abitur habe ich mir die Frage gestellt, was ich jetzt machen soll. Da meine alte Schule, das Clara-Fey-Gymnasium in Schleiden, eng mit dem Fußball-Verband Mittelrhein zusammen arbeitet und ich von meinem Vorgänger Mark Degenhardt viel Positives über das FSJ gehört hatte, habe ich mich einfach beworben.

Welche Aufgaben hast Du in dieser Zeit übernommen?

Mein Haupteinsatzbereich war die Leitung von Fußball-AGs an unterschiedlichen Schulen im gesamten Fußballkreis. Überwiegend habe ich aber im Euskirchener, Mechernicher und Zülpicher Stadtgebiet gearbeitet. Daneben bin ich von Barbara Schwinn, der Beauftragten für den Schulfußball im Kreis Euskirchen, in einige andere spannende Projekte einbezogen worden.  

Was hat Dir an deiner Tätigkeit besonders viel Spaß gemacht?

In der Gesamtschule Euskirchen hatte ich im ersten Halbjahr eine Mädchen-AG mit Schülerinnen der 5. Klasse, für die Fußball eine völlig neue Erfahrung war. Dementsprechend begeistert und engagiert waren die Mädels bei der Sache. An der Förderschule in Bürvenich, wo ich mit Jungs im Alter zwischen 12 und 16 zu tun hatte, lief es zunächst überhaupt nicht. Nach einiger Zeit sind wir jedoch miteinander warmgeworden und plötzlich war der Verlauf total unkompliziert.

Welche negativen Erlebnisse sind haften geblieben?

Das Verhalten einzelner Jungs an einer Gesamtschule, aber auch von einigen Grundschülern, war auf die Dauer sehr anstrengend. Das ist auch der Grund, warum es auch mal zu Konflikten gekommen ist.

Hast Du in diesen Situationen Unterstützung erhalten?

Während der AGs, war ich im Grunde auf mich selbst gestellt. Erfreulicherweise war es häufig so, dass sich die Kinder untereinander diszipliniert haben. In ganz besonderen Fällen konnte ich anschließend mit den Lehrern sprechen, sodass sie eingreifen konnten.

Was hast Du für dich persönlich mitgenommen?

Es war eine sehr spannende Zeit, in der es Höhen und Tiefen gab. Das FSJ hat mich auf jeden Fall mutiger gemacht. Jetzt bin ich nicht mehr nervös, wenn ich vor einer Gruppe stehe. Außerdem musste ich viele Dinge ohne Hilfe erledigen und bin dadurch selbstständiger geworden. Insgesamt habe ich eine Menge Spaß gehabt und viele neue Leute kennengelernt.

Bleibst Du dem Fußballkreis in irgendeiner Form erhalten?

Als Mitarbeiterin im Jugendausschuss unterstütze ich die Mädchenbeauftragte Katja Thiel bei der Durchführung von Veranstaltungen. Darüber hinaus bin ich auf Verbandsebene auch als Betreuerin im Mädchenfußball aktiv.  

Wie geht es jetzt für Dich beruflich weiter?

Ich habe mich für ein duales Studium entschieden. Unter der Woche arbeite ich in einem Fitness-Studio in Bonn, parallel dazu läuft mein Fernstudium der Sportökonomie an der Sporthochschule Köln.

Autor: Markus Brackhagen (Beauftragter für die Öffentlichkeitsarbeit im Kreis Euskirchen)

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