FC Concordia Oitdweiler – ein Beispiel für alle Vereine im Wiederaufbau

2008, im Jahr des hundertjährigen Bestehens des FC Concordia Oidtweiler, befand sich der Verein im Niedergang. Die Mitgliederzahl und damit die Einnahmen schrumpften unentwegt, die Jugendspielklassen konnten nicht durchgängig besetzt werden, das Vereinsleben war dürftig entwickelt und die gesamte Vorstandsarbeit teilten sich nur zwei ältere Herren, denen nach Jahrzehnten im Amt allmählich Kraft und Visionen ausgegangen waren.

FC Concordia Oitdweiler – ein Beispiel für alle Vereine im Wiederaufbau

In dieser Situation erklärten sich mehrere Vereinsmitglieder bereit, das Ruder zu übernehmen - sie bilden bis heute den Kern des Vorstandsteams. Seither hat sich der Verein rasant entwickelt. Mit Unterstützung der Stadt Baesweiler wurde ein sehr großzügig ausgestattetes Vereinsheim mit Gastronomie (verpachtet) und großem Versammlungsraum gebaut, der von der gesamten Dorfgemeinschaft rege genutzt wird. Neue ehrenamtliche Mitarbeiter konnten für die Vorstands- und Jugendarbeit gewonnen werden. Die erste Mannschaft stieg 2012 in die Bezirksliga auf der sie bis heute angehört. Der ganze Stolz des Vereins aber ist die Jugendarbeit. Mit mehr als 200 Mitgliedern, die in zwölf Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen, steht der FC Concordia auf einer breiten Basis. Aufgrund des exzellenten Rufs der Jugendabteilung melden auch Eltern aus benachbarten Stadtteilen ihre Kinder bevorzugt bei der Concordia an. Grenzen setzen diesem Wachstum allerdings Zustand und Kapazität der Sportanlage. Der Rasenplatz ist im Herbst und Winter für den Trainingsbetrieb weitestgehend gesperrt, sodass alle Einheiten auf einem kleinen Tennenplatz ausgetragen werden müssen, der kein Wettkampfmaß besitzt. Ausweichkapazitäten auf Plätzen in anderen Stadtteilen Baesweilers stoßen auf Vorbehalte bei Eltern und Jugendlichen und stellen keine echte Alternative dar. Der Wunsch des Vereins, einen Kunstrasenplatz anzulegen, wurde von der Stadtverwaltung mit der Begründung abgelehnt, dann müsse man allen sechs Vereinen im Stadtgebiet einen neuen Sportplatz bauen, das gebe der Haushalt nicht her. Nicht einmal ein Zuschuss für den Fall der Übernahme der finanziellen Verantwortung durch den Verein sei möglich. Nach Einschätzung des Vereinsvorstands ist der Bürgermeister wenig sportaffin, sondern unterstütze vorrangig Schulwesen und Kultur.

Ungeachtet dieser misslichen Lage, für die im Vereinsdialog keine kurzfristig realisierbare Abhilfemöglichkeit gefunden werden konnte, steht der FC Concordia im Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft und versteht sich nicht allein als Sportverein, sondern auch als Teil eines lebendigen Miteinanders. Andere Vereine wie z. B. die Freiwillige Feuerwehr werden bei Veranstaltungen und Festen aktiv unterstützt; natürlich richtet der Verein auch eigene Festivitäten aus. Aufgrund des sehr lebendigen Vereinsalltags ist der Zusammenhalt im Club sehr groß, so dass sich nicht nur die Spieler hier sehr wohlfühlen. Die Fluktuation ist dementsprechend gering.

Im Rahmen des Vereinsdialogs äußerte der Verein Interesse an Qualifizierungsangeboten für seine Jugendtrainer. Mit den Kreisvertretern wurde vereinbart, dass man gemeinsam prüfen wolle, ob im nächsten Jahr ein Trainer-C-Lehrgang in Oidtweiler durchgeführt werden kann.

Fazit: Trotz der unbefriedigenden Sportplatzsituation zeichnet sich der FC Oidtweiler durch eine lebendige Vereinskultur, eine hohe Identifikation seiner Mitglieder mit dem Verein und eine erfreuliche Breite an ehrenamtlich Engagierten aus. Ein Beispiel, das Mut macht. Mitverantwortlich für diesen Erfolg sind die Gastgeber des Abends: Dirk Springmann (1.Vorsitzender), Marc Freialdenhoven (Geschäftsführer), Stefan Szymanski (Abteilungsleiter Herren), Evelin Heese (Jugendleiterin), René Karl (Geschäftsführer Jugend) und Walter Eickels (Kassenwart).

Foto v.l.n.r.:  Laurenz Neumann, Walter Eickels, Detlef Knehaus, Karl-Heinz Mund, Evelin Heese, Rene Karl, Ratmar Frömbgen, Marc Freialdenhoven, Stefan Szymanski, Hans-Christian Olpen

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