Viele Mannschaften und eine engagierte Vereinsführung - aber der Kunstrasenplatz fehlt

Viele Mannschaften und eine engagierte Vereinsführung - aber der Kunstrasenplatz fehlt

Zu einem Dialog rund um die aktuelle Situation des SV Blau Weiß Hand und vielen Fragen und Anregungen zu spannenden Themen kam es am 19. Oktober 2016 zwischen Vertretern der Fußballabteilung des SV BW Hand, dem FVM und dem Kreis Berg. Der Fokus des Abends lag auf dem Projekt Kunstrasenplatz.

In der gemütlichen Vereinsstätte des Mehrspartenvereins SV Blau Weiß Hand aus dem Fußballkreis Berg durften sich die Gäste des Fußball-Verbandes Mittelrhein um Präsident Alfred Vianden und dem Kreisvorsitzenden des Kreises Berg, Rolf Müller, wohlfühlen. Gute Rahmenbedingungen des Vereins, der neben Fußball auch die Sportarten Tennis, Handball, Bogensport und Breitensport anbietet,  sorgen für einen ersten positiven Eindruck bei den Gästen. „Ich bin von der Anlage mit seinen Tennisplätzen, Besprechungsräumen oder der tollen Gaststätte beeindruckt“, erläuterte Laurenz Neumann, stellvertretender FVM-Geschäftsführer und ein weiterer Teilnehmer des Vereinsdialogs. Und dann gibt es noch den Ascheplatz circa 300 Meter vom Vereinsheim entfernt. Der Fußballplatz, auf dem wöchentlich 11 Jugendmannschaften und zwei Seniorenteams ihren Trainings- und Spielbetrieb bestreiten. „Unsere große Sorge“, so Karl-Heinz Volkening, Kassierer des SV BW Hand.

Das Streben nach der Umwandlung des Hartplatzes in einen anständigen Kunstrasenplatz ist groß und das Ziel wurde mit dem Jahr 2018 benannt. Noch größer sind allerdings die Hürden, die auf die SV-Verantwortlichen zukommen. Das Hauptproblem ist die Finanzierung. Und gerade in diesem Punkt gibt es noch Gesprächsbedarf mit der Stadt Bergisch Gladbach. Einige Absprachen zwischen den Hander-Fußballverantwortlichen und der Stadt wurden bereits getroffen, doch die finanziellen Hilfen für den Bau reichen nicht aus. Wenig begeistert zeigte sich Frank Buchwald, Abteilungsleiter Fußball des SV, zu dieser Situation: „Der Fußballsport ist für unsere Gesellschaft so wichtig, denn er bietet unseren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mehr als nur den Sport selber.“ Gemeint sind die integrativen, sozialen und kulturell verbindenden Chancen, die auf Deutschlands Fußballplätzen tagtäglich realisiert werden. „Umso trauriger ist, dass wir Fußballer von unseren Kommunen die nötige Unterstützung nicht erhalten.“ Das Projekt Kunstrasenplatz bleibt für den SV BW Hand weiterhin das zentrale Thema, auch wenn der Weg steinig und schwer bleibt.

Auf die Äußerung des Vereins, dass zentrale und dezentrale Trainerlehrgänge für berufstätige Trainer schwer erreichbar sind, hatte Alfred Vianden eine interessante Information. „Der FVM wird sein Qualifizierungs-Konzept überarbeiten und neu aufstellen. Das ist im Sinne des Verbandes, der Fußballkreise und unserer Vereine. Denn, eine gute Ausbildung der Trainer wirkt sich auf unsere Fußballer aus. Und somit auch auf die Entwicklung des gesamten Fußballs in Deutschland.“ Der SV BW Hand kann sich vorstellen, im kommenden Jahr einen dezentralen Lehrgang auf seinem eigenen Vereinsgelände durchführen zu lassen. Die Voraussetzungen werden mit einem angemessenen Lehrraum, eine Sporthalle und einem Fußballplatz zumindest allesamt erfüllt.

Anlass des Abends war der Masterplan Amateurfußball, der vor einigen Jahren vom DFB initiiert wurde und den Amateurfußball unterstützen und stärken soll. Die Existenz kleinerer Fußballvereine ist nämlich nur dann gewährleistet, wenn eine nachhaltige Jugendarbeit, eine strukturierte Vereinsorganisation, Ehrenamt  und angemessene Vereinsangebote vorhanden sind. Gerade beim letzten Punkt bleibt die Frage, warum der SV Blau Weiß Hand beispielsweise keinen Alte-Herren-Spielbetrieb oder Frauenfußball anbietet. Hierzu äußerte sich SV-Jugendleiter Stefan Ciecior eindeutig: „Der Frauenfußball war in diesem Verein eine Zeit lang sehr stark ausgeprägt. Finanziell kamen wir leider nicht auf unsere Kosten und am Ende hat es sich für uns nicht mehr rentiert. Über eine Alte-Herren-Mannschaft machen wir uns Gedanken, obwohl die Zahl der Ü-Fußballer rückläufig ist.“

Einen zusammenfassenden Überblick über die vielen diskussionsoffenen Themen und den nächsten Schritten für den Verein, Kreis und Verband im Nachgang des Vereinsdialogs gab FVM-Mitarbeiter Timo Schmidt. Damit deutschlandweit repräsentative und aktuelle Ergebnisse zur Vereinsentwicklung gestellt werden können, werden die Sichten der Beteiligten zu allen besprochenen Themen dokumentiert. Die vielen Anregungen und Ideen des Abends, die zur Vereinsentwicklung beitragen sollen, wurden vom Verband, Kreis und auch dem SV BW Hand aufgenommen, um diese in zukünftige Entwicklungsprozesse mit einfließen zu lassen.

Teilnehmer:

SV BW Hand: Karl-Heinz Volkening (Kassierer), Frank Buchwald (Abteilungsleiter Fußball), Stefan Ciecior (Jugendleiter Abteilung Fußball)

Fußballkreis Berg: Rolf Müller (Kreisvorsitzender)

FVM: Alfred Vianden (Präsident), Laurenz Neumann (stellv. Geschäftsführer), Timo Schmidt (Masterplan-Mitarbeiter)

Bild:

V.l.n.r.: Rolf Müller, Karl-Heinz Volkening, Stefan Ciecior, Alfred Vianden, Frank Buchwald, Laurenz Neumann.

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