2:0 für ein Willkommen: „Freunde zum Essen einladen“

2:0 für ein Willkommen: „Freunde zum Essen einladen“

Anfang November konnte der Verein DJK Viktoria Frechen den Scheck der DFB-Stiftung Egidius Braun in Höhe von 800 Euro in Empfang nehmen. Bedacht wurde dabei der Antrag zur Initiative „2:0 für ein Willkommen“ unter dem Motto „Freunde zum Essen einladen“.

„In unserem Vereinsheim wollen wir sonntags bei Heimspielen Spezialitäten aus Syrien kochen und diese zum Preis von einem Euro anbieten“, berichtet Viktoria-Geschäftsführer Wolf, der so das Zusammengehörigkeitsgefühl weiter stärken möchte. Die tolle Initiative spricht nicht nur die Deutschen an, sondern auch speziell die Syrer, aber auch andere Nationalitäten.

Denn: „Die Flüchtlinge, die bei uns spielen, oder Menschen aus dem Freundeskreis sollen das Kochen übernehmen. Als Gäste sind Deutsche, aber auch Syrer sowie weitere Personen mit Migrationshintergrund angedacht. Diese sollen eingeladen werden, womit dem Grundsatz der Aktion entsprochen wird. Jeder darf unsere Fußballspiele schauen“, berichtet Wolf, „das sorgt für engere Bindungen zu den Flüchtlingen und nachhaltig für Freundschaften.“ Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration unterstützte die Aktion der Frechener mit 400 Euro, dieselbe Summe steuerte die Braun-Stiftung bei. Gerechnet wird bei den Heimspielen mit jeweils 50 Gästen. Die Unterstützung vonseiten der Stiftung erleichtert es, das finanzielle Risiko zu minimieren. Schließlich müssen die Zutaten für das Essen eingekauft werden. Der Verein aus dem Kölner Umland ist bekannt für seine Integrationsfreudigkeit. Insgesamt sind 20 Flüchtlinge in den unterschiedlichen Mannschaften aktiv. Der Sport bietet eine wichtige Brücke, um besser in die Gesellschaft integriert zu werden. Und Freundschaften über den Sport erfüllen dabei bekanntlich immer wieder Brückenbauerfunktionen. „Wir müssen allerdings damit klarkommen, dass es eine hohe Fluktuation gibt“, gesteht Wolf ein. Manche müssen umziehen, andere finden einen Arbeitsplatz und können deshalb nicht mehr zum Training kommen.

„Wir haben im letzten Jahr eine eigene Mannschaft aus Flüchtlingen gestellt und mit dieser Spiele gegen AH-Mannschaften der umliegenden Vereine ausgetragen“, betont Wolf, „auch dieses Jahr werden wir wieder eine Mannschaft für Kinder mit Fluchterfahrung stellen.“ Und das Besondere: Die Viktoria bietet eine freie Mitgliedschaft für alle Flüchtlinge an. Dafür wurde der Klub bereits im Rahmen der Initiative „1:0 für ein Willkommen“ mit der pauschalen Anerkennungsprämie in Höhe von 500 Euro bedacht. „Das Beitragsfreistellen ist für uns eine Selbstverständlichkeit“, meint Wolf. Er weist auf die besonderen Umstände für die DJK Viktoria hin: „Es gibt hier fünf Plätze, und auf einem dieser Plätze wurden die Flüchtlinge untergebracht. Sie wohnen also mitten auf einem Sportplatz.“ Dort wurden die Container errichtet, eine Herausforderung nicht nur für die Verantwortlichen in der Stadt. Auch die Vereine müssen damit umgehen lernen. Viktoria Frechen hat sich schnell mit der neuen Situation arrangiert. So entstand auch seine Idee, ein „Treffen der Kulturen“ zu veranstalten. Und wie kommt man am schnellsten ins Gespräch – natürlich beim Essen.

Zur Aktion „2:0 für ein Willkommen“:

Gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie mit finanzieller Unterstützung der Nationalmannschaft fördert die DFB-Stiftung Egidius Braun jenes Engagement, das geflüchteten Menschen den weitergehenden Zugang in die Gesellschaft, vor allem zu Bildungs- und Berufsangeboten erleichtert. Bezuschusst werden neben Fußballvereinen auch DFB-Mitgliedsverbände und deren Untergliederungen, wenn sie beispielsweise Sprachförderprogramme im Fußball, Begegnungsfeste, Schulfußball-AGs für Flüchtlingskinder, Jobbörsen für Flüchtlinge und Vernetzungstreffen organisieren. Aber auch klassische Fußballangebote für Flüchtlinge werden weiter gefördert. In den vergangenen beiden Jahren wurden so mehr als 3.300 Vereine unterstützt, die Flüchtlinge zum Fußballspielen eingeladen haben. Nun liegt der Schwerpunkt auf der Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe. Jeder Antrag, der die Stiftung erreicht, wird im Einzelfallverfahren geprüft und entschieden. Zugelassen sind auch Anträge von Fußballvereinen, die bereits im Rahmen der 1:0-Initiative unterstützt wurden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der DFB-Stiftung Egidius Braun.

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